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Kinder und Jugendliche aus dem Bistum Trier nehmen an bundesweiter Aktion teil :„Uns schickt der Himmel!“

In diesem Jahr ist es wieder so weit: Die bekannte 72-Stunden-Aktion bringt unterschiedliche Generationen und Menschen für einen guten Zweck zusammen.
Maskottchen der 72-Stunden-Aktion
Datum:
10. Apr. 2024
Von:
Julia Fröder/Ute Kirch

Trier/Saarbrücken/Koblenz – Die heutige Jugend ist nicht mehr belastbar, nur im Internet unterwegs und setzt sich nicht für ihre Mitmenschen ein? Weit gefehlt! Das zeigt die bundesweite 72-Stunden-Aktion, ein Sozialprojekt vom Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) und seinen Verbänden. Auch im Bistum Trier werden junge Menschen innerhalb von 72 Stunden (vom 18. bis 21. April) ein Projekt auf die Beine stellen. Woran genau die mehr als 2.000 Gruppen deutschlandweit arbeiten werden, ist in vielen Fällen noch geheim. Aber ein paar Tipps können an dieser Stelle schon gegeben werden: Schul- und Pfarrgärten werden umgestaltet, ein Sinnespfad angelegt, eine Kapelle renoviert sowie familienfreundliche und inklusive Feste organisiert oder Schreibwaren für Schulkinder gesammelt. In dem Zusammenhang freuen sich die Jugendlichen über Unterstützung von Menschen mit Fachkenntnissen im Baubereich, Sachspenden von Fachmärkten, aber auch über Getränke und Snacks. Zudem sind weitere interessierte Kinder und Jugendliche, die mithelfen wollen, willkommen. Einige Politiker*innen haben ihren Besuch schon zugesagt.

Es ist toll, die Jugendlichen in Aktion zu sehen.

Claudia Liesenfeld-Gilles, Pädagogische Referentin in der Fachstelle Jugend im Visitationsbezirk Koblenz

Die Aktion mit dem Motto „Uns schickt der Himmel!“ gibt es seit 1995 und findet alle vier Jahre statt. „Ich finde es immer wieder großartig, dass sich eine große Anzahl an jungen Menschen findet, die sich für ein soziales Projekt engagieren und bereit sind, sich für andere einsetzen“, blickt Claudia Liesenfeld-Gilles gespannt auf die kommende 72-Stunden-Aktion. Als Pädagogische Referentin in der Fachstelle Jugend im Visitationsbezirk Koblenz ist sie Teil des Koordinationskreises für die Räume Koblenz, Mayen-Koblenz, Betzdorf und den Kreis Ahrweiler, in dem Hauptamtliche den Überblick behalten. Es sei gerade in der jetzigen Krisenzeit ein tolles Hoffnungszeichen, dass so viele Menschen sich darauf einlassen, drei Tage an einem sozialen Projekt zu arbeiten. „Es ist toll, die Jugendlichen in Aktion zu sehen und zu spüren, dass alle für die jeweiligen Projekte brennen, zusammenhalten und mitanpacken, damit am Ende die Aufgabe erfüllt ist“, berichtet Liesenfeld-Gilles. Die Projekte haben sich die Gruppen entweder selbst einfallen lassen oder sie bekommen diese als Überraschung zugeteilt.

Viele Gruppen beteiligen sich im gesamten Gebiet des Bistums, hier nur einige, wenige exemplarische Beispiele:

Geheimnisse im Westerwald

Im Westerwald wird in der Zeit von Donnerstagabend bis Sonntagnachmittag kräftig angepackt. Eine Gruppe von Messdienerinnen und Messdiener aus der Pfarreiengemeinschaft Heller- und Daadetal und den Orten Betzdorf, Bruche und Kirchen hat sich für die sogenannte „Get-it“-Variante entschieden und erfährt somit erst zum Start, an welchem Projekt sie 72 Stunden arbeiten wird. „Es herrscht eine Mischung aus Aufregung und Vorfreude, die uns alle antreibt und motiviert, uns für das Gemeinwohl einzusetzen und positive Veränderungen zu bewirken“, berichtet Lukas Nerantzis, stellvertretender Vorsitzender des Kirchengemeinderates der Katholischen Kirchengemeinde Hl. Familie Betzdorf-Bruche, im Namen des siebenköpfigen ehrenamtlichen Kernteams. Nerantzis freut sich persönlich besonders auf „das gemeinsame Arbeiten, die kreativen Lösungsansätze und die Energie, die dabei freigesetzt wird. Vor allem aber bin ich gespannt auf das Ergebnis unseres Engagements – zu sehen, was wir als Team erreicht haben und welchen positiven Beitrag wir für die Gemeinschaft leisten konnten.“

