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Bischof Ackermann: Maria Magdalenas Zeugnis ist Initialzündung für die Osterbotschaft:Urzeugin der Auferstehung

Bischof Ackermann: Maria Magdalenas Zeugnis ist Initialzündung für die Osterbotschaft
Bischof Stephan Ackermann
Datum:
1. Apr. 2018
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Trier – Maria Magdalena ist die Urzeugin der Auferstehung – von ihr aus nimmt die Osterbotschaft ihren Anfang. Das hat Bischof Dr. Stephan Ackermann im Osterhochamt am 1. April im Trierer Dom erklärt. Ihr Zeugnis sei „die Initialzündung für die Geschichte, die bis heute nicht zu Ende ist und in der auch wir stehen“. (Wortlaut der Predigt hier)

Dass diese „ganz ungewöhnliche Frau unter den Jüngern und Jüngerinnen“ zur „Apostelin der Apostel“ – so ihr Ehrentitel mit dem Gedenktag am 22. Juli – wurde, hat für Bischof Ackermann drei Gründe. Maria von Magdala habe früher und tiefer als die Apostel verstanden, dass „der Kern der Botschaft Jesu er selbst ist, seine Person“.  Nachfolge Jesu heiße eben nicht nur, eine Idee zu verstehen oder Jesu Programm zu begreifen und auszuführen. „Für Maria ist die Beziehung zu Jesus das Entscheidende“, betonte der Bischof.

Dass Maria Magdalena die erste ist, der der auferstandene Jesus begegnet, hängt auch damit zusammen, dass sie im Unterschied zu Petrus und Johannes beim Grab bleibt. „Sie verschweigt ihre Fragen und Enttäuschung nicht. Sie gibt sich nicht zufrieden, aber sie gibt auch nicht auf“, betonte Ackermann. Damit werde sie zu einem Vorbild des glaubenden Menschen überhaupt. Denn der Glaubende sei nicht vor Enttäuschung geschützt: „Zum Glauben braucht es langen Atem“ – gerade auch in der heutigen schnelllebigen Zeit.

Und schließlich sei Maria bereit gewesen, trotz aller Trauer und Enttäuschung eine neue Perspektive einzunehmen und sich einer neuen Erfahrung zu öffnen. Blind vor Tränen hält sie Jesus zunächst für den Gärtner. „Aber glücklicherweise ist sie doch nicht so in sich verschlossen, dass sie nicht ansprechbar wäre“, betonte Bischof Ackermann. Sie höre die Ansprache Jesu, erkenne ihn an der Stimme. Wenn dann der Evangelist Johannes schreibe, Maria wende sich zu Jesus um, sei damit nicht nur eine Bewegung, sondern eine Art von Umwandlung gemeint: Wollte Maria eigentlich mithilfe des Leichnams ihre Geschichte mit Jesus aufbewahren und konservieren, so erfährt sie jetzt, dass „ihr Jesus nicht von rückwärts, aus der Vergangenheit entgegenkommt, sondern von vorne, aus der Zukunft!“

Das sei das „verstörend Neue“ von Ostern, betonte der Bischof: „Der gekreuzigte Jesus geht seinen Jüngern voraus, weil er lebt, und er kommt ihnen von vorne entgegen aus Gottes Gegenwart.“ Weil Maria das verstehe, werde sie den Aposteln zur Apostelin und zur Verkünderin, die sage: „Ich bin dem Jesus begegnet, der nicht mehr nur ‚mein Herr‘ ist, sondern der wirklich der Herr des Lebens, der Herr aller ist.“

(JR)