Katholikenrat im Bistum Trier befasst sich mit Fragen rund um die Flüchtlingsarbeit:Was es heißt, Fluchtursachen zu bekämpfen
Den völligen Stopp von deutschen Waffenexporten sowie eine veränderte Wirtschafts- und Handelspolitik hat der Katholikenrat im Bistum Trier bei seiner jüngsten Vollversammlung gefordert.
Der Katholikenrat im Bistum Trier
Datum:
29. März 2016
Von:
Bischöfliche Pressestelle
Trier – Was es heißt, Fluchtursachen zu bekämpfen, hat der Katholikenrat bei seiner Vollversammlung im März betont. Das oberste Laiengremium im Bistum Trier fordert in diesem Zusammenhang erneut den völligen Stopp von deutschen Waffenexporten sowie eine veränderte Wirtschafts- und Handelspolitik. In dem Wissen, dass ein gänzliches Verbot von Waffenexporten derzeit nicht gegeben ist, plädiert die Laienvertretung für „eine Genehmigungspraxis, die keinerlei Export in Krisen- und Kriegsregionen ermöglicht“. Denn letztlich seien die Länder, in die Deutschland Waffen liefert, genau die Länder, aus den Millionen Menschen vor Krieg und Terror fliehen, heißt es im entsprechenden Beschluss der Vollversammlung. Stattdessen seien Krisenprävention, Konfliktlösung und Friedenskonsolidierung mehr denn je das Gebot der Stunde. Außerdem bedürfe es dringend einer fairen internationalen Wirtschafts- und Handelspolitik, damit die Einwohner der Länder des Südens nicht weiter gezwungen sind, „ihr Glück in der Fremde zu suchen“. Freihandelsabkommen wie das „Economic Partnership Agreement“ zwischen der EU und afrikanischen Ländern seien schädlich insbesondere für wirtschaftlich schwächere Staaten. „Der Katholikenrat fordert daher erneut statt einer weiteren Liberalisierung des Welthandels auf Kosten der Schwachen konkrete Schritte hin zu einem gerechten Welthandel, der allen Beteiligten die Chance auf Wohlstand und ein Leben in Würde ermöglicht.“ Bei seiner Vollversammlung beschäftigte sich der Katholikenrat außerdem mit dem Familiennachzug bei Flüchtlingen. Während das Thema Familie sonst in der Politik einen hohen Stellenwert genieße, scheine das nicht der Fall zu sein im Zusammenhang mit Flüchtlingen. „Mit viel Aufwand werden Gesetze gestrickt, die den Nachzug möglichst verhindern sollen.“ Dabei werde häufig mit Zahlen gearbeitet, die jenseits seriöser Berechnungen seien. Der Katholikenrat fordert die in der Flüchtlingsarbeit aktiven Menschen und Gruppen auf, ihre Stimme gegen solche „familienpolitischen Abschreckungsmaßnahmen zu erheben“. Die Beschlüsse im Wortlaut sowie die Themen, Informationen und aktuellen Einschätzungen während der Vollversammlung des Katholikenrates sind unter www.katholikenrat.bistum-trier.de zu finden.