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Tagung des Sozialdiensts Katholischer Frauen im Bistum Trier:Umgang mit Stammtischparolen und Populismus

Populistische Tendenzen und Tabubrüche: Wie gehen Christen damit um, wie können sie sich positionieren? Das macht der SkF zum Thema auf seiner Diözesantagung.
Beate Barg ist geistliche Begleiterin des SkF Diözesanverein Trier. Sie erklärt, warum es so wichtig ist, das Thema Populismus zu thematisieren - beispilsweise auch unter feministischen Aspekten
Datum:
22. Feb. 2019
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Saarbrücken/Trier – „Demokratie statt Populismus. Wie gehen rechte Christinnen mit Tabubrüchen in Kirche und Gesellschaft um?“: Dieser Frage hat sich der Sozialdienst Katholischer Frauen (SkF) im Bistum Trier während seiner zweitägigen Diözesantagung vom 21. bis 22. Februar gewidmet.

„Wir wollen die haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter informieren, aufklären, aber gleichzeitig auch ein Zeichen nach außen setzen“, fasst Beate Barg, Dekanatsreferentin im Dekanat Saarbrücken und Geistliche Begleiterin des SkF Diözesanvereins für das Bistum Trier e.V. die Intention der Tagung zusammen. „Viele unserer Leute fühlen sich beispielsweise oft macht- und hilflos gegen Stammtischparolen.“ Oft wüssten sie nicht, wie sie auf Behauptungen wie „Flüchtlinge nehmen uns die Arbeitsplätze weg“ oder „Flüchtlinge sind potentielle Vergewaltiger“ reagieren sollen. Die Tagung soll den Mitarbeitenden in einem Workshop den Umgang mit Stammtischparolen näher bringen.

Ein weiteres Ziel der Tagung sei, die Haupt- und Ehrenamtlichen des SkF für populistische Äußerungen und Tabubrüche zu sensibilisieren. „Ich bin feministische Theologin und dachte eigentlich, wir müssen heutzutage nicht mehr für Frauenrechte kämpfen“, sagt die Dekanatsreferentin. „Aber Antifeminismus wird immer stärker.“ Die Äußerungen des US-amerikanischen Präsidenten Donald Trump gegenüber Frauen seien das beste Beispiel dafür, aber auch in der Werbung trete ein frauenverachtendes Bild immer wieder zu Tage. „Es scheint auch auf einmal wieder gesellschaftsfähig zu sein, Dinge auszusprechen, die früher undenkbar waren“, sagt Barg und verweist auf den Antisemitismus und die Art und Weise, wie über Juden geredet wird. Während der Tagung soll dabei nicht nur auf gesellschaftliche Diskurse und Beispiele eingegangen, sondern es sollen auch katholische Christinnen und Christen in den Blick genommen werden. „Was ist mit unseren eigenen Leuten? Wie rechts denken Katholiken? Es gibt natürlich auch rechtgläubige Katholiken, die populistischen Äußerungen anhängen.“ Für den Blick nach „innen“ wird die Publizistin Liane Bednarz, Autorin des Buchs „Die Angstprediger. Wie rechte Christen Gesellschaft und Kirchen unterwandern“ ein Eingangsreferat halten.

Am Ende der Tagung soll außerdem eine neue Kampagne des SkF vorgestellt werden: Die Bunte Socken-Kampagne. „Wir haben uns die Frage gestellt, wie der SkF in der Thematik der Tagung weitergehen will und wie wir Lobbyarbeit betreiben können“, erklärt Beate Barg. Damit will der SkF auf seine Arbeit aufmerksam machen und Stellung in der Gesellschaft beziehen.

Weitere Informationen zur Arbeit des SkF gibt es auf www.skf-trier.de