Vorfreude in Koblenz-Güls

Im Koblenzer Stadtteil Güls werden 50 bis 60 Pfadfinder*innen bzw. Messdiener*innen  zusammen etwas im Ortskern auf die Beine stellen, was genau, soll noch nicht verraten werden. „Uns macht es sehr viel Spaß, mit Kindern und Jugendlichen ein neues Projekt innerhalb von 72 Stunden zu planen und umzusetzen. Zudem freuen wir uns, wenn wir uns für unseren Heimatort engagieren können“, berichten die ehrenamtlichen Leiterinnen der Gruppe Carla Schulz und Alica Kadenbach. „Wir sind gespannt, das Projekt wachsen zu sehen, besonders durch die kreativen Ideen der Kinder und Jugendlichen. Außerdem macht es uns ebenfalls Spaß, die Herausforderung anzunehmen, ein Projekt in dieser kurzen Zeit umzusetzen.“

In Münstermaifeld sind die Pfadfinder los

Auch Bienen sollen es schön haben.

In Münstermaifeld werden um die 60 Kinder, Jugendliche und Erwachsene erwartet, sagt Erich Krämer, Vorsitzender der DPSG Maifeld-Scouts. „Es macht Spaß, in einer großen Gemeinschaft zusammen Gutes für andere Menschen zu tun. Ganz dem Motto unseres Gründers Robert Baden-Powell entsprechend ‚Als Pfadfinder verlasse ich die Welt ein Stück besser, als ich sie vorgefunden habe‘", erklärt Krämer die bereits dritte Teilnahme an der Aktion. Er freue sich mit den anderen Gruppenleiter*innen auf das Ergebnis des Pfadfinderstamms „Maifeld-Scouts“ und „auf die leuchtenden Augen der Menschen, denen unser Projekt zugutekommt.“

In Waldbreitbach geht’s um die Schöpfung

In Waldbreitbach geht es in den Wald. „Jugendliche aus der Messdienerleiterrunde kamen auf mich zu, dass sie gerne etwas Handwerkliches machen möchten“, berichtet Pfarrer Andreas Burg. Nach einer kurzen Absprache mit dem örtlichen Förster wird die Gruppe im Wald zwischen Waldbreitbach und dem Kloster der Franziskanerinnen am Krippenweg aktiv sein. „Es geht bei unserem Projekt um die Bewahrung der Schöpfung“, betont Burg. Gleichzeitig freuen sich die etwa 15 Jugendlichen, Verantwortung für ein Projekt zu übernehmen und in Gemeinschaft etwas zu erleben. So wird im Pfarrhaus eine „Zentrale“ eingerichtet, um von dort den Einsatz zu koordinieren. Die Aktion interessiert auch den Bürgermeister der Verbandsgemeinde Rengsdorf-Waldbreitbach, er wird die fleißigen Jugendlichen am Sonntagmittag besuchen und hoffentlich die erfolgreichen Resultate begutachten.

Vulkaneifelkreis im Visitationsbezirk Trier ist auch dabei

Aus dem Vulkaneifelkreis beteiligen sich gleich mehrere Gruppen, wie die Katholische Jugend Daun und Pfadfinder aus Hillesheim sowie Jugendliche aus Immerath und Gillenfeld. „An der Jugendhütte in Immerath wird ein neues Dach errichtet, um die Hütte besser bei schlechtem Wetter nutzen zu können. Die anderen beiden Projekte sind streng geheim!“, betont Stefan Becker vom Leitungsteam des Pastoralen Raums Daun.

