Migrationsdienst der Caritas stellt sich Herausforderungen des Ukraine-Krieges:Unterstützung für alle Menschen
Koblenz – Es herrscht seit Monaten Krieg in der Ukraine. Millionen Menschen lassen ihre Heimat zurück und machen sich auf den Weg in eine ungewisse Zukunft. Die Auswirkungen sind auch rund um Koblenz spürbar: Ende Juli lebten etwa 4.000 Geflüchtete aus der Ukraine im Stadt- und Kreisgebiet. Für den Migrationsdienst des Caritasverbandes Koblenz bedeutet das eine enorme Herausforderung. Die Telefone stehen nicht mehr still.
Der Beratungsbedarf sei groß, berichtet Gregor Bell, Leiter des Migrationsdienstes. „Ziel unserer Beratungs- und Unterstützungsarbeit ist es, den Menschen in dieser absoluten Ausnahmesituation bestmöglich zur Seite zu stehen“, erklärt Bell. „Wir erleben seit Beginn der Katastrophe eine unglaubliche Welle der Solidarität, sei es durch private Wohnangebote oder ehrenamtliche Unterstützung für die geflüchteten Menschen.“
Perspektive auf ein sicheres Leben und gelingende Integration
Der Migrationsdienst des Caritasverbandes Koblenz unterstützt seit 1960 zugewanderte Menschen mit differenzierten Beratungsangeboten. Ziel ist die bestmögliche Integration sowie die Förderung der gesellschaftlichen Teilhabe.
Die Zahl der ratsuchenden Menschen ist seit Beginn des Krieges rasant gestiegen. Das 20-köpfige Beratungsteam der Caritas kann auf ein funktionierendes Netzwerk bauen: Dazu gehören Institutionen wie beispielswiese Jobcenter oder Arbeitsagentur, Initiativen und Akteure aus der Integrationsarbeit sowie haupt- und ehrenamtlich engagierte Menschen. „Solche Netzwerke sind immens wichtig, um kurze Wege und schnelle Hilfen zu gewährleisten“, ergänzt Fachdienstleiter Bell. „Das fängt bei der Versorgung mit Kleidung an, geht weiter mit der Suche nach geeignetem Wohnraum, der Unterstützung bei der Beantragung von Sozialleistungen bis hin zur Vermittlung in Sprachkurse oder Kontaktherstellung zu Kitas, Schulen oder potentiellen Arbeitgebern.“
Recht auf Asyl ist ein universales Menschenrecht
In der jüngsten Vergangenheit wurden insbesondere für geflüchtete Ukrainer viele rechtliche Hürden abgebaut, beispielsweise hinsichtlich des Aufenthaltsstatus‘, des Zugangs zum Arbeitsmarkt und der Wahl des Wohnortes. Der Caritasverband begrüßt diese Maßnahmen sowie die große Hilfsbereitschaft außerordentlich, setzt sich aber gleichzeitig für eine Gleichbehandlung von Flüchtlingen aus der Ukraine und Flüchtlingen aus anderen Herkunftsländern ein. „Bei uns gibt es keine Flüchtlinge 1. oder 2. Klasse“, stellt Caritasdirektorin Martina Best-Liesenfeld klar. „Wir unterstützen alle Menschen mit Migrationsgeschichte mit dem gleichen Engagement.“
Das Recht auf Asyl sei ein universales Menschenrecht und müsse für alle Schutzsuchenden gleichermaßen gelten. Die großzügige und unbürokratische Aufnahme der Geflüchteten aus der Ukraine sei ein positives Signal, dass sich die Mitarbeitenden des Migrationsdienstes für alle geflüchteten Menschen wünschen.
Weitere Informationen gibt es telefonisch unter Tel.: 0261-13906-513 und per E-Mail an migration@caritas-koblenz.de. (red)