Bundesweite Eröffnung des Josefstags im HoT Sinzig:Talente von Jugendlichen entdecken
Sinzig – Meinungsfreiheit, keine Grenzen, Demokratie und Frauenrechte – diese Schlagworte zum Thema „Europa“ stehen auf Kunstwerken, die im Rahmen der bundesweiten Eröffnung des Josefstags (18. März) im HoT Sinzig (Haus der offenen Tür) entstanden sind. Jugendliche, Vertreter*innen aus Politik, Gesellschaft, Wirtschaft, vom Jobcenter und aus der Kirche sowie Kooperationspartner waren zusammengekommen, um sich über das Motto „Talente erkennen! Europa als Chance“ auszutauschen. Der Josefstag ist eine Aktion der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ), der Arbeitsstelle für Jugendseelsorge der Bischofskonferenz und der Bundesarbeitsgemeinschaft Katholische Jugendsozialarbeit.
Im Fokus stand, wie immer beim HoT Sinzig, die Lebenswelt der Jugendlichen. Daher waren alle Anwesenden eingeladen, gemeinsam mit den Jugendlichen ein Kunstprojekt zu gestalten, indem sie über die Fragen „Was kannst du besonders gut?“, „Was willst du mal werden?“ oder „Was bedeutet für dich Europa?“ sprachen. Manuel besucht die 9. Klasse der Janusz-Korczak-Schule in Sinzig und möchte gerne Altenpfleger werden. Besonders gut könne er filigrane Bastelarbeiten, das beweist der Bad Bodendorfer gleich und faltet einen Kranich, der einen Platz auf der Collage findet. Sein Schulkamerad Alessio möchte gerne im Garten- und Landschaftsbau arbeiten und absolviert momentan ein Praktikum. „Ich arbeite eben gerne draußen“, sagt der junge Mann aus Gimmigen. Andere am Tisch erzählen Dr. Stefan Ottersbach, dass sie Friseur werden möchten oder KFZ-Mechatroniker und gut Fußball spielen können. Ottersbach ist BDKJ-Bundespräses und Vorsitzender der Bundesarbeitsgemeinschaft Katholischer Jugendsozialarbeit und er sprach an diesem Vormittag für die Träger des Josefstags. Das HoT sei ein passender Ort für die diesjährige Eröffnung der bundesweiten Aktion, waren sich Ottersbach und Kai Wichmann, Leiter des Teams Jugendeinrichtungen im Bischöflichen Generalvikariat Trier, einig. Schon seit Jahren gebe es hier eine gute und enge Verbindung über die Grenzen Deutschlands hinweg.
Hier werden Jugendliche gehört und ernstgenommen.
Lena Kettel, Vorsitzende des BDKJ-Diözesanverbands Trier
„Europa ist ein Themenschwerpunkt des HoT“, betonte Wichmann. Es gebe regemäßig Austauschprogramme und Schulungen für Jugendliche im europäischen Ausland sowie internationale Jugendbegegnungen, berichtete Patrick Book vom HoT. „Unsere Erfahrung zeigt, dass das ganz wichtig für die Jugendlichen ist, um Potenziale, Talente und Fähigkeiten zu entdecken.“ Ottersbach versprach: „Wir tun auf Bundesebene alles dafür, dass diese Orte wie das HoT gute Rahmenbedingungen haben.“ Auch Lena Kettel, Vorsitzende des BDKJ-Diözesanverbands Trier, war beeindruckt von der Arbeit, die im HoT geleistet wird: „Hier werden Jugendliche gehört und ernstgenommen.“ Sie hat die Einrichtung schon mehrmals besucht und ist gerne zu Gast. „Ich finde es immer beeindruckend, weil man hier generationenübergreifend in den Austausch kommt“, sagte sie auch rückblickend auf die vergangenen Aktionen zum Josefstag. „Ich nehme viel von den Jugendlichen mit, zum Beispiel, was Europa für sie heißt, nämlich unter anderem Meinungsfreiheit oder Frauenrechte.“
Darüber hinaus bietet das HoT, übrigens eine offene Jugend-Einrichtung in Trägerschaft des Bistums Trier, in der Barbarossastraße 43 individuelle Einzelfallhilfen, Unterstützung beim Übergang zwischen Schule und Ausbildung und die Mitarbeitenden helfen jungen Erwachsenen bei der Suche nach mitunter verborgenen Talenten. Daneben gibt es eine offene Kinder- und Jugendarbeit und Ferienprogramme.