Zum Inhalt springen

Malteser aus der Ukraine:Tiefer Sinn der Arbeit motiviert

Eine Delegation der Malteser aus Ivano-Frankivsk hat die Malteser im Bistum Trier besucht und vorgestellt, vor welchen Herausforderungen sie in der Ukraine stehen.
Roman Yaruchyk (Vierter von links) von den Maltesern in Ivano Frankivsk nimmt Papiere und Schlüssel der gespendeten Fahrzeuge vom Diözesanauslandsbeauftragten Ulrich Mathey (Dritter von rechts) entgegen.
Datum:
17. Mai 2023
Von:
red / Paulinus – Wochenzeitung im Bistum Trier

Bistum - Das letzte Jahr habe sie wie eine Welle überrollt: Nach der Coronapandemie wurden sie ohne Schonung direkt mit dem offenen Angriffskrieg Russlands konfrontiert. In dieser Zeit hätten sie eine enorme Hilfsbereitschaft von anderen Malteser Gliederungen und -partnern, anderen Organisationen sowie privaten Spenderinnen und Spendern erfahren, blickt Roman Yaruchyk von der Delegation aus der West-Ukraine zurück.

Über 200 Hilfstransporte seien in Empfang genommen, sortiert und anschließend an die richtigen Stellen in der Ukraine weitertransportiert worden. Prozentual kam dabei der größte Anteil von den Maltesern im Bistum Trier. „Wir waren überglücklich, dass der erste Hilfstransport so schnell aus dem Bistum Trier kam“, erklärt Yaruchyk. Die damals geladenen Feldküchen seien „direkt vom Transporter abgeladen worden und dann an der Front zum Einsatz gekommen“.

Ungebrochene Unterstützung

Zum Hilfsangebot der Malteser Ivano-Frankivsk zählen auch mobile Spielemobile, ausgestattete Fahrzeuge, in denen Kinder spielen, malen und Sport treiben können. Stationäre Angebote gäbe es leider nach den Bombardements vielerorts nicht mehr. Umso bitterer sei es, dass bisher 440 Kinder in diesem Krieg ums Leben gekommen und über 850 verletzt worden seien. Die russischen Streitkräfte gingen erbarmungslos vor, schildert der ukrainische Malteser.

Auch vor Rettungswägen würden sie mit ihrem Beschuss nicht Halt machen. So seien ehrenamtliche Helfer getötet worden, als sie versucht haben sollen, verletzte Menschen von der Front zu evakuieren. Was die Helferinnen und Helfer weiterhin motiviere, für die Menschen da zu sein, sei „die ungebrochene Unterstützung, die sie erfahren, und der tiefere Sinn ihrer Arbeit“. Sie freuen sich über 367.000 ausgegebene Essen, 940 durchgeführte psychosoziale Beratungen, die Verteilung von 23.800 Lebensmittelpaketen an Familien, 40 Fahrzeuge und 14.000 Ausbildungen in Erster Hilfe. 600.000 Menschen hätten sie Hilfe jedweder Form leisten können.

Wir waren überglücklich, dass der erste Hilfstransport so schnell aus dem Bistum Trier kam.

Roman Yaruchyk

Dass ihr Lager für die Sortierung und Bereitstellung von Hilfsgütern auf fast 1.500 Quadratmeter vergrößert wurde, erleichtere die Arbeit ungemein.

Im Anschluss der Präsentation übergab Ulrich Mathey, Diözesanbeauftragter für den Auslandsdienst bei den Maltesern im Bistum Trier, einen Mercedes Sprinter, der mit Pflegemitteln, Verbandsstoffen, Hygienematerial und einem Feldkochherd der Malteser Offenburg ausgestattet war. Zusätzlich überreichte er einen neuen, durch die Malteser Saarlouis finanzierten Anhänger.

Stellvertretend an die Malteser wurde für die Kolleginnen und Kollegen der Caritas in der Ukraine ein Ford Bus mit 20 Rollstühlen aus Mitteln der Auslandshilfe gespendet sowie ein Fiat Ducato Transporter mit Hygienematerial und Pflegemitteln, welcher vom Caritasverband der Region Trier zur Verfügung gestellt wurde. Roman Yaruchyk dankte für die wichtige Hilfe und den seit Jahrzehnten bestehenden guten Kontakt zu den Maltesern im Bistum Trier. Er blicke hoffnungsvoll in die Zukunft. Die Delegation, die das Land nur mit Sondergenehmigung für humanitäre Zwecke verlassen durfte, ist wieder gut in der Ukraine angekommen, Fahrzeuge und Herd sind im Einsatz.