Trierer Weihbischof feiert Pontifikalamt mit Pilgerinnen und Pilgern:Wallfahrt in Barweiler trotzt Corona
Barweiler – In die Hocheifelgemeinde Barweiler pilgern seit dem 18. Jahrhundert Menschen, um beim Gnadenbild „Unserer Lieben Frau mit der Lilie, der Königin des Friedens“ um Heilung von Krankheiten und um Hilfe in anderen Lebenslagen zu bitten. Der Trierer Weihbischof Robert Brahm hat zum Fest Mariä Geburt (8. September) gemeinsam mit Gläubigen ein Pontifikalamt in der Wallfahrtskirche St. Gertrud gefeiert.
„Trotz Corona haben wir uns entschieden, die Wallfahrtszeit nicht ausfallen zu lassen“, erklärte Pfarrer Dr. Rainer Justen. Der Gottesdienst fand unter den bereits bekannten Maßnahmen zum Infektionsschutz statt. So mussten sich die Gläubigen im Vorfeld anmelden und eine Mund-Nase-Bedeckung tragen. „Die geltenden staatlichen Verordnungen und das Schutzkonzept des Bistums Trier geben die Rahmenbedingungen vor“, erklärte Justen. Daher sei die Wallfahrt in diesem Jahr anders, aber sie könne stattfinden. „Durch das Engagement vieler Ehrenamtlicher ist das möglich“, sprach Justen gleich zu Beginn des Gottesdienstes seinen Dank und seine Anerkennung für die Frauen und Männer aus, die unterschiedliche Dienste übernahmen.
„Von denjenigen, die in guter Tradition nach Barweiler pilgern, wird in diesem Jahr nur ein kleiner Teil in der gewohnten Weise dabei sein“, vermutete der Pfarrer. Doch er und Weihbischof Brahm ermunterten dazu, für diejenigen zu beten, die nicht dabei sein konnten. „Indem Pilgerinnen und Pilger aneinander denken und füreinander beten, kann ein Netz der Verbundenheit miteinander und mit der Wallfahrt geknüpft werden“, schrieb Justen im aktuellen Pfarrbrief der Pfarreiengemeinschaft Adenauer Land dazu.
Weibischof Brahm zeichnete in seiner Predigt das Leben der Gottesmutter und somit auch ein Stück weit das Leben ihres Sohns Jesus in Form von Filmszenen nach. „Maria spielt eine zentrale Rolle, weil sie ganz und gar auf Jesus bezogen ist“. In diesem Sinne sei auch die Kirche immer eine Kirche für andere. „Das ist leichter gesagt als getan“, gab Brahm zu. „Wir wissen, dass die Kirche nicht immer so mütterlich ist, wie sie sein sollte. Aber dennoch haben Menschen in der Kirche dieses Mütterliche in Form von einer sorgenden, tröstenden und kümmernden Gemeinschaft erfahren.“
Die Wallfahrt in Barweiler geht auf eine Begebenheit im Jahre 1726 zurück: Im Sommer schmückten Mädchen aus dem Ort ihre Pfarrkirche mit Blumen und gaben der Statue der Muttergottes eine Lilie in die rechte Hand. Sie welkte und verdorrte schließlich. Doch um das Fest Mariä Geburt begann der Stängel wieder zu grünen. Dieses sogenannte Lilienwunder wiederholte sich in den darauffolgenden zwei Jahren. Bis heute pilgern insbesondere von Anfang September bis Anfang Oktober zahlreiche Menschen zur Holzskulptur der Muttergottes.
Die Spenden der Pilgerinnen und Pilger werden in diesem Jahr in großen Teilen für die Restaurierung der historischen Klais-Orgel der Pfarr- und Wallfahrtskirche genutzt. Darüber hinaus wird ein sozial-caritatives Projekt unterstützt.
Die Konzelebranten des Gottesdienstes waren Kooperator P. Mathew Kureekattil und Pfarrer Michael Schaefer. Organist war Dekanatskantor und Diakon Werner Steines.
Weitere Informationen gibt es auf www.pfarreiengemeinschaft-adenauer-land.de oder unter Tel.: 02691-9357510.
(jf)