Mit Gottesdienst und Begegnung verabschieden sich Jugendbildungsstätte und Kirche der Jugend von der Marienburg :Viel Abschied und ein bisschen Aufbruch
Zell – Mit einem Gottesdienst und einer anschließenden Begegnung haben am 3. Dezember zahlreiche Menschen Abschied genommen von der Marienburg als Sitz der Jugendbildungsstätte und Kirche der Jugend. Mit dem Weggang der Einrichtungen zum 31. Dezember endet eine über 70-jährige Ära der Jugendarbeit an dem geschichtsträchtigen Ort hoch über der Mosel.
Pastoralreferent Armin Surkus-Anzenhofer vom Team der Kirche der Jugend begrüßte die Gottesdienstbesucherinnen und -besucher, die aus „einem für viele traurigen Anlass“ gekommen waren. „Heute nehmen die Kirche der Jugend und die Mitarbeitenden der Trägergesellschaft TBT Abschied von der Marienburg, die über viele Jahrzehnte ein wichtiger Begegnungsort im Bistum war – vor allem für junge Menschen, die hier prägende Erfahrungen für ihr Menschsein und ihr Christsein erleben durften“, sagte Surkus-Anzenhofer. Der Abschiedsgottesdienst schaffe Raum „für den Dank für das, was war, aber auch für alle Gefühle, die hochkommen – seien es Wut, Trauer oder Hoffnung. Und wir wollen auch nach vorne schauen, denn weder die Kirche der Jugend ist Vergangenheit noch die Marienburg“. Birgit Laux vom Team der Kirche der Jugend blickte auf den Neubeginn im Robert-Schumann-Haus in Trier, wo das Jugendhaus mit geändertem Konzept, darunter „mobilen Angeboten“, ab Januar startet. Auf der Marienburg gehe es mit einer „Mehrgenerationenkirche“ weiter, die von der Pfarrei Zeller Hamm mit Leben gefüllt werde.
Vertrauensvoll in die Zukunft blicken
Surkus-Anzenhofer blickte auf das „Mehr“, das „die Burg aus uns gemacht hat“ – durch die vielen Gottesdienste, die Kar- und Ostertage, die über 40 Musikprojekte, die „Oben[!]-Air-Festivals“, die über einhundert Konzerte, die 72-Stunden-Aktionen, Ausstellungen und andere Angebote. „Danke, Burg, für dieses Mehr an guten Erinnerungen!“, sagte der Pastoralreferent. Das Tagesevangelium nach Markus mit seiner „Aufforderung zur Wachsamkeit“ stehe für eine „Religion der Erwartung“, sagte Jugendpfarrer Peter Zillgen in seiner Predigt. Die Zukunft für Christen sei eine „frohe Erwartung“ – auch wenn davon manchmal wenig zu spüren sei, wie etwa nach der angekündigten Schließung der Jugendbildungsstätte vor Ort. Für ihn seien es die Worte Jesu gewesen, die ihn immer wieder gehalten hätten in Zeiten von Ungewissheit und Verlust: „Himmel und Erde vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen“. Sie seien Jesu „Versprechen, das gilt“, sagte Zillgen. Mit seiner Zusage wolle er uns zu „Erwartenden“ machen, die „getrost und vertrauensvoll in die Zukunft blicken“.
Der Abschied und „Abbruch“ mit Blick auf die Marienburg schmerze viele, „weil jede und jeder eine persönliche Geschichte mit dem Ort verbindet“, sagte Domvikar Matthias Struth, der den von vielen mitgestalteten Gottesdienst leitete. Der Ort, an dem viele junge Menschen sich entfalten und den Fragen ihres Lebens nachgehen durften, sei „ein großes Geschenk“. Dafür sei er allen Menschen sehr dankbar, „die das Haus mit diesem Geist, diesem Leben, dieser Gemeinschaft gefüllt haben“, sagte der Leiter des Bereichs Kinder, Jugend und Bildung im Bischöflichen Generalvikariat. Er dankte den sichtlich bewegten Mitarbeitenden aus der Leitung und Organisation des Hauses, der Fachstelle JugendPlus, dem Team der Kirche der Jugend und allen ehrenamtlich Engagierten. „Ich wünsche mir sehr, dass hier etwas Neues entsteht, dass es ein Ort von Kirche im Pastoralen Raum Zell wird.“
Bei einem anschließenden Empfang und Imbiss gab es Gelegenheit, Erinnerungen zu teilen, zusammen zu sein und sich von den Mitarbeitenden der TBT und der Marienburg nach vielen Jahrzehnten als Jugendbildungsstätte zu verabschieden.