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Kunstinstallation am 25. November animiert Passanten zum Nachdenken:Was ist unbezahlbar?

Eine 30 Meter lange Tafel vor der Koblenzer Herz-Jesu-Kirche soll Passanten dazu einladen, zu überlegen welche wichtigen Dinge im Leben nicht mit Geld zu bezahlen sind.
Die Jugendlichen hatten viel Spaß beim Vorbereiten der Kunstinstallation
Datum:
22. Nov. 2017
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Koblenz – „Gib mir mal noch ein Stück Papier“, „Wo ist die Schere?“, „Hast du noch Klebestreifen?“ – diese Fragen werden über den großen Tisch im Pfarrheim St. Anna in Rübenach von mehr als zehn Jugendlichen geworfen. Was sich im ersten Moment nach frühzeitigem Verpacken von Weihnachtsgeschenken anhört, wird eine Kunstinstallation mit dem Namen „Unbezahlbar“. Am 25. November lädt verpacktes Geschirr auf einer 30 Meter langen Tafel vor der Koblenzer Herz Jesu-Kirche Passanten dazu ein, die Frage: „Was ist für dich unbezahlbar?“ zu beantworten.

Andreas Barzen, Gemeindereferent der Pfarreiengemeinschaft Koblenz-Metternich, hat in der Zeitschrift „Bibel heute“ einen Bericht über die Idee des Nürnberger Papierkünstlers Johannes Volkmann gelesen. Dieser reist seit 2008 mit dieser Idee um die ganze Welt und stellt Tische mit Geschirr auf öffentliche Plätze. „Der Tisch steht für Gemeinschaft, Kommunikation und Dialog, die eingepackten Teller für das, was dem Einzelnen lebensnotwendig und für Geld nicht zu haben ist“, erklärt Barzen.

„Ich fand die Idee klasse, denn sie verdeutlicht, dass es notwendige Dinge im Leben gibt, die man nicht bezahlen kann.“. Jetzt kommt diese Mitmach-Aktion nach Koblenz. Jugendleiterrunden aus Rübenach, Güls und Metternich veranstalten das Projekt gemeinsam mit der „Auszeitgruppe“. Das Organisationsteam hat sich bewusst dafür entschieden, die Tafel kurz vor der Adventszeit und am „langen Samstag“ in Koblenz aufzubauen.

„Ich finde es gut, dass so eine Aktion auch in Koblenz stattfinden kann“, erklärt die 18-jährige Elena aus Bubenheim beim Einwickeln eines Messers. „Der Zeitpunkt ist genau richtig, denn jetzt fangen die Leute an, Geschenke für ihre Lieben einzukaufen und das sind ja eigentlich materielle Dinge. Da finde ich es gut, wenn sie in der Fußgängerzone aufgefordert werden, darüber nachzudenken, was ist eigentlich nicht mit Geld zu bezahlen?“

Das Projekt vermittle eine gute Botschaft, daher ist Ilka (18 Jahre) aus Rübenach heute hier und verpackt gemeinsam mit den anderen rund 100 Teller. „Es macht mir großen Spaß. Die Installation vermittelt die Botschaft, dass es Dinge auf der Welt gibt, die einfach unbezahlbar sind und einen großen Wert haben.“ Silvanos (21 Jahre) aus Koblenz hat sich selbst schon Gedanken darüber gemacht, was für ihn unbezahlbar ist: „Meine Familie, Freunde und auch Frieden.“ Elena ergänzt noch Gesundheit und Meinungsfreiheit. Für Ilka sind die Menschenrechte unbezahlbar „und ich denke, jeder Mensch hat für ihn persönlich Sachen, die für ihn unbezahlbar sind.“ Dies sei auch das Anliegen der Kunstinstallation. „Jeder Passant soll seine ganz persönliche Antwort auf das Papier schreiben“, erklärt Barzen.  Er erhofft sich, dass durch dieses Ereignis, auch Gespräche zwischen den Passanten und den Jugendlichen entstehen. Es sei eine Aktion, bei der die Kirche aus ihrem gewohnten Umfeld herausgehe und mit den Menschen in Kontakt trete – „ganz im Sinne der Synode“, stellt Barzen fest.

Alle Interessierten können ihr Statement von 10 bis 18 Uhr auf dem Platz nahe dem Koblenzer Löhr-Center zu Papier bringen. Die Ergebnisse sollen in drei „Auszeit-Gottesdiensten“ im Advent in der Pfarreiengemeinschaft eingebunden werden. In den Kirchen der Pfarreiengemeinschaft werden die Ergebnisse ebenfalls zu sehen sein und können dort von den Kirchenbesuchern ergänzt werden. Die Ergebnisse werden darüber hinaus auf www.unbezahlbar.daspapiertheater.de zu sehen sein. (jf)