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Großes Interesse am Austausch zu den Synodenergebnissen in Theley:Viel Zustimmung, viele Fragen

Auf großes Interesse traf am 7. September in Theley ein Informations- und Austauschabend zu den Ergebnissen der Bistumssynode.
Julia Lehnertz (links) und Pfarrer Dr. Ulrich Graf von Plettenberg (Bildmitte) waren gespannt auf die Meinungen der Besucherinnen und Besucher des Austauschs
Datum:
8. Sept. 2016
Von:
Bischöfliche Pressestelle
Theley – Drei Mal schaffte Pfarrer Dr. Ulrich Graf von Plettenberg zusätzliche Stühle heran: statt der erwarteten rund 50 Teilnehmer kamen am 7. September rund 100 Interessierte ins Theleyer Pfarrheim zum Informations- und Austauschabend zu den Ergebnissen der Bistumssynode. Die Pfarreiengemeinschaft am Schaumberg hatte dazu eingeladen; die ehemaligen Synodalen Julia Lehnertz und Pfarrer von Plettenberg freuten sich über eine rege Beteiligung. Was ist Kirche für mich? - Geborgenheit, Tradition, Glaube war da auf den Plakat-Protokollen der Gesprächsrunden zu lesen. Im Austausch der Tischgruppen wurde die geistige Heimat und Geborgenheit betont und dass es „gut tut, Menschen um sich zu haben, die den gleichen Glauben leben“. Gefragt, was man in der Kirche nicht aufgeben würde, wurde die Präsens vor Ort und die Nähe von Ansprechpartnern häufig genannt. Eine ganze Reihe von Vorschlägen gab es zu gewünschten Veränderungen. Hier reichte die Liste von einer „lebensnahen Sprache im Gottesdienst“ bis zum Wortgottesdienst mit Kommunionfeier. Gewünscht wurde „mehr Offenheit“, ein Miteinandersprechen auf Augenhöhe, die Annäherung der Konfessionen, dass Laien mehr Verantwortung bekommen und nicht als „Notstopfen“ benutzt werden. Weitere Wünsche nach Veränderung waren die Abschaffung des Zölibats, ein „miteinander zum eigenen Glauben stehen und nach außen zeigen“ oder mehr Gewicht für das Wort Gottes in der Messfeier. Die ehemalige Synodale Lehnertz betonte, dass viele dieser Anliegen auch die Synode bewegt hätten. Nach zweieinhalb Jahren Beratung in zehn Sachkommissionen und in sieben Vollversammlungen habe man nun das vom Bischof unterzeichnete Abschlussdokument vorliegen. Von Plettenberg und Lehnertz stellten daraus ausgewählte „Schlüsselsätze“ vor, die von den Besucherinnen und Besuchern des Abends bewertet werden konnten. Fast ausschließliche Zustimmung gab es dabei für den geforderten „sensiblen Umgang der Geschlechter“. Erklärungsbedarf signalisierten viele Fragezeichen auf dem Plakat zur Orientierung an den Charismen. Hier müsse noch Übersetzungsarbeit geleistet werden, war ein Kommentar. Starke Zustimmung gab es in Theley für die Beachtung des „Synodalen Prinzips“ bei allen Entscheidungen im Bistum. Hier werde „echte Mitbestimmung für die Laien“ gefordert. Auch der geöffnete Familienbegriff der Synode fand viel Zustimmung, während zu der Einführung von anderen Gottesdienstformen viele offene Fragen blieben. „Es kann nicht sein, dass die Kirche eine Schublade aufmacht und dann passt man da rein und gehört dazu, oder eben nicht“, begrüßte von Plettenberg den von der Synode beschlossenen Perspektivwechsel, vom Einzelnen her zu denken. Die angestrebte Charismen-Orientierung nehme auf, dass jeder Mensch bestimmte von Gott geschenkte Gaben hat. „Wofür brennst Du? Was möchtest Du gerne tun?“ Das seien künftig wichtige Fragen für die Entwicklung des kirchlichen Lebens, meinte Lehnertz. Die von der Synode geforderten weiteren pastoralen Räume mit netzwerkartiger Kooperation sollen das kirchliche Leben vor Ort von Organisationsfragen entlasten und ein weites Denken unterstützen. Das kirchliche Leben bleibe vor Ort. Man wolle sich auf die Suche machen nach Menschen, die für eine Sache brennen und sie ermutigen daraus etwas zu machen, sagte von Pettenberg, „Noch-Pfarrer“ am Schaumberg und künftiger Generalvikar des Bistums Trier. Der vierte Perspektivwechsel, das synodale Prinzip bistumsweit zu leben, bedeute, „wirklich aufeinander zu hören und sich aufeinander einzulassen, wenn eine Entscheidung getroffen wird“, meinte Lehnertz.

hgs