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Festakt in Cochem erinnert an den ökumenischen Klimapilgerweg:Tontafel als Zeichen der Verantwortung für die Schöpfung

Eine Tontafel mit den Fingerabdrücken der Pilger und ein Ginkgo-Baum erinnern in den Cochemer Moselanlagen an den ökumenischen Klimapilgerweg 2015
Pastoralreferent Rudolf Zavelberg, Helmut Laux und Rüdiger Lancelle von der Fachkonferenz Ökumene, der ev. Jugendpfarrer Maik Sommer und Pfarrer Markus Arndt (v.l.n.r.) beim Enthüllen der Tontafel
Datum:
18. Mai 2016
Von:
Bischöfliche Pressestelle
Cochem – Eine Tontafel mit den Fingerabdrücken der Pilger und ein Ginkgo-Baum erinnern in den Moselanlagen von Cochem künftig an den ökumenischen Klimapilgerweg von Flensburg zum Weltklimagipfel in Paris im vergangenen Jahr, der auch in Cochem Station machte. In einem Festakt am 17. Mai wurde die Tontafel, die der Senheimer Künstler Christoph Anders gestaltet und gebrannt hat, enthüllt. „Wir sind froh, heute an diesen Pilgerweg zu erinnern, der auch in unserer Region Spuren hinterlassen hat“, so Rudolf Zavelberg, der Pastoralreferent des Dekanats Cochem. Vier Tage waren die Klimapilger im November vergangenen Jahres im Dekanat Cochem. Sie besuchten „Kraftorte“ wie die Moselstaustufen oder den Öko-Weinbau, sie informierten sich über die Situation von Flüchtlingen und besichtigten eine Biogasanlage. Aber sie stellten sich auch „Schmerzpunkten“ am Fliegerhorst Büchel, wo in einem ökumenischen Friedensgebet die Existenz von Atomwaffen beklagt wurde. „Sie haben damals Zeichen setzen wollen und sie haben eine Botschaft von hier ausgehen lassen“, unterstrich auch der Cochem-Zeller Landrat Manfred Schnur. Ein Zeichen war auch der Ginkgo-Baum, der bei der Ankunft der Pilger in Cochem in den Moselanlagen gepflanzt und mit Wasser vom Nordkap gegossen wurde, das eine Pilgerin aus Schweden mitgebracht hatte. Die Pilger hinterließen ihren Daumenabdruck in einer Tontafel, die nun einen festen Platz in den Moselanlagen gefunden hat. Für Landrat Manfred Schnur schließt sich nun ein Kreis. „Derzeit findet in Bonn ein Folgetreffen zur Pariser Weltklimakonferenz statt. Und die ersten Botschaften, die wir aus Bonn hören, klingen vielversprechend. Vielleicht ist damals von Paris ein Geist ausgegangen, den die Klimapilger im vergangenen Jahr dorthin getragen haben“, meinte er. Der Klimapilgerweg, das Ginkgo-Bäumchen in Cochem oder die Fingerabdrücke in der Tontafel hätten Zeichen für die Zukunft der Welt gesetzt, gab sich der Landrat überzeugt. „Es ist wichtig, immer wieder deutlich zu machen, dass Gottes Schöpfung nicht zerstört, sondern bewahrt werden muss. Ob die Weltklimakonferenz von Paris ein Erfolg wird, hänge von jedem Einzelnen ab, meinte Professor Dr. Dr. Alexander Lohner, der Theologische Referent des katholischen Hilfswerkes Misereor, in Cochem. „Wir alle sind der Hauptverursacher des Klimawandels“, machte der Theologe deutlich. Dabei warnte er eindringlich davor, den Klimaschutz auf Kosten der Entwicklung der ärmsten Länder zu betreiben. „Die Ausbeutung der Ressourcen, die dortige Wasserknappheit, die Monokultur und nur auf die Bedürfnisse des Westens ausgerichtete Viehzucht tragen dazu bei, dass dort Menschen sterben oder leiden“, betonte er. Hier sei eine Änderung des westlichen Lebensstils erforderlich. „Jeder sollte für sich in seinem Bereich überlegen, wie er seinen Lebensstil ändern kann. Denn unser Verhalten ist ausschlaggebend für den Klimawandel und unser Verhalten hat Folgen für die Welt“, warnte Lohner. Für Rudolf Zavelberg jedenfalls ist eines klar: „Jeder ist ein Teil der Schöpfung. Jeder ist für die Schöpfung verantwortlich. Und jeder kann einen Teil dazu beitragen, dass diese Schöpfung bewahrt wird.“ Der Ginkgo-Baum und die Tontafel in Cochem werden nun an diese Verantwortung erinnern.