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450 plus 3 Jahre:Vom Glauben getragen

Unter dem Motto „450 plus 3 Jahre“ hat die Schweicher Pfarrei St. Martin an ihre Gründung im Jahr 1570 erinnert.
Mit einem von Bischof Ackermann geleiteten Gottesdienst unter freiem Himmel vor dem Altenheim St. Josef begann das Fest anlässlich des Jubiläums der Pfarrei Schweich.
Datum:
29. Juli 2023
Von:
Stefan Endres/Paulinus Wochenzeitung im Bistum Trier

Schweich - Nachdem das eigentliche Festjahr 2020 nach dem Start coronabedingt nicht fortgeführt werden konnte, holte die Pfarrei mit dreijähriger Verspätung im Juli ihr Jubiläumsfest nach.

Den Auftakt machte ein Freiluft-Gottesdienst mit Bischof Dr. Stephan Ackermann auf dem Vorplatz des Altenheims St. Josef. In seiner Predigt blickte der Oberhirte zurück auf die von Erzbischof Jakob von Eltz erlassene Gründung der Pfarrei, deren Geburtsstunde in der Phase nach der Reformation in eine „blutige Zeit“ gefallen sei. Wie viel „Segen und Glaubensstärke“ sich dennoch entwickelt habe in der Zeit danach, sei etwas, „worüber man staunen könne“. Dieses StaunenKönnen sei es auch, das Jesus im Sonntagsevangelium zu seinem Lobpreis des Vaters veranlasst habe, sagte Ackermann. Im Matthäusevangelium rühmt Jesus den Vater, der seine frohe Botschaft „den Weisen und Klugen verborgen“ und alles den „Unmündigen offenbart hat“. Gott zeige sich nicht den vermeintlich Klugen, die sich von ihm „nicht mehr überraschen“ lassen, sondern den „einfachen“ Menschen, „die noch staunen können über Gott und sein Geheimnis“.

Das Jubiläumsfest gebe Anlass, „dankbar zu sein für den überlieferten Glauben, der immer neue Überraschungen bereithält und zum Staunen anregt“, unterstrich der Bischof.

Die auf den Lobpreis im Evangelium folgende Einladung Jesu an die „Mühseligen und Beladenen“, sein „Joch“ auf sich zu nehmen, bedeute für den Menschen nicht Last, sondern vielmehr „Halt, Rahmen, Orientierung und Gemeinschaft“. Auf die Zusage Jesu, in diesem „Gerüst und Rahmen der frohen Botschaft gehalten zu sein durch die Liebe Gottes“, hätten sich viele Menschen im Laufe der Pfarreigeschichte eingelassen. Bischof Ackermann wünschte den Gläubigen in Schweich, dass sie sich weiterhin gehalten und getragen fühlten von einem mitgehenden Gott.

„Freundschafts-Reben“ als Erinnerung an das Fest

Joachim Wagner, zweiter Vorsitzender des Kirchengemeinderats und Hauptorganisator der Jubiläumsfeierlichkeiten, dankte allen an der Feier des Gottesdienstes beteiligten Geistlichen, indem er jedem von ihnen als Erinnerung eine „Jubiläums-Freundschafts-Rebe“ überreichte: dem Bischof, den Pfarrern Dr. Ralph Hildesheim und Edwin Prim, Abbé Dr. Richard Atchadé sowie Diakon Karl-Heinz Lequen.

Der Koordinator der Feierlichkeiten dankte außerdem der Kirchenchorgemeinschaft Fell-Longuich-Schweich, dem Vokalensemble und Männerensemble St. Martin Schweich mit Ulrich Junk am Saxophon unter der Leitung von Johannes Klar sowie der von Timo Mattes dirigierten Stadtkapelle Schweich. Wagner, laut Pfarrer Hildesheim der „Motor der Festivität“, würdigte den Einsatz der vielen Helfenden für den Gottesdienst und das anschließende Festprogramm mit einem Kinder- und Jugendnachmittag, einer Oldtimer-Ausstellung sowie weiterer Chor- und Band-Musik.

Stadtbürgermeister Lars Rieger würdigte den guten Austausch von Kirchen- und Zivilgemeinde. Er sei „froh über die aktive Pfarrgemeinde, die sich in Schweich einbringt“, sagte Rieger und lud zum gemeinsamen Feiern ein.

Schon über 11 000 Euro für gute Zwecke gespendet

Laut Wagner kommen alle Erlöse des Tages sowie der weiteren Jubiläumsveranstaltungen unter dem Motto „Menschen feiern für Menschen“ sozialen Einrichtungen, Initiativen und Vereinen zugute. Seit Ende 2019 seien bereits über 11 000 Euro anlässlich des Jubiläums an soziale Einrichtungen und Projekte gespendet worden.

Näheres unter www.pfarreiengemeinschaft-schweich.de/sanktmartin-schweich.html im Internet.