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Aktion in der Fastenzeit erreicht Menschen über Facebook und E-Mail:Vier Wochen Barmherzigkeit – in allen Lebensbereichen

Barmherzig sein - mit einem Traurigen, mit den eigenen Fehlern, mit einem Tier: täglich eine besondere Fastenzeit-Aktion der Pfarreiengemeinschaft Idar-Rhaunen-Bundenbach.
Mittwochs treffen sich einige Teilnehmer der Aktion im Pfarrhaus in Rhaunen, um die gemeinsame Woche mit Pfarrer Clemens Kiefer Revue passieren zu lassen.
Datum:
18. März 2016
Von:
Bischöfliche Pressestelle
Rhaunen – Die Fastenzeit neigt sich ihrem Ende zu und viele Menschen haben in den 40 Tagen bis Ostern auf etwas verzichtet: Ob auf Süßigkeiten, Fleisch oder das eigene Auto. Dass aber Fasten nicht immer etwas mit Verzicht zu tun haben muss, zeigt seit einigen Wochen die Pfarreiengemeinschaft Idar-Rhaunen-Bundenbach mit ihrer besonderen Aktion „Vier Wochen der Barmherzigkeit“. Das Projekt, in dem Menschen gute Taten sprechen lassen, hat Pfarrer Clemens Kiefer gemeinsam mit dem Dekanatsreferenten Christian Pesch aus dem Dekanat Birkenfeld ins Leben gerufen.   Über eine Facebook-Gruppe („Vier Wochen Barmherzigkeit. Exerzitien der Tat“) und per E-Mail hat Kiefer den Teilnehmern jeden Tag eine Botschaft geschickt. So hieß es zum Beispiel am vierten Tag: „Sei barmherzig zu deiner Wohnung“. Gemeinsam mit der Bibelstelle aus der Offenbarung wird eine Übung vorgeschlagen: „In jeder Wohnung gibt es Dinge, die Leben verhindern. Schmeiß sie raus. Sei kreativ!“ Pfarrer Clemens Kiefer erhielt daraufhin die E-Mail einer Teilnehmerin, in der sie sich bei ihm bedankte: Endlich habe sie sich von Altlasten trennen können und sei motiviert gewesen, aufzuräumen. Ein solches Feedback freut Kiefer. Da der Papst im vergangenen Jahr das „Jahr der Barmherzigkeit“ ausgerufen hat, sei die Idee gewachsen, „ein etwas anderes Fasten“ anzuregen. „Einfach mal an einem ganz bestimmten Punkt im eigenen Leben barmherzig zu sein und sich das selbst bewusst machen“, erklärt Pfarrer Clemens Kiefer den Hintergrund des Projekts. Jeden Mittwoch trifft sich eine Gruppe von Teilnehmern im Pfarrhaus in Rhaunen und lässt gemeinsam die Woche Revue passieren: Welche Aufgaben sind leicht gefallen, bei welchen hatten sie eher Mühe, sie zu erledigen? In der Mitte brennt eine Kerze, im Hintergrund läuft Meditationsmusik. Erst einmal zur Ruhe kommen, sich sammeln, tief durchatmen und den Alltag hinter sich lassen. „Sei barmherzig zu einem Traurigen“, so heißt der Leitspruch des Tages. Elisabeth Schmidt aus Bundenbach sagt, sie wolle jeden Tag barmherzig sein, und durch die Anleitungen Tag für Tag gehe sie bewusster mit diesem Vorhaben um. Heute habe sie zum Beispiel einen Traurigen in ihre Gebete aufgenommen. Auch Alfred Fuder aus Oberkirn hat sich heute barmherzig gezeigt. Er berichtet davon, dass er zwei ältere Damen mit dem Auto zu ihrem Ziel gefahren habe, obwohl er es selbst für unnötig hielt, dass die beiden eine so weite Strecke auf sich nehmen. Auf der Autofahrt habe er den beiden ein offenes Ohr geschenkt und gemerkt, dass es allen gut getan habe, miteinander zu sprechen und füreinander da zu sein. Fünf- bis sechshundert Klicks verzeichnet Pfarrer Clemens Kiefer jeden Tag auf der Facebook-Seite. Mit der Resonanz sei er weitgehend zufrieden. „Wir wissen zwar nicht genau, was wir mit der Aktion erreicht haben, aber wir haben ausgesät“, sagt er. Alles Weitere könne er nicht beeinflussen, man müsse einfahc sehen, was daraus wachsen könne. Die vier Wochen der Barmherzigkeit seien als Anregung gedacht, aber er begrüße es natürlich, wenn die Teilnehmer sich auch außerhalb der Fastenzeit barmherzig zeigten. Die Exerzitien der Tat laufen noch bis zum 26. März. Ob es im nächsten Jahr eine Neuauflage geben wird, hält Pfarrer Clemens Kiefer offen. Immerhin sei bis dahin noch ein ganzes Jahr Zeit, um neue Ideen reifen zu lassen.