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kfd:Viele Motive für Austritt 

Die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) hat auch im Bistum Trier Mitglieder verloren. Dafür gebe es mehrere Gründe, erklärt Petra Erbrath, geschäftsführende Diözesanreferentin, dem „Paulinus“.  
Viele Gedanken über die Gestaltung der Zukunft hat sich der kfd-Diözesanverband Trier schon 2021 gemacht und einen extern begleiteten Entwicklungsprozess über fünf Jahre angestoßen.  
Datum:
27. Jan. 2024
Von:
Christine Cüppers/Paulinus Wochenzeitung im Bistum Trier

Bistum - Wie auf Bundesebene (siehe „Paulinus“ vom 21. Januar) verzeichne auch der kfd-Diözesanverband sinkende Mitgliederzahlen. In den vergangenen drei Jahren habe er 8965 Mitglieder verloren, schildert Referentin Erbrath. In dem Zeitraum habe es allerdings auch Anmeldungen gegeben, fügt sie hinzu: 855 Mitglieder habe die kfd im Bistum neu aufgenommen. 

Auf die Frage nach den Gründen für die hohe Zahl von Austritten erklärt Erbrath, die Beitragsanpassung sei nur ein Thema. Eventuell sei das der besagte „Tropfen, der das Fass zum überlaufen bringt“ für die Kündigungen in 2023.  

Viele unkonkrete Infos über Mitgliedsbeiträge 

Der Trierer Diözesanvorstand empfehle einen Jahresbeitrag von 30 Euro pro Mitglied. Dieser Betrag sei nicht einheitlich in den örtlichen Gemeinschaften, „weil jede Ebene ihren Anteil autonom beschließt“. Einzelheiten zur genauen Zusammensetzung des Mitgliedsbeitrags, über den es in jüngster Zeit „viele unkonkrete Informationen“ gegeben habe, sind zu finden unter www.t1p.de/kfd-trier-mitgliedsbeitrag

Vielen Frauen ist es nicht mehr wichtig, Teil einer großen Interessengemeinschaft zu sein.

Klara Johanns-Mahlert

Bei der Entscheidung für den Austritt aus der kfd kämen aber sicher viele Faktoren zusammen, stellt die Diözesanreferentin dar. Sie benennt die Altersstruktur der Mitglieder im Verband und die Nachwirkungen der Corona-Pandemie. Vielfach gebe es Schwierigkeiten bei der Wahl neuer Vorstände und Leitungsteams. Und dann seien da die große Verunsicherungen durch die Umstrukturierungen im Bistum sowie der Umgang mit dem Thema „Missbrauch“ mit immer neuen Enthüllungen. „Der Vertrauensverlust in die Institution ist groß.“  

Kfd-Diözesanvorsitzende Klara Johanns-Mahlert beobachtet ergänzend zur Argumentation des Bundesverbandes zu den Austrittsgründen eine weitere Entwicklung: „Vielen Frauen ist es nicht mehr wichtig, Teil einer großen Interessengemeinschaft zu sein.“ 

Entwicklungen teilweise schon vorausgesehen 

Vielen reiche es, wenn sie sich in ihrem Umfeld wohlfühlen und ihre Gemeinschaft funktioniert. Vielleicht, so eine Überlegung der Vorsitzenden, sei vielen Frauen alles auch zu komplex geworden. 

Der Diözesanvorstand habe diese Entwicklung teilweise vorausgesehen, informiert Erbrath. Schon 2021 organisierte er einen Studientag zur Zukunft der Verbandsarbeit in der Diözesanversammlung. Beschlossen wurde ein Prozess mit einer Steuerungsgruppe „Verband im Wandel“ und externer Begleitung für fünf Jahre. An vielen Orten im Bistum werden sogenannte Pilotprojekte ausgeführt, die neue Zugänge zu Verband, Organisationsformen, Angeboten und Kooperationen entwickeln, testen und auswerten.   Werkstätten mit kfd-Gruppen vor Ort nehmen die Zukunft der Verbandsarbeit in den Blick.