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Foodsharing-Initiative, Kirchengemeinde und Ingos kleine Kältehilfe retten Lebensmittel:Verwenden statt verschwenden: Neue Foodsharing-Station an Saarbrücker Kirche

Die Foodsharing-Initiative Saarbrücken, die katholische Kirchengemeinde St. Jakob und der Verein Ingo's kleine Kältehilfe, eröffneten am Donnerstag eine Foodsharing-Station im Foyer der Kirche St. Jakob.
Pfarrer Benedikt Welter, Kirsten Brackertz von Foodsharing Saarbrücken sowie Petra Therre von Ingo’s kleiner Kältehilfe bestücken Kühlschrank und Brotschrank im Foyer der Kirche St. Jakob. Bildquelle: Ute Kirch/Bischöfliche Pressestelle
Datum:
13. Sept. 2021
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Saarbrücken– Brötchen, Brote, Schoko-Croissants, ein Sack Kartoffeln, Tomaten, Joghurt und Milch – all diese Lebensmittel – und noch einige mehr – wären wohl in der Tonne gelandet. Denn im Geschäft wurden sie wegen ihrer etwas beschädigten Verpackung, nicht tadelloser Form oder einem überschrittenen Mindesthaltbarkeitsdatum nicht mehr verkauft. Dass diese nach wie vor einwandfrei verzehrbaren Produkte nicht vernichtet werden, verdanken sie einer neuen Kooperation der Foodsharing-Initiative Saarbrücken, der katholischen Kirchengemeinde St. Jakob in Alt-Saarbrücken sowie dem Verein Ingo’s kleine Kältehilfe. Am Donnerstag, 9. September, haben sie im Foyer der Kirche (Keplerstraße 13) eine Foodsharing-Station eröffnet. Dort stehen nun ein Schrank sowie ein Kühlschrank, in die Lebensmittel gestellt und von jedermann mitgenommen werden können.

Bereits im Frühjahr 2020 hatte die Kirchengemeinde zwischen Kirche und Pfarrhaus einen Gabenzaun eröffnet. „Immer wieder klingelten Menschen während des ersten Lockdowns, als die Tafeln geschlossen hatten, bei uns und baten um Lebensmittelspenden“, blickt Pfarrer Benedikt Welter zurück. Die Idee für den Gabenzaun war geboren: In Tüten verpackte gespendete Lebensmittel wurden an den Zaun gehängt und Bedürftige konnten sich bedienen. „Niemand, der sich etwas holen wollte, musste buckeln. Jeder konnte sich dort ohne Scham etwas nehmen, ohne seine Bedürftigkeit nachweisen zu müssen.“ Der Gabenzaun sei sehr gut angenommen worden und viele Menschen auch von außerhalb der Stadt hätten gespendet. „Wir dachten, im Sommer sind wir fertig“, sagt Welter. Eine Erwartung, die sich nicht bewahrheitet habe. Nach wie vor werde das Angebot gebraucht.
 

Sebastian Müller, Kirsten Brackertz und Annabelle Jung von Foodsharing Saarbrücken haben vor der Kirche zur Eröffnung ein Buffett aus geretteten Lebensmitteln aufgebaut. Bildquelle: Ute Kirch/Bischöfliche Pressestelle

Auf den Gabenzaun aufmerksam wurden auch die Aktiven von Foodsharing. „Lebensmittel sollten im Sommer nicht am Zaun hängen“, sagt Kirsten Brackertz von der Initiative. Die Lebensmittelretter kooperieren bereits mit der Jugendkirche eli.ja, vor der ein Brotschrank steht. Da habe die Idee für eine Zusammenarbeit mit der Kirchengemeinde St. Jakob nahegelegen. Gemeinsam mit ihren Mitstreitern sammelt Kirsten Brackertz Lebensmittelspenden in Geschäften ein. Über eine Spende kam die Initiative an einen Kühlschrank, den Foodsharing-Kollege Sebastian Müller mit dem Lastenfahrrad von Riegelsberg nach Saarbrücken zur Kirche transportierte.

„Das Angebot des Fairteilers richtet sich an jeden. Wir sind eine Nachhaltigkeits-Initiative haben keine Vorgaben, wer kommen darf“, erklärt Kirsten Brackertz. Der Aspekt des Lebensmittelrettens stehe im Vordergrund. Ein Drittel aller produzierten Lebensmittel landen nach Auskunft der Initiative im Müll. Die Kooperation mit „Ingo’s kleiner Kältehilfe e.V.“, die seit fast fünf Jahren aus gespendeten Lebensmitteln Mahlzeiten für bedürftige Menschen kocht, besteht seit mehreren Jahren. „Von den Lebensmitteln, die wir gespendet bekommen, bleibt immer etwas übrig. Bisher hat Foodsharing unsere Reste abgeholt, jetzt bringen wir sie direkt in den neuen Fairtailer“, erklärt die stellvertretende Vorsitzende Petra Therre.

Das Kirchenfoyer in der Keplerstraße 13, 66117 Alt-Saarbrücken, ist von Montag bis Samstag von 9 bis 18 Uhr geöffnet. Die Initiatoren suchen Unterstützer, die bereit sind, den Fairteiler zuverlässig und regelmäßig zu reinigen. Kontakt unter saarbruecken@foodsharing.network

(uk)