Infoveranstaltung in der Pfarrei der Zukunft Cochem-Zell:Synode vor Ort
Zell – Wie geht es weiter? Diese Frage stellen sich viele Gläubige im Bistum Trier. Am 1. Januar 2020 werden die ersten 13 Pfarreien der Zukunft starten; bis spätestens 2022 werden die restlichen 22 Kirchengemeinden – darunter Cochem-Zell – folgen. In einer Informationsveranstaltung hatten Pfarrer Paul Diederichs und Gemeindereferent Ivo Ivanovic den derzeitigen Stand der Umsetzung der Bistumssynode vorgestellt, Fragen beantwortet, mit Interessierten diskutiert und Ängste genommen.
„Wir wollen immer wieder informieren, miteinander ringen und uns mit den Synodenergebnissen auseinandersetzen“, erklärt Diederichs. Daher ruft er am Anfang des Treffens im Zeller Pfarrzentrum dazu auf, alles auszusprechen, was auf die Seele drückt. „Was bedeutet die Synodenumsetzung für das konkrete Gemeindeleben vor Ort?“, lautet die dominierende Frage
Ein Schlüsselbegriff für das neue Konzept stellen „Orte von Kirche“ dar. Dabei kann es sich beispielsweise um Chöre, Kindergärten, Messdienergruppen oder um ein Eine-Welt-Café handeln. „Es gibt bei uns schon viele Orte von Kirche“, betont Diederichs.
In der Synodalversammlung erhalten diese Orte eine eigene Gewichtung. „Ehrenamtliche können in allen Gremien bis hin zum Leitungsteam mitmachen“, verdeutlicht Diederich die neuen Möglichkeiten. Eine Zuhörerin äußert ihre Bedenken, dass sich nicht genügend Ehrenamtliche für diese Aufgaben finden. „Es gibt schon heute viele Menschen, die sich in unterschiedlichen Räten engagieren – das wird auch in Zukunft so sein“, ist sich Ivanovic sicher. „Jeder kann und soll Kirche mitgestalten“, drückt der Pfarrer und stellvertretender Dechant eine zentrale Rolle der Synode aus. Die Gläubigen sollen sich ermutigt fühlen, „einfach mal Dinge auszuprobieren“. Die neue Pfarrei wird nämlich nicht „von oben“ gestaltet.
Das Leitungsteam, bestehend aus drei hauptamtlichen Mitarbeitenden des Bistums inklusive Pfarrer und bis zu zwei Ehrenamtlichen, wird zusammen mit den Gremien dafür sorgen, dass die Orte von Kirche sich entwickeln können. Der Gemeindereferent sieht hier einen Vorteil für die nichtleitenden Pfarrer in der Fläche. Sie können mehr seelsorgerische Aufgaben übernehmen, da sie von Verwaltungsaufgaben entlastet werden. Das Team und die Verwaltung werden an einem Pfarrort angesiedelt. Zum derzeitigen Stand handelt es sich bei der Pfarrei der Zukunft um Zell.
Generell stehe die Frage bei der Synodenumsetzung im Mittelpunkt, wo die Bedürfnisse der Menschen liegen. „Und daraus können wir dann ein Angebot entwickeln“, erklärt der Pfarrer den Perspektivwechsel „Vom Einzelnen her denken“. Dies bedeute: auf Menschen zugehen.
Weitere Veranstaltungen geplant
„Ich bin sehr motiviert“, sagt Veronika Rass, Pastoralreferentin im Dekanat Cochem.. „Dadurch, dass wir noch nicht im nächsten Jahr starten, haben wir mehr Zeit, die geforderten Strukturen umzusetzen. Die inhaltlichen Aspekte können wir auch schon jetzt angehen“.
Ein Zuhörer sagt abschließend: „Ich finde das mit der Synode gar nicht so schlimm. Wir sollten einfach das machen, was wir schon immer gemacht haben: Kaffee beim Altennachmittag ausschenken, Wortgottesdienstfeiern organisieren. Und das ganze offen nach außen tragen; ein gutes Vorbild sein“.
Das Dekanat Cochem wird in zwei Pfarreien der Zukunft aufgehen; Kaisersesch und Cochem-Zell lauten die Bezeichnungen.
Die Veranstaltung wurde vom Team 2020 organisiert. Dieses setzt sich aus haupt- und ehrenamtlichen Mitgliedern aus dem Dekanatsrat und der -konferenz zusammen. Es handelt sich um eine Arbeitsgruppe zur Umsetzung der Synodenergebnisse.
An insgesamt vier Abenden in Cochem, Blankenrath, Zell und Ernst informierten Hauptamtliche über die weiteren Schritte zur Synodenumsetzung. Eine sogenannte „Kurz-Info“ bieten die Verantwortlichen nach dem Gottesdienst unter anderem am 23. Februar in Kaimt und am 2. März in St. Aldegund, jeweils nach der 18 Uhr-Messe an.
Weitere Informationen zur Synode gibt es auf www.bistum-trier.de/heraus-gerufen/ oder im Synodenbüro unter Tel.: 0651-7105-623. Zum Heft "EinBlicke" geht es hier https://www.bistum-trier.de/einblicke/
(jf)