Bündnis im Landkreis Bad Kreuznach gegründet und viele Unterstützer gefunden:Tribunal gegen Altersarmut
Ein Frauenbündnis in Bad Kreuznach will etwas gegen die Altersarmut von Frauen tun. Die kfd und das Projekt "inklusiv leben lernen" beteiligen sich an dem Bündnis.
Die Mitglieder des Frauenbündnisses setzen sich für die Rechte der Frau ein.
Datum:
13. Feb. 2017
Von:
Bischöfliche Pressestelle
Bad Kreuznach – Auf Initiative der Frauen des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) hat sich in Bad Kreuznach ein regionales Frauenbündnis gegen Altersarmut gegründet. Mitglieder in der neuen Gruppe sind unter anderem das katholische Projekt „inklusiv leben lernen“ und die Katholische Frauengemeinschaft (kfd) im Dekanat Bad Kreuznach Das Ziel des parteipolitisch neutralen Frauenbündnisses besteht darin, das Ausmaß der Armut von Frauen insbesondere im Alter sichtbar zu machen. Mit Blick auf die Bundestagswahl im September will das Bündnis vor allen Dingen deutlich machen, was in Gesellschaft und Arbeitsleben geändert werden muss, um Altersarmut von Frauen in Zukunft zu verhindern. Die Frauen im Bündnis sind sich einig: Ob Niedriglohn, Teilzeit, Erwerbsunterbrechung oder mangelnde Vereinbarkeit von Beruf und Familie – diskriminierende Bedingungen im Erwerbsleben führen Frauen in prekäre Beschäftigungsverhältnisse mit geringem Einkommen. Darauf folgten Renten, die oft nicht zum Leben reichten. Deshalb seien die Stärkung der gesetzlichen Rente und eine Anhebung des Rentenniveaus dringend erforderlich. Ingrid Altmaier, kfd-Dekanatsvorsitzende Bad Kreuznach, berichtet, dass die kfd sich seit Jahren für eine Lohngerechtigkeit zwischen Frauen und Männern einsetze. „Frauen müssen statistisch gesehen über den Jahreswechsel hinaus arbeiten, um das gleiche Jahresgehalt wie Männer ‚in der Tasche‘ zu haben. Das ist ungerecht. Deshalb machen wir beim Frauenbündnis gegen Altersarmut mit“, begründet Ingrid Altmaier. Marianne Münz, Referentin im Projekt „inklusiv leben lernen“ in Bad Kreuznach, lenkt den Fokus auch auf Frauen mit Behinderung. Das Thema Altersarmut treffe diese Gruppe noch stärker. „Altersarmut ist oft die Folge von Arbeitslosigkeit – und das ist ein Problem, von dem Menschen mit Behinderung besonders betroffen sind. Ihre Arbeitslosenquote ist mehr als doppelt so hoch wie in der Gesamtbevölkerung.“ Armut im Alter, von Gesellschaft und Politik bisher billigend in Kauf genommen, sieht das Bündnis als ein Verbrechen an den Frauen, die ihr Leben lang arbeiten, erziehen und pflegen. Das gehöre angeklagt, vor Gericht gebracht und verurteilt. Deshalb wird das neugegründete Frauenbündnis als erste Aktion am diesjährigen Internationalen Frauentag am 8. März zu einem Tribunal gegen Altersarmut von Frauen einladen. Weitere Mitglieder im Bündnis sind Frauengruppen der IG Metall und ver.di, der Verband alleinerziehender Mütter und Väter Bad Kreuznach, die Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Bad Kreuznach, die Evangelische Frauenhilfe im Kirchenkreis an Nahe und Glan und das „Café Bunt“ der Kreuznacher Diakonie. Weitere Informationen gibt es bei der Initiatorin des Netzwerkes Rita Schmitt vom DGB per E-Mail an rita.schmitt@dgb.de oder unter Tel.: 06131-281613.