Bischof Ackermann zur Stellungnahme der Unabhängigen Aufarbeitungskommission:Unabhängige Aufarbeitungskommission gewinnt ehemaligen Generalstaatsanwalt für die Aufklärung des Falles Dillinger
Zur heute versandten Pressemeldung der UAK Trier sagt Bischof Dr. Stephan Ackermann:
„Die Unabhängige Kommission hat am 21. April mitgeteilt, dass sie den ehemaligen Generalstaatsanwalt Dr. Brauer für die Aufarbeitung des Falls Dillinger gewinnen konnte. Damit bleibt die Aufarbeitungsarbeit ganz in der Zuständigkeit der Unabhängigen Kommission. Unserem Anliegen, wie es in der Stellungnahme vom 17. April ausgedrückt war, nach einer unabhängigen Aufarbeitung wird damit Rechnung getragen. Wir sagen als Bistum unsere uneingeschränkte Unterstützung und Kooperation zu.“
Nachfolgend dokumentieren wir die Pressemeldung der Unabhängigen Kommission vom 21. April:
"Für die Unabhängige Aufarbeitungskommission im Bistum Trier wie auch selbstverständlich für ihren Vorsitzenden Prof. Robbers ist bei aller Aufklärungsarbeit die Achtung der Betroffenen oberster Maßstab allen Handelns.
Bei jedem Schritt der Aufklärung muss der Schutz der Betroffenen sichergestellt sein. Das gilt in besonderer Weise für die Verwendung von Beweisbildern von sexueller Gewalt betroffener Kinder und Jugendlicher, die dadurch noch einmal in hohem Maße verletzt werden können. Darauf und auf die geltende Rechtslage ist Herr Dr. Dillinger in dem Gespräch am 04.04.2023 hingewiesen worden.
Da Herr Dr. Dillinger offenkundig das Gesagte anders verstanden hat, hat die Unabhängige Aufarbeitungskommission vorgeschlagen, gemeinsam mit allen Gesprächsteilnehmern aus dem Transkript des Gespräches ein einvernehmlich abgestimmtes Protokoll zu erstellen und ggf. zu veröffentlichen. Herr Dr. Dillinger hat bekundet, es gehe ihm um die Achtung der Betroffenen. Die Unabhängige Aufarbeitungskommission ist deshalb zuversichtlich, dass es im Sinne der Opfer der sexuellen Gewalt seines Onkels gelingen wird, das entstandene Missverständnis auszuräumen.
Die Unabhängige Aufarbeitungskommission hat beschlossen, den Fall unter Einbeziehung weiterer unabhängiger Expertise zu untersuchen. Das ist umso notwendiger, als dass dieser Fall auch vor dem Hintergrund kursierender Hinweise möglicherweise auf einen überdiözesanen Pädosexuellenring und auf die sexuelle Ausbeutung von Stipendiaten aus Afrika deutet.
Die Unabhängige Aufarbeitungskommission ist deshalb dankbar, dass sie den ehemaligen Generalstaatsanwalt in Koblenz, Dr. Brauer, gewinnen konnte, diesen Fall in völliger Unabhängigkeit aufzuarbeiten. Herr Dr. Brauer verfügt über umfangreiche berufliche Erfahrung in der Aufklärung von Verbrechen, gerade auch im Blick auf internationale Verflechtungen.
Die von der Unabhängigen Aufarbeitungskommission initiierte historische Studie ist bereit, mit Herrn Dr. Brauer zusammenzuarbeiten und bereits vorliegende Ergebnisse zum Fall Edmund Dillinger vorzulegen."