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Bischof Ackermann: An Weihnachten Kraft schöpfen für Schwierigkeiten des Lebens:Vertrauensübung für das Leben

Bischof Ackermann hat an Heiligabend dazu eingeladen, an Weihnachten Kraft zu schöpfen für die Schwierigkeiten des Lebens.
'Das Licht leuchtet in der Finsternis, aber die Finsternis hat es nicht erfasst.' (Joh 1,5) (Foto: Myriam Zilles/Unsplashed)
Datum:
24. Dez. 2022
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Trier – Weihnachten ist für Bischof Dr. Stephan Ackermann „eine große Vertrauensübung für das Leben“. Das hat der Trierer Bischof an Heiligabend (24. Dezember) im Trierer Dom gesagt. „Weihnachten lädt uns dazu ein, das Schöne und Gute, das es in unserer Welt gibt, wahrzunehmen und ihm zu glauben, um daraus die Kraft zu ziehen, uns den Schwierigkeiten, den Auseinandersetzungen, den dunklen Seiten unseres Lebens zu stellen.“

Die ersten Meldungen in den Nachrichten seien in der Regel schlechte Nachrichten, sagte Ackermann. Das sei ihm bewusst geworden, als Anfang der Woche eine Nachrichtenmoderatorin eigens darauf hinwies, dass sie mit einer guten Nachricht beginne: dass bei der Weltnaturschutzkonferenz in Montreal ambitioniertere Vereinbarungen getroffen wurden, als es die Teilnehmenden erwartet hätten. Und tatsächlich seien schlechte Nachrichten an der Tagesordnung, „verschärft seit dem 24. Februar dieses Jahres, als genau heute vor zehn Monaten der ungerechte Krieg Russlands gegen die Ukraine begann mit all den schrecklichen und einschneidenden Folgen, die dieser Krieg für die Menschen in diesem Land und weltweit hat“.

Ackermann rief die Gläubigen dazu auf, sich faszinieren zu lassen von der weihnachtlichen Botschaft, denn der innere Kern sei nicht verloren gegangen: „Gott liebt das Leben. Deshalb hat er die Welt und den Menschen erschaffen. Und deshalb lässt er nicht von dieser Welt.“ Diese Welt und die Menschen lägen Gott so sehr am Herzen, dass er selbst Mensch werde, um das Leben mit den Menschen zu teilen. Trotzdem sei die Botschaft von Bethlehem nicht harmlos: „Sie enthält in sich schon die Botschaft vom Kreuz.“ Die harten unromantischen Realitäten – die Herbergssuche, die Flucht der jungen Familie, später das Unverständnis und die zunehmende Ablehnung, die der erwachsene Jesus erfährt – gehörten untrennbar zur Weihnachtsgeschichte dazu. „Die Advents- und die Weihnachtskerze blieben schöner Schein ohne das Licht der Osterkerze, das durch Verzweiflung und Tod hindurchgegangen ist.“ Im Wissen um dieses Licht dürfe man der Weihnachtsbotschaft glauben: „Sie blendet die schlechten Nachrichten nicht aus. Sie verschweigt nicht Konflikte, Schmerzen und Tod. Sie weiß, was den größten Teils unseres Lebens ausmacht.“ Deshalb sei die Geschichte von Bethlehem keine „Kalendergeschichte, bei dem einem ein wenig warm ums Herz“ werde. Die Botschaft sei wahr, und deshalb „schön und anziehend“.

Um das Vertrauen ins Leben einzuüben, könne es helfen, immer wieder einzelne Worte oder Zeilen aus der Weihnachtsbotschaft oder den Weihnachtslieder in sich nachklingen zu lassen; bewusst auf gute Nachrichten, wohltuende Erfahrungen und bestärkende Begegnungen zu schauen und vor allem auch „ganz bewusst für die guten Menschen danken, von denen wir umgeben sind“. Auf diese Weise könne man ohne schlechtes Gewissen in der Weihnachtsfreude schwelgen. „Denn dann ist sie nicht bloß eine willkommene Ablenkung vom Alltag, sondern öffnet uns die Augen für den guten, den schönen, den heiligen Kern des Lebens.“  

Die Predigt im Wortlaut finden Sie hier.

(JR)