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Neben der Kirche Herz Jesu im Trierer Süden gibt es nun einen Fairteiler :Verantwortung übernehmen für Gottes Schöpfung 

Neben der Kirche Herz Jesu gibt es nun einen Fairteiler. Ziel des Projektes ist, dass die Lebensmittel gegessen und verwertet werden.
vlnr. Foodsaverin Petra Nievelstein, Pastoralreferentin Katja Bruch, Petra Weiland und Matthias Werner (beide 'sredna) freuen sich über den neuen Fairteiler im Trierer Süden
Datum:
20. Juli 2023
Von:
red

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Trier – Die Pfarrei St. Matthias sagt Lebensmittelverschwendung den Kampf an: Neben der Kirche Herz Jesu gibt es nun einen Fairteiler. Initiiert wurde das Projekt vom dortigen Leitungsteam. Am vergangenen Mittwochabend, 19. Juli, wurde der bunt besprühte Schrank feierlich eingeweiht und gesegnet.  

Schüler*innen der IGS Trier gestalten Schrank während der Projekttage  

Seine Farbenpracht verdankt der mannshohe Vorratsschrank Schüler*innen der Integrierten Gesamtschule (IGS) Trier. Gemeinsam mit ihrem Lehrer Peter Boost haben sie ihn im Rahmen einer Projektwoche mit Graffiti-Früchten besprüht. Initiatorin Katja Bruch, Pastoralreferentin im Pastoralen Raum Trier, sieht auch und gerade Christ*innen in der Verantwortung, für Gottes Schöpfung zu sorgen. Ihr ist wichtig, „dass mit den Früchten der Erde, die Gott uns schenkt, verantwortlich umgegangen wird und dass Lebensmittel gerecht und nachhaltig verteilt werden“.  

Auch Petra Nievelstein ist – bereits seit 2018 – mit Herzblut im Foodsharing-Bereich aktiv. Sie ist registrierte „Foodsaverin“ bei foodsharing e. V. Einige Lebensmittel, so Nievelstein, würden mit „vielen Ressourcen hergestellt und um die Welt gekarrt“ und seien somit einfach zu schade, um sie dann wegzuwerfen. In der Stadt gebe es bereits verschiedene Möglichkeiten und Organisationen, die der Lebensmittelverschwendung entgegentreten. So seien von „foodsharing Trier“ bereits einige Fairteiler, unter anderem in Trier-Nord, im Gartenfeld und auf Mariahof, installiert worden. Die Schonung der Ressourcen und die Rettung der Lebensmittel stünden dabei neben der Wertschätzung der Arbeit derer, die die Lebensmittel herstellen, im Vordergrund.  

Das Prinzip Fairteiler

Schüler*innen der IGS Trier haben den Fairteiler-Schrank mit buntem Graffiti-Obst besprüht.

Doch wie genau funktioniert so ein Fairteiler eigentlich? Jede und jeder kann Lebensmittel, die er nicht mehr braucht, spenden, also in den Schrank hineinlegen. Umgekehrt kann man sich dort Lebensmittel herausnehmen – und zwar ganz ohne Anmeldung oder Bedürftigkeitsprüfung. 

Dabei ist darauf zu achten, dass nur Lebensmittel, die nicht gekühlt werden müssen, in den Schrank gelegt werden, da es sich – zumindest in Trier-Süd – nicht um einen Kühlschrank handelt. Außerdem sollten laut Petra Nievelstein keine alkoholischen Getränke gespendet werden, da sich auch Kinder an dem Schrank bedienen können. Für den Fairteiler gibt es auch, so Katja Bruch, ein Verantwortlichen-Team, das jeden Tag nach dem Rechten schaut und dafür sorgt, dass der Schrank sauber bleibt. Das generelle Ziel bei diesem Projekt sei natürlich, dass die Lebensmittel gegessen und verwertet werden. Doch fast genauso wichtig ist es, Bewusstsein für das Thema zu schaffen und zu sensibilisieren. Der positive Aspekt, dass sich auch Bedürftige an dem Schrank bedienen können, ist ebenfalls ein wichtiger, steht jedoch nicht im Vordergrund. Nievelstein betont darüber hinaus, dass solche Projekte stets auch eine soziale Komponente haben, wodurch sie bereits viele engagierte Menschen kennengelernt habe. Sie hofft, dass die Sharing-Community in Trier wachse, denn es müsse niemand Hunger leiden, wenn die hergestellten Lebensmittel nur ordentlich verteilt und genutzt würden; immerhin stammten 73% der Lebensmittelabfälle aus privaten Haushalten. Nach der Einweihung gab es einen kleinen Empfang mit Snacks, die aus geretteten Lebensmitteln hergestellt wurden. Die Pfarrei Herz Jesu zeigt, wie ein nachhaltiges Miteinander funktionieren kann, denn, so Katja Bruch, „wir leben hier Gastfreundschaft, und so ein Fairteiler hat uns noch gefehlt.“ 

Weitere Informationen gibt es bei Katja Bruch, katja.bruch@bgv-trier.de