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Erstes Mentoring-Programm zur Steigerung des Frauenanteils in kirchlichen Führungspositionen abgeschlossen – Bistum Trier mit dabei:Vielfältiges Potenzial für die Kirche nutzen

Das erstes Mentoring-Programm zur Steigerung des Frauenanteils in kirchlichen Führungspositionen abgeschlossen – auch zwei Frauen aus dem Bistum Trier waren dabei.
Daniela Michels (re.) mit ihrer Mentorin Cordula Scheich
Datum:
22. Juni 2017
Von:
Bischöfliche Pressestelle
München/Trier – Frauen in kirchliche Leitung zu berufen heißt, ihr vielfältiges Potenzial im Sinne der Kirche und für die Kirche zu nutzen – das war das Fazit bei der Abschlussveranstaltung des ersten Zyklus von „Kirche im Mentoring: Frauen steigen auf“ in München. An dem Programm haben mit Gemeindereferentin Eva Dech aus Linz und Rendanturmitarbeiterin Daniela Michels (Kaisersesch) auch zwei Frauen aus dem Bistum Trier teilgenommen. „Die Erfahrungen der vergangenen zwölf Monate haben uns gezeigt: Wenn sich die Einzelne verändert und weiterentwickelt, kann Neues entstehen, können sich starre Strukturen wandeln und den Herausforderungen der Zeit anpassen“, sagte Prof. Dr. Charlotte Kreuter-Kirchhof, stellvertretende Vorsitzende des Hildegardis-Vereins, der das Projekt in Zusammenarbeit mit der Deutschen Bischofskonferenz und den deutschen (Erz-) Bistümern durchführt. „Das ist ein ermutigendes Zeichen.“ Auch Kardinal Reinhard Marx, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, zeigte sich beeindruckt vom Mentoring-Programm. Eine Initiative, die so erfolgreich sei, brauche eine Neuauflage. „Wir wären als Kirche verrückt, wenn wir auf die Begabung von Frauen verzichten würden“, sagte der Kardinal im Gespräch mit den 20 Mentees und 20 Mentoren und Mentorinnen. Bereits in seiner Predigt beim Gottesdienst betonte Marx den Reichtum der verschiedenen Geschlechter. Gott habe Freude daran, dass es Frauen und Männer gebe. „Als Kirche und Gesellschaft haben wir nicht immer so gehandelt, wie es die Bibel sagt und Gott will: dass Frauen und Männer einander auf Augenhöhe begegnen. Hier brauchen wir einen neuen Aufbruch, auch in unserer Kirche.“ Bereits Papst Johannes XXIII. habe daran erinnert, dass es zu den Zeichen der Zeit gehöre, eine Gleichberechtigung der Geschlechter im Lichte des Evangeliums zu ermöglichen. „Wir sind da auf dem Weg, aber längst noch nicht am Ziel. Eine Ober- oder Unterordnung der Geschlechter ist nicht begründbar“, so der Kardinal. Jede Form der Frauenbenachteiligung sei nicht hinnehmbar und letztlich gegen den Willen Gottes gerichtet. Kardinal Marx warnte vor einer Verkürzung der sogenannten Genderdebatte. „Was ist Frauen in der Geschichte und bis heute alles zugemutet worden, was wir heute bekämpfen müssen? Es braucht einen sichtbaren Einsatz für die Gleichberechtigung, dazu ermutigt schon die Heilige Schrift.“ Das Mentoring-Programm sei ein sichtbarer Schritt, der Mut mache. Es gelte die Herausforderung anzunehmen, in der Leitung der Kirche sensibel zu sein für ein Miteinander von Frauen und Männern, für ein Verständnis zwischen den Geschlechtern und in der Frage nach Leitungsverantwortung in der Kirche. Das Seminar stand unter dem inhaltlichen Schwerpunkt „Führen in der Kirche“. Für die Mentees sowie ihre Mentorinnen und Mentoren bot die Veranstaltung auch die Gelegenheit, die Wirkungen zu reflektieren, die das Mentoring in Auseinandersetzung mit Führungsvorbildern und Führungsqualitäten angestoßen hat. Am Ende der Veranstaltung erhielten die Mentees ein Abschluss-Zertifikat. Sie bleiben Teil des wachsenden Netzwerks von „Kirche im Mentoring“, denn das erfolgreiche Programm wird mit Unterstützung der Deutschen Bischofskonferenz fortgesetzt. (red)