Zum Inhalt springen

Bischof Ackermann schreibt an Vorsitzenden der bolivianischen Bischofskonferenz:Umkehr zu Wahrheit und Geschwisterlichkeit

Aus „großer Sorge“ wegen der aktuellen politischen Lage in Bolivien nach den Regionalwahlen schreibt Bischof Ackermann an den Vorsitzenden der bolivianischen Bischofskonferenz.
Die Lage in Bolivien ist nach wie vor angespannt. In der Bevölkerung herrscht Armut. (Foto: E. Mettlach)
Datum:
25. März 2021
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Trier/La Paz – Aus „großer Sorge“ wegen der aktuellen politischen Lage in Bolivien nach den Regionalwahlen vom 7. März 2021 hat sich Bischof Dr. Stephan Ackermann an Erzbischof Ricardo Centellas, den Vorsitzenden der bolivianischen Bischofskonferenz, gewandt. „Verbunden in Partnerschaft und Freundschaft“ sage er den Bischöfen und den Gläubigen im Partnerland des Bistums Trier seine Unterstützung zu, „für eine Entwicklung des Landes in Frieden, Wahrheit und Versöhnung einzutreten“, heißt es in dem Schreiben.

Angesichts der Vorgänge um die Anschuldigungen gegen die ehemalige Interimspräsidentin Jeanine Anez sowie weitere Minister und hinsichtlich der Versuche, den Wahlbetrug von 2019, der zur Abdankung des Präsidenten führte, in einen Staatsstreich umzudeuten, hatten die bolivianischen Bischöfe die Botschaft „Die Demokratie verlangt den Respekt vor den Menschenrechten“ veröffentlicht. In der Botschaft heißt es: „Wir fordern die Verantwortlichen der politischen Macht auf, sich für den Fortschritt in Bolivien, für Gerechtigkeit, Wahrheit und Versöhnung unter allen Bolivianern einzusetzen.“ Die Politik der Rache und des Hasses und eine von der politischen Macht abhängige Justiz schafften kein Vertrauen bei den Menschen. „Wir rufen alle auf, sich zu besinnen und unserem Volk zu helfen, mit Hoffnung in die Zukunft zu blicken, um ein Land der Versöhnung und des Friedens für alle Bolivianer zu erreichen, und wir fordern die Regierung des Plurinationalen Staates auf, von der totalen Kontrolle der Macht, von Rache und Verfolgung abzulassen“, so die bolivianischen Bischöfe weiter.

Bischof Ackermann erinnerte in dem Brief daran, dass der Misereor-Sonntag (21. März) das soziale und gesellschaftliche Wirken der bolivianischen Kirche in den Mittelpunkt gestellt hatte. Er wünsche, dass die Tage der Fastenzeit „die Umkehr zu Wahrheit und Geschwisterlichkeit stärken“.

(JR)