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Pilgergruppe aus dem Bistum Rottenburg-Stuttgart besucht Trier:Unterwegs auf den Spuren des heiligen Martin

Eine Pilgergruppe aus dem Bistum Rottenburg-Stuttgart hat auf den Spuren des Heiligen Martin auch das Bistum Trier besucht.
Die Martinspilgergruppe aus dem Bistum Rottenburg-Stuttgart vor dem Trierer Dom
Datum:
2. Juni 2023
Von:
Inge Hülpes

Trier/Rottenburg-Stuttgart – 150 Pilgerinnen und Pilger aus der Diözese Rottenburg-Stuttgart haben am 1. Juni während ihrer Entdeckungsreise auf den Spuren des Heiligen Martin von Tours über Worms und Mainz nach Luxemburg und Speyer in Trier Halt gemacht. Am dritten Tag der Wallfahrt besuchte die Gruppe zunächst die Kirche St. Martin, wo sie von Weihbischof Franz Josef Gebert, Pfarrer Joachim Waldorf und dem Trierer Kulturdezernenten Markus Nöhl begrüßt wurde. Am Nachmittag feierten sie gemeinsam mit der Trierer Gemeinde, Bischof Stephan Ackermann und Bischof Gebhard Fürst (Rottenburg-Stuttgart) Eucharistie im Trierer Dom.

Angelehnt an das Tagesmotto „Standhaft bleiben und für Werte eintreten“ erzählte Ackermann in seiner Predigt, wie Martin einst in Trier das Leben eines Ketzers retten wollte und deshalb einen Handel mit dem Kaiser einging. Dafür musste er gegen seine Prinzipien handeln und sich mit einer Gruppe Bischöfen versöhnen, die den Häretiker Priszillian, Bischof von Avila, tot sehen wollten. Doch Martin wurde betrogen: Der sektiererische Bischof wurde letztlich doch mitsamt seinen Anhängern getötet. „Mich beeindruckt diese Notiz aus dem Leben des heiligen Martin sehr. Denn sie zeigt, dass Martin bei seiner Standhaftigkeit und seinem Eintreten für Werte kein Prinzipienreiter war. Er war nicht standhaft und prinzipientreu um der Prinzipien, sondern um des menschlichen Lebens, der menschlichen Würde und vor allem den Prinzipien des Evangeliums willen.“ Mit Bezug auf die Lesung aus dem Matthäus-Evangelium (Mt 5,17) sagte Ackermann: „Jesus weiß, dass Barmherzigkeit und Liebe wichtiger sind als Prinzipien und reine Gesetzestreue.“ Martin habe sich erniedrigt, indem er von seinen wichtigen Prinzipien abgewichen sei, um das Leben eines Mannes zu retten. Das zeige, dass er nicht nur bei der Mantelteilung, sondern auch noch später ein Mann der Liebe gewesen sei.

Noch immer von Vorbild

Im Vorfeld des Gottesdienstes gab Hans-Georg Reuter von der Martinusgesellschaft Trier einen Überblick über das Wirken des Heiligen Martin, der mehrfach an der Mosel gewesen sei, und auch große Teile Europas bereist habe. Es liege ihm am Herzen, so Reuter, dass Kinder und Jugendliche schon früh mit dem heiligen Martin vertraut gemacht würden, etwa mit dem Martinslied oder den Martinsumzügen. „Die Geschichte, die Tradition, den Glauben weiterzugeben, ist mir ganz wichtig.“ Denn Martin sei ein aufrechter Mensch, „ein Leuchtturm“ gewesen, an dem man sich auch heute noch orientieren könne.

Neben dem Pontifikalamt standen ein Besuch der Jesuitenkirche und der Konstantin-Basilika, eine Filmvorführung im Broadway-Kino und Andachten auf dem Programm – natürlich stets auf den Spuren des Heiligen Martin. Organisiert wurde das Trierer Programm der Wallfahrt vom Bereich Pastorale Grundaufgaben im Bischöflichen Generalvikariat sowie von Hans-Georg Reuter, Horst Drach und Christoph Eiffler von der Martinusgemeinschaft Trier. Die gebärdensprachliche Übersetzung des Gottesdienstes übernahmen Beate Reichertz und Daniel Beinhoff von der Gehörlosengemeinde Trier.

Weitere Informationen über den Martinusweg, die „Via Sancti Martini“, gibt es auf http://www.martinuswege.eu/, Berichte, Videos und Fotos der Wallfahrt gibt es auf der Homepage der Diözese Rottenburg-Stuttgart: www.drs.de/liveticker.html#c9650.

(ih)

 

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