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Aktion Arbeit im Bistum Trier unterstützt Erwerbslosen-Selbsthilfe Püttlingen:Von HartzIV zurück in den Berufsalltag

Wolfgang Theobald bezog vier Jahre lang HartzIV. Eine Maßnahme der Erwerbslosen-Selbsthilfe half ihm, eine feste Stelle zu bekommen.
Wolfgang Theobald (32) hat seit Juli eine feste Stelle dank der Hilfe der Erwerbslosen-Selbsthilfe Püttlingen.
Datum:
2. Nov. 2017
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Püttlingen – Vier Jahre lang war Wolfgang Theobald (32) HartzIV-Empfänger. Obwohl er eine Ausbildung zum Garten- und Landschaftspfleger gemacht hatte, fand er keine Anstellung. All seine Bewerbungen waren erfolglos. Geholfen hat ihm schließlich die Erwerbslosen-Selbsthilfe (ESH) in Püttlingen, deren Maßnahmen von der Aktion Arbeit des Bistums Trier finanziell unterstützt werden.

„Ich wollte unbedingt raus aus Hartz IV“, erzählt Wolfgang, der zusammen mit seiner Frau sowie Andrea Steyven von der Aktion Arbeit im Büro von Klaus Zimmer, dem Betriebsleiter des Ausbildungszentrums der ESH sitzt. „Ich habe es sogar mit der Selbstständigkeit probiert, aber auch das hat nicht geklappt.“ Das große Problem des gebürtigen Malstätters: Er besitzt keinen Führerschein. „Ich hatte immer Angst vom Fahren und mich nie getraut einen zu machen“, gesteht er. Deshalb hat ihn keine Gärtnerei, bei der er sich beworben hatte, genommen und als Selbstständiger musste er sich auf andere verlassen, die ihn fahren konnten.

Nachdem alle Versuche gescheitert waren, sah Wolfgang Theobald nur noch eine Lösung: „Ich wollte unbedingt einen 1-Euro-Job machen. Ich wusste, dass es das gibt und dass das eine gute Möglichkeit ist, mir etwas zu HartzIV dazu zu verdienen. Außerdem kommt man dann mal endlich aus seinen eigenen vier Wänden raus.“ Das Jobcenter wollte ihn zunächst nicht in eine solche Maßnahme stecken. Da er eine Ausbildung hatte, sollte er es weiter mit Bewerbungen versuchen. Nach etlichen erfolglosen Versuchen und viel Flehen kam er schließlich zur ESH.

Die ESH bietet zahlreiche Maßnahmen für Erwerbslose im Saarland an: Von Ausbildungs-, Umschulungs-, Trainings- oder Qualifizierungsmaßnahmen bis hin zu den 1-Euro-Jobs. Einen davon bekam Wolfgang im Dezember letzten Jahres. „Das war zwar gut, aber ich habe trotzdem öfter mal den Kopf hängen lassen und bin dann einfach nicht zur Arbeit gekommen. Aber die haben mich hier nicht hängen gelassen. Sie haben mir dann auch ordentlich den Kopf gewaschen. Aber das war genau die richtige Unterstützung, die ich gebraucht habe!“ Schließlich fand sich über Kontakte der ESH eine Leiharbeitsfirma, die Facharbeiter vermittelt. Sie konnten Wolfgang nach Lebach zu einem Bauhof vermitteln. Seit Juli steht er jetzt jeden Morgen um drei Uhr auf, um pünktlich um sieben Uhr anzufangen. „Ich bin so froh darum.“ Die Wege zur Arbeit mit dem ÖPNV sind zwar lang, „aber ich weiß wofür ich das mache! Das ist wie ein Traum.“ Durch die Stelle und den unbefristeten Vertrag bei der Leiharbeitsfirma hat Wolfgang Theobald neues Selbstvertrauen gesammelt: Sein nächstes Ziel ist der Führerschein, den er jetzt endlich macht.

„Zur Zeit haben wir etwa 120 Menschen, die eine 1-Euro-Maßnahme bei uns machen“, erzählt Klaus Zimmer. Dafür sind sie auf Spender angewiesen, da oft Finanzierungslücken bleiben. Die Aktion Arbeit im Bistum Trier versucht diese Lücken zu schließen. „Zuletzt haben wir die 1-Euro-Jobs, sowie Maßnahmen für Menschen mit multiplen Vermittlungshemmnissen unterstützt“, sagt Andrea Steyven und fügt hinzu: „Solche Projekte wollen wir auch in Zukunft weiter fördern.“

Dominik Holl