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Direktorin des Katholischen Bibelwerks referierte zur Weisheitsliteratur:„Versag dir nicht das Glück“

Die Direktorin des Katholischen Bibelwerks Katrin Brockmöller sieht die Bibellektüre als Ressource zum Leben.
Die Organisatoren des Katholischen Forums Ulrike Kramer-Lautemann (li.) und Georg Falke begrüßten die Referentin Dr. Katrin Brockmüller.
Datum:
15. Nov. 2016
Von:
Bischöfliche Pressestelle
Koblenz – „Versag dir nicht das Glück des heutigen Tages“ unter diesem Vers hat die Veranstaltung des Katholischen Forums Koblenz am 14. November gestanden. Im Bischöflichen Cusanus-Gymnasium referierte die Direktorin des Katholischen Bibelwerks Dr. Katrin Brockmöller zur Weisheitsliteratur in der Bibel. Katrin Brockmöller studierte Katholische Theologie in Passau, Jerusalem und Würzburg. Seit zwei Jahren ist sie die Leiterin des Bibelwerks in Stuttgart. Für die Theologin stellt die Bibellektüre eine Ressource zum Leben dar. Eine ganze Weltanschauung und viele praktische Übungen befänden sich in den sogenannten Weisheitsschriften des Alten Testaments. „Tief geprägt sind diese Lebenslehren von einem Bewusstsein, dass man lernen kann, glücklich zu leben, dass Weisheit und Gottesfurcht eine sinnvolle Lebenspraxis sind“, erläuterte die Referentin anschaulich an Beispielen aus dem Buch Jesus Sirach. Es gehe immer wieder darum, den Moment zu leben und sich selbst etwas Gutes zu tun. „Wenn ich mein Leben achte, ehre ich auch Gott.“ Im Buch Sirach würden dabei ganz praktische Hinweise zum Leben gegeben, deren Adressaten damals wohl die junge Elite war. „Die Texte sollen als ein Begleiter im Leben verstanden werden. Bei jedem Vers muss man sich als Leser selbst positionieren: Stimme ich diesem zu oder lehne ich ihn ab?“, dies unterstütze die eigene Entwicklung, erklärte die Referentin. Doch man müsse auch bedenken, dass die Verse aus einer uns fremden und vergangenen Welt stammten. „Wie beispielsweise damals über Frauen geredet wurde, das können wir heute so nicht mehr übernehmen.“ Jedoch gebe es Verse, die den Menschen auch noch heute helfe könnten. Dass die Weisheitsliteratur durchaus einen Einfluss auf die Welt nehmen kann, verdeutlichte die Direktorin mit einem Beispiel: „Bartolomé de la Casa ließ sich von den Versen bestärken, um für die Rechte der Indianer zu kämpfen.“ Ganz nebenbei führte Katrin Brockmöller die Besucher des Katholischen Forums in die neue Einheitsübersetzung der Bibel ein, die am 6. Dezember erscheint. Dabei verdeutlichte sie die Unterschiede zur bisherigen Übersetzung aus den 80er Jahren. Auch der Vers unter dem die Veranstaltung stand, wurde verändert: „Aus ‚Versag dir nicht das Glück des heutigen Tages‘ wurde leider ‚Einen schönen Tag lass nicht vorbeigehen‘. Die neue Version gefällt mir hier nicht so gut, aber dafür wurde die neue Einheitsübersetzung mehr unserer heutigen Grammatik angepasst und ist daher gut verständlich.“ Das Katholische Forum Koblenz wurde 1987 gegründet als Plattform für Information und Austausch. Es bietet die Gelegenheit, sich mit Referentinnen und Referenten aus Wissenschaft, Kirche sowie Politik und ihren Positionen auseinander zu setzen. Das Katholische Forum wird organisiert vom Bischöflichen Cusanus-Gymnasium, dem Dekanat Koblenz, der Katholischen Erwachsenenbildung Koblenz und der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar. Weitere Informationen gibt es bei der Katholischen Erwachsenenbildung Fachstelle Koblenz unter Tel.: 0261-9635590 oder per E-Mail an info@keb-koblenz.de (jf)