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Caritasprojekt gegen Klischees und Vorurteile:Typisch…

Der Caritasverband Saar-Hochwald hat zum Projekt "Typisch..." eingeladen. Dabei sollten die Teilnehmer für Klischees und Vorurteile sensibilisiert werden.
Verknüpft mit der ganzen Welt: Auf der Karte wird den Schülerinnen und Schülern deutlich wie vernetzt sie mit der ganzen Welt sind.
Datum:
5. Apr. 2019
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Saarlouis – Am Donnerstag, dem 4. April hat der Caritasverband Saar-Hochwald e.V. Schülerinnen und Schüler, Jugendliche und Ehrenamtliche in der Flüchtlingsarbeit aus dem Raum Saarlouis zum Projekt „Typisch…“eingeladen. „Bei dem Projekt geht es darum, Klischees und Vorurteile abzubauen“, erklärte Daniel Boost, Sozialarbeiter und Mitarbeiter im Migrationsdienst des Caritasverbands Saar-Hochwald e.V. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an dem Projekt sollten für Themen wie Interkulturalität und Toleranz, Religionsfreiheit, aber auch sexuelle Orientierung sensibilisiert werden.

Die Idee zu dem Projekt sei in der Young Caritas AG der Sophie-Scholl-Gemeinschaftsschule gekommen, so Boost. „Die Klassen sind dort sehr multikulturell.“ Deshalb sei das Projekt vor allem für Schülerinnen und Schüler gedacht; aber auch für Ehrenamtliche in der Flüchtlingsarbeit sei es wichtig, eine Sensibilität für Klischees und Vorurteile zu entwickeln. Dieter Nägele vom Migrationsdienst der Caritas in Saarlouis betonte: „Es ist Aufgabe des Migrationsdienstes, Fremdenfeindlichkeit zu bekämpfen und vorzubeugen.“

Dazu wurden in den Räumen der Caritas in Saarlouis verschiedene Stationen in mehreren Räumen aufgebaut. In einem Raum wurde der 12-minütige Film „Schwarzfahrer“ von Pepe Danquart gezeigt, in dem es um Alltagsrassismus geht. Anschließend fand eine Diskussion über den Film statt. Im Zentrum des Projekts standen verschiedene Rollenspiele, die die Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen in Gruppen durchlaufen. Für die jüngeren Teilnehmerinnen und Teilnehmer war das Rollenspiel „Steckbrief“ vorgesehen. Dabei sollten sie Fragen über sich selbst beantworten wie: Wo warst du schon mal im Urlaub? Was ist dein Lieblingsessen? Wo kommen deine Eltern her? Die Antworten wurden mit Pins an einer Weltkarte markiert und diese mit einem Seil verbunden. „Das Spiel soll zeigen, wie vernetzt wir auf der Welt sind“, sagte Boost.

Die älteren Teilnehmerinnen und Teilnehmer sollten sich in einem anderen Rollenspiele in verschiedene Personen hineinversetzen und aufgrund dieser Fragen beantworten: Kommst du in deiner Rolle ohne Probleme in eine Disko? Kannst du in deinem Land Urlaub machen? Kannst du einen Diebstahl bei der Polizei melden und bekommst Hilfe? „Für mich war es schwierig, jede Frage zu beantworten“, sagte einer der Schüler. Er sollte sich in einen 87-Jährigen Mann hineinversetzen. „Manche können in dem Alter noch viel machen, andere nicht. Es kommt ganz auf die einzelne Person drauf an.“ Ein anderer Schüler, der die Rolle eines 18-jährigen Marokkaners mit Hauptschulabschluss übernommen hatte, gestand: „Ich fand manche Fragen schwierig, weil ich gar nicht weiß, was man in dem Land alles darf und was nicht.“ Das Rollenspiel sollte den Schülerinnen und Schülern vermitteln, nicht nur auf die äußere Hülle eines Menschen zu schauen. Vielmehr sollten sie überlegen, was dahinter steckt. Es käme vor allem darauf an, wie bereit und offen sie für andere Menschen sind.

Das Projekt soll im September zur Interkulturellen Woche Saarlouis erneut durchgeführt werden, kündigte Daniel Boost an.

Dominik Holl