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Vier junge Pfadfinderinnen probieren eine neue Art der Firmvorbereitung aus:Unterwegs auf dem Firm-Hike

Die Lernpartnerschaften des Bistums unterstützen neue Ansätze und Projekte - so wie den "Firm-Hike" von Echternach nach Trier. Wer da unterwegs war, lesen Sie hier.
Bei Wind und Wetter unterwegs: Lisa Alm, Peter Zillgen, Niklas Hirtz, Svenja Bauer, Marlene Neef, Lena Collet, Miriam Christ.
Datum:
30. Mai 2022
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Echternach/Trier – Mit ihren neongelben, roten oder lila Regenjacken und Capes wirken sie wie bunte Tupfen auf den weiten Getreidefeldern über dem kleinen Ort Newel bei Trier. Marlene, Miriam und die anderen Mitglieder der kleinen Wandergruppe haben ihre schweren Rucksäcke schon seit zwei Tagen gebuckelt und sind unterwegs von Echternach in Luxemburg nach Trier. Es ist eine Art spirituelle Wanderung, für die sich die vier jungen Pfadfinderinnen aus allen Teilen des Bistums Trier entschieden haben. „Firm-Hike“ nennt sich die Tour, die eine neue Art der Firmvorbereitung anbietet und dazu einlädt, unterwegs über Gott und die Welt und auch den eigenen Glauben zu sprechen.

Auch über Glaubenszweifel sprechen können

„Viele von meinen Freunden haben sich entweder firmen lassen, weil ‚man es eben so macht‘, oder weil sie wirklich richtig fest glauben. Ich steh so dazwischen. Ich hab‘ schon eine Verbindung zur Kirche, war mir aber nicht so sicher. Da war der Hike was Neues und viel spannender“, erklärt Marlene Neef aus Koblenz ihre Motivation, mitzuwandern. „Hier ist ein intensiverer Austausch möglich, auch über Zweifel im Glauben, und am Ende kann man sich entscheiden, ob man sich firmen lassen möchte oder nicht.“ Das Angebot zur Firmung mit Weihbischof Franz Josef Gebert am letzten Tag ihrer kleinen Pilgerreise steht den Teilnehmerinnen frei – letztlich wird sich nur eine von ihnen dazu entschieden haben – die 17-jährige Miriam Christ aus Bad Kreuznach. „Durch Corona haben sich die Termine in der Pfarrei oft verschoben und da fand ich dieses Angebot hier ganz verlockend, sich in einer kleinen Gruppe auf den Weg zu machen“, sagt sie.

Firm-Hike ist ein Projekt der Lernpartnerschaften des Bistums

Immer wieder gibt es zwischendurch kleine Impulse – etwa zum Thema Natur, die auch das große Thema in der Enzyklika Laudato Sì von Papst Franziskus ist. Begleitet werden die vier Mädels von Jugendpfarrer Peter Zillgen, Lisa Alm, Bildungsreferentin bei der DPSG, und Niklas Hirtz, Katechese-Referent des Bistums. Der erklärt den Zusammenhang mit der Bistumssynode: „Die Ergebnisse der Synode sollen ja in die Praxis umgesetzt werden – also neue Wege gehen, sich näher an der Lebenswelt der Menschen orientieren. Daraus haben sich Lernpartnerschaften entwickelt und dieser Firm-Hike ist eines der Projekte aus dem Themenfeld Katechese. Wir überlegen, wie Firmvorbereitung in Jugendverbänden wie der DPSG aussehen kann, einfach damit es dichter an dem Leben und der Freizeit der Jugendlichen ist. Wir fragen danach, wie Christ-Sein und Glaube für Pfadfinder aussehen können. Das wollen auch die 16-jährige Lena Collet und das Nesthäkchen der Gruppe, die 14-jährige Svenja Bauer aus Neunkirchen, für sich entdecken. Die beiden finden die Erfahrungen auf dem Weg und ihre Übernachtungs-Herbergen spannend. Eine Nacht im Pfarrheim in Welschbillig oder eine Nacht im Jugendhilfezentrum Haus auf dem Wehrborn bringen ganz eigene Begegnungen für die Gruppe mit sich.

„Mir imponieren die Teilnehmerinnen, weil sie teils auch physisch an ihre Grenzen stoßen, sich aber immer wieder gegenseitig motivieren und am Abend dann dankbar und gelöst sind“, sagt Jugendpfarrer Zillgen. „Ich erlebe das als eine auch mich im Glauben bestärkende Pilgertour, weil die vier ganz freimütig über ihre Fragen und Zweifel sprechen und sich im Gehen ganz viel klärt oder einfach Raum hat. Glaube als Unterwegs-Sein kann ich nur jedem empfehlen.“

Mehr Informationen zu den Lernpartnerschaften des Bistums Trier gibt es in einer Broschüre unter: www.t1p.de/lernpartnerschaft. Dort können Projekte angemeldet werden, die begleitet und unterstützt werden.