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Vertreter beider Kirchen tauschen sich mit Saar-Ministerin über Seelsorge in Altenheimen aus :Weihbischof Brahm plant Videobotschaft zu Weihnachten für Heimbewohner

Wie kann der Spagat zwischen dem Gesundheitsschutz der Heimbewohner und den für sie notwendigen sozialen Kontakten gelingen? Welche Rolle spielt dabei die Seelsorge? Darüber sprachen Vertreter beider Kirchen mit der saarländischen Ministerin für Gesundheit und Soziales Monika Bachmann (CDU).
Vertreter beider Kirchen sprechen mit der saarländischen Gesundheitsministerin Monika Bachmann (CDU) über die Seelsorge in Altenheimen während der Corona-Pandemie. Foto: Ministerium
Datum:
15. Dez. 2020
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Saarbrücken – Wie kann Seelsorge an Weihnachten in Zeiten der Corona-Pandemie für die Bewohnerinnen und Bewohner in Pflege- und Altenheimen im Saarland gestaltet werden? Diese Frage war Thema eines informellen Austauschs von Vertretern der evangelischen und katholischen Kirche, darunter Weihbischof Robert Brahm, mit der saarländischen Gesundheitsministerin Monika Bachmann (CDU) am Donnerstag, 10. Dezember, in Saarbrücken.

Es sei eine permanente Herausforderung, zwischen dem Gesundheitsschutz und der für das emotionale Wohlbefinden notwendigen sozialen Kontakte abzuwägen, waren sich alle Beteiligten einig. „Es geht nicht nur um die Gesundheitssorge, sondern immer auch um die Sorge für die Seele der Bewohnerinnen und Bewohner“, sagte Weihbischof Robert Brahm. Er kündigte an, für die Heimbewohner eine Weihnachtsbotschaft per Video aufzuzeichnen, die den Alten- und Pflegeheimen zugeschickt werden soll. Denn aufgrund der nach wie vor besorgniserregenden Infektionslage werde es über Weihnachten in den Einrichtungen bedauerlicherweise weiterhin Einschränkungen geben, sagte Ministerin Bachmann und betonte: „Auch über die Weihnachtfeiertage wollen wir einen genauen Blick auf das Lebensgefühl und die Lebensbedingungen der vulnerablen Gruppen im Saarland werfen. Gerade in solch fordernden Zeiten ist es wichtig gezielte Maßnahmen zur Förderung des Wohlbefindens der Bewohnerinnen und Bewohner unserer Pflege- und Altenheime zu erarbeiten.“

Pfarrer Clemens Grünebach vom Dekanat Saarbrücken wies auf viele kreative Lösungen hin, die seit Beginn der Pandemie in vielen Kirchengemeinden gemeinsam mit den Trägern der Altenheime gefunden worden seien, um in Kontakt mit den Bewohnern zu bleiben. Dazu zählen etwa Telefongottesdienste oder Gottesdienste im Freien, bei denen die Bewohnerinnen und Bewohner am Fenster mitfeiern können. Die Gemeindereferentin der Pfarreiengemeinschaft Sulzbach, Anneliese Maas, berichtete von ihren Besuchen bei Trauernden, die während des ersten Lockdowns im Frühjahr schwer darunter gelitten hätten, wenn Besuche bei den Angehörigen wegen der Corona-Beschränkungen nur selten oder gar nicht hätten stattfinden können. „Die Menschen hungern nach Kontakt und Spiritualität“, sagte Diakon Wolfang Schu von der Caritas Trägergesellschaft (cts), der auch selbst als Seelsorger in diversen Altenheimen tätig ist.

„Wir wollen allen Saarländerinnen und Saarländern trotz dieser aktuellen, überwältigenden Lage ein weitgehend besinnliches Weihnachten ermöglichen“, sagte Bachmann. Dafür stehe ihr Haus in ständigem Austausch mit den Heimleitungen und den Kirchen. „Für diese Unterstützung, sowie für die bedeutende Arbeit möchte ich mich von ganzem Herzen bedanken“, so die Ministerin. Weihbischof Brahm dankte Bachmann wiederum für die Gesprächsbereitschaft: „Wir als Kirchen stehen in der Sorge um die Menschen in den Altenheimen an Ihrer Seite!“ Es wurde vereinbart, sich künftig zweimal im Jahr zu einem informellen Austausch zu treffen.

(uk)