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100 Jahre Barmherzige Brüder Schönfelderhof:Vom Landgut zum Träger sozialer Dienste

Bis Dienstag nach Ostern ist im Trierer Brüderkrankenhaus die Ausstellung „Der rote Faden – 100 Jahre Barmherzige Brüder Schönfelderhof“ zu sehen.
Ein historisches Foto zeigt einen der Brüder auf einem Traktor.
Datum:
24. Feb. 2024
Von:
red/Paulinus Wochenzeitung im Bistum Trier

Trier/Zemmer - Im Zentrum der Bilderschau, die der Kunst- und Kulturverein an der Klinik im Ausstellungsflur veranstaltet, stehen Fotografien aus der (über) 100-jährigen Geschichte der Barmherzigen Brüder vom Schönfelderhof bei Zemmer in der südlichen Eifel (Pastoraler Raum Schweich).

Eine gute Geschichte sollte einen roten Faden haben – diese Funktion erfüllen in der gleichnamigen Ausstellung in Schwarzweiß gehaltene Fotografien von Wolfgang Junker, einem ehemaligen Mitarbeiter des Schönfelderhofs. Sie führen durch die Geschichte der Einrichtung sowie der Menschen, die dort leben und arbeiten. Einen weiteren „roten Faden“ bildet ein rotes Sofa, das als wiederkehrendes Element dient.

Die erste urkundliche Erwähnung des Schönfelderhofs geht bis ins Jahr 1152 zurück. Damals wird das Hofgut als „Bellum Campum“ aufgeführt und befindet sich im Besitz des Zisterzienserklosters Himmerod. 1920 erwirbt der Orden der Barmherzigen Brüder von Maria-Hilf aus Trier den Hof in Zemmer. Das landwirtschaftliche Gut wird zunächst von Ordensbrüdern bewirtschaftet. Die landwirtschaftlichen Erträge dienen der Versorgung des Brüderkrankenhauses. Der Betrieb nimmt immer mehr Menschen auf, die sonst in der Gesellschaft keinen Platz fanden. In den späten 80ern galt der Hof offiziell als Einrichtung der Eingliederungshilfe. 1987 wird in Zemmer ein Wohndorf bezogen, in dem Männer und Frauen mit psychischen Erkrankungen aus der Region betreut werden.

Zwölf Standorte von der Westeifel bis Hermeskeil

Nach dem Bau einer Werkstatt für behinderte Menschen geht es in die umliegenden Regionen. Ob im Eifelkreis, in der Vulkaneifel oder in Hermeskeil – wenn es um die tagestrukturierende oder ambulante Betreuung von psychisch Kranken geht, erfahren die zugehörigen Zentren eine hohe Nachfrage. Neben gemeindepsychiatrischen Wohn- und Betreuungsmöglichkeiten gibt es auch Angebote im Bereich Bildung sowie Teilhabe am Arbeitsleben. Heute sind die Schönfelder an zwölf Standorten vertreten, wo ambulant und stationär insgesamt 650 Menschen betreut werden. Die Einrichtungen gehören wie das Brüderkrankenhaus, die Seniorenzentren in Trier und Alf, die Pflegegesellschaft St. Martin sowie die Medizinischen Versorgungszentren in Trier mit ihren Zweigpraxen zur Unternehmensgruppe der Barmherzigen Brüder Trier (BBT).

Bei der Vernissage erklärte Michael Molitor vom Verein „Kunst und Kultur“, dass die Fotos ursprünglich bei der Jubiläumsfeier im Jahr 2020 gezeigt werden sollten, ehe Corona für Stillstand sorgte. Kleinere Ausstellungen fanden in den vergangenen Jahren bereits in Prüm und Speicher statt.