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Letzter Akademietag in Vallendar für 2019:Von Heiligen und Superhelden

Sind Heilige heute noch aktuell? Dieser Frage gingen die Referenten des 3. Akademietags an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar nach.
Prof. Dr. Edward Fröhling und Provinzoberin Theresia Winkelhöfer
Datum:
29. Jan. 2019
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Vallendar – „Heilige sind keine Superhelden“, hat Prof. Dr. Edward Fröhling während des 3. Akademietages an der Philosophisch-Theologischen Hochschule in Vallendar (PTHV) klargestellt. „Es sind Menschen voller Zweifel, Angst und einem normalen Leben“, betonte er. Der letzte Akademietag 2019 stand unter dem Titel „Heiligsprechung und Glaubenszeugnis“. Als Beispiele dienten die Heilige Katharina Kasper und Pallottinerpater Richard Henkes, der in diesem Jahr seliggesprochen wird.

Fröhling startete mit einer allgemeinen Einführung zur Kanonisierung, dem Heilig- und Seligsprechungsprozess, der „eine Menge an Geld verschlingt“. Doch es lohne sich trotzdem: „Es handelt sich um lebendige Gesichter, in denen die Wahrheit des Evangeliums neu aufleuchtet und sichtbar wird“. Gott offenbart sich in diesen Menschen.

Das Kunstwerk von Beate Heinen zeigt das Leben von Richard Henkes.

Moderator Prof. Dr. Paul Rheinbay fragte, ob die Heiligen noch wahrgenommen werden und ihr Leben in die heutige Zeit einbringen können. Provinzoberin der „Dernbacher Schwestern“ Theresia Winkelhöfer zeigte sich überzeugt, dass dies der Fall sei und gab einen Einblick in das Leben der Ordensgründerin der „Armen Dienstmägde Jesu Christi“, Katharina Kasper. „Sie war arm und hatte kaum Schulbildung“, erklärte Schwester Theresia die ungünstigen Voraussetzungen der Bauerstochter. Der Westerwälderin war es ein Anliegen, die Grundbedürfnisse der Menschen zu stillen, den Armen zu dienen und so das Evangelium zu verkünden. Katharina Kasper wurde 1978 selig und 2018 heiliggesprochen.

Ebenfalls aus dem Westerwald stammt Richard Henkes. Seine Seligsprechung ist für dieses Jahr geplant. Prof. Dr. Hubert Lenz und Sonja Kirst näherten sich dem Leben Henkes, der 1900 geboren wurde, in Form einer Bildbetrachtung. „Die Sorge um den Menschen trieb ihn an“, erklärte Lenz. Der Priester aus Ruppach lebte aus dem Vertrauen, dass Gott ihn gerufen habe. Er fühlte sich durch ihn getragen und gesandt. „Er war Zeuge für Gottes Liebe im Konzentrationslager in Dachau, in dem er 1943 als Häftling lebte“, erklärte Lenz. Dort kümmerte er sich freiwillig als Pfleger und Seelsorger um Typhuskranke. Henkes, der einige Jahre in Vallendar lebte, inspirierte die WeG-Initiative (Wege erwachsenen Glaubens) zu einem „Glaubensweg“. „In den Lebensthemen von Henkes finden sich Grundthemen von heute“, waren sich die Organisatoren sicher. „So kann man über das eigene Leben ins Gespräch kommen“.

Das Podium

Martin Ramb, Chefredakteur des Limburger Bistumsmagazins „Eulenfisch“, beantwortete die Ausgangsfrage von Rheinbay: „Heilige sind heutzutage unbedingt wichtig, denn die Menschen hungern nach Orientierung und glaubwürdigen Menschen. Und diese zwei waren es in besonderem Maße“.

Die Akademietage werden in gemeinsamer Trägerschaft mit der Katholischen Erwachsenenbildung Fachstelle Koblenz und der Katholischen Erwachsenenbildung der Bildungswerke Westerwald und Rhein-Lahn geplant und umgesetzt. Weitere Informationen gibt es bei Stefanie Fein, Institut für Wissenschaftliche Weiterbildung (IWW) unter der Tel.: 0261-6402-255 oder auf www.pthv.de.

(jf)