Sanierung Außengelände einer Kita im Saarland

Die Katholische Jugend St. Josef-St.Johannes in Neunkirchen saniert das Außengelände des Kindergartens St. Josef, das aktuell gesperrt ist. Die Jugendlichen wollen einen Großteil des Geländes ausheben, um Hackschnitzel in einer Höhe von 30 Zentimetern einzufüllen. Zudem sollen die Hochbeete saniert und der Sandkasten neu befüllt werden. Auch der Innenhof soll farblich neu gestaltet werden – falls die Zeit reicht, soll eine Spielküche installiert werden.

KHG gestaltet Kräuter- und Blumenbeet

Bei den Projekten können schon einmal Funken fliegen

Ab ins Beet heißt es bei der Katholischen Hochschulgemeinde (KHG) in Saarbrücken. Eine Gruppe gestaltet das alte Teichbecken im Innenhof der Saar-Uni um zu einem nachhaltigen Kräuter- und Blumenbeet für die UdS. Aktuell ist das gemauerte, trockengelegte Teichbecken eine Gefahrenstelle sowie eine versiegelte, ungenutzte Fläche. Studierende und Mitarbeitende sollen die Möglichkeit haben, das Beet zu nutzen.

Barrierefreie Grillstelle

Das Tenniszentrum DJK Sulzbachtal wird als Ausrichter der Tenniswettbewerbe bei den nationalen Spielen der Special Olympics 2026 ein erstes inklusives Projekt umsetzen: Auf der Außenanlage wird eine barrierefreie Grillstelle errichtet. Interessierte sind herzlich eingeladen, bei der 72-Stunden-Aktion beim TZS am Schnappacher Weg 57 mitzumachen. Informationen gibt es per E-Mail an info@tzs-tennis.de.

Generationen vernetzen

Die Messdienergemeinschaft Saarlouis-Fraulautern möchte Generationen miteinander vernetzen und Lebenswelten für andere sichtbar und erfahrbar machen. Dafür wollen die Jugendlichen ein örtliches Altenheim besuchen und Interviews führen. Senioren und Jugendliche organisieren gemeinsam einen Gottesdienst. Übernachtet wird im alten Pfarrsaal St. Josef.

Aktionen der Malteser

Viel Erde wird bei einigen Projekten bewegt.

Die Malteser Jugend Saarlouis hat sich bei der diesjährigen Aktion der Nachhaltigkeit und dem Recycling verschrieben. Gemeinsam wollen sie unter diesen Leitworten den Garten der Unterkunft umgestalten. Die Malteser in Lebach planen eine Sozialaktion in der Landesaufnahmestelle.

Pfadfinderstamm St. Pius wird 40 Jahre

Seit 40 Jahren gibt es Pfadfinder der DPSG St. Pius in Neunkirchen. In dieser Zeit haben unzählige Kinder und Jugendliche gemeinsame Gruppenstunden, Zeltlager und Aktionen erlebt und Freunde fürs Leben gefunden. Die Projektgruppe soll zu diesem besonderen Jubiläum ein Fest veranstalten, auf dem die vergangenen 40 Jahre gefeiert und auf diese zurückgeschaut werden.

In Wasserliesch wird die Jugendgruppe ein Graffiti gegen Rechts an die Wand bringen - für eine bunte solidarische Gemeinde, in der keiner diskriminiert wird. "Auf diesem Weg möchten wir auf die antisemitischen Schmierereien, die Anfang des Jahres am Bahnhof Wasserliesch aufgetaucht sind, eingehen und antworten", sagt die Gruppe. Die Messdiener*innen Trier-Euren und Trier-Zewen nehmen sich indessen die Gestaltung des Pflegebades und des Außengeländes in einer Wohnanlage der Lebenshilfe Trier vor. Ob die Erneuerung eines Fußballfelds am Kindergarten in Wincheringen, oder die Renovierung des Jugendraums in Wengerorh bei Wittlich, ob die Verschönerung des "Speiner Bildchens" durch Farbe und einen ansprechenden Platz mit Natursteinpflaster und Bänken durch den Irscher Jugendclub: in der Region Trier, an Mosel und im Hochwald wird es ebenfalls einige tolle Projekte geben, bei denen sich die Jugendlichen ins Zeug hängen werden.

Vom 18. bis 21. April machen tausende Jugendgruppen mit etwa 100.000 Beteiligten in 72-Stunden die Welt ein Stück besser. Hauptunterstützer sind das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, die Deutsche Bischofskonferenz, das Bischöfliche Hilfswerk Misereor und das Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken.