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Visitation im Pastoralen Raum Wadern:Weihbischof Gebert besucht Tafel und Kinder- und Jugendhilfe

Im Rahmen einer Visitation im Pastoralen Raum Wadern hat Weihbischof Franz Josef Gebert in dieser Woche die Kinder- und Jugendhilfe (KJH) St. Maria in Weiskirchen sowie die Tafel des Caritasverbands Saar-Hochwald in Wadern besucht.
Haupt- und ehrenamtliche Helfer der Waderner Tafel mit Weihbischof Gebert
Datum:
7. Juli 2023
Von:
Ute Kirch

Weiskirchen/Wadern – Im Rahmen einer Visitation im Pastoralen Raum Wadern hat Weihbischof Franz Josef Gebert in dieser Woche die Kinder- und Jugendhilfe (KJH) St. Maria in Weiskirchen sowie die Tafel des Caritasverbands Saar-Hochwald in Wadern besucht. In Weiskirchen besichtigte Gebert den integrativen Kindergarten und tauschte sich mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie der Leitung der St. Hildegardishaus gGmbH aus, die Trägerin der KJH St. Maria ist. Nach Wadern kam der Weihbischof auf Wunsch des Tafel-Teams in zivil und packte bei der Lebensmittelausgabe mit an. Dabei erfuhr von Haupt- und Ehrenamtlichen viel über die Situation der Tafelkunden.

„Ihre Einrichtungen sind wichtige Orte von Kirche – Sie sind wichtig für uns“, sagte der Weihbischof in Weiskirchen. Die Kinder- und Jugendhilfe St. Maria sorge sich um das Wohl jedes einzelnen Kindes – auch das Bistum habe sich in seiner Synode das Motto „Vom einzelnen her denken“ auf die Fahnen geschrieben, vergleich Gebert. Immer häufiger komme es vor, dass Eltern den Erziehungsauftrag an Institutionen wie Kitas, Schulen oder Nachmittagsbetreuung abgäben, berichteten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. „Der Druck auf die Familien hat zugenommen. Unsere Familien lieben ihre Kinder und hätten die Situation gerne anders“, fasste es eine Mitarbeiterin zusammen. Sie bedauerten zudem die aus ihrer Sicht fehlende Chancengleichheit für Kinder – noch immer bestimme die Herkunft zu stark über den schulischen Erfolg. Auch haben ihrer Ansicht nach die Zahl der Mädchen und Jungen mit Förderbedarfen zugenommen. Das System sei finanziell aber nicht immer so gut ausgestattet, dass diese Bedarfe in jedem Fall aufgefangen werden könnten.

Der Geschäftsführer der St. Hildegardishaus gGmbH, Wolfgang Maring, stellte die Geschichte der KJH St. Maria vor, im Anschluss gemeinsam mit Einrichtungsleiterin Jeannette Gamon die heutigen Angebote. Die Kinder- und Jugendhilfe St. Maria ist eine Einrichtung der Kreuzschwestern, einer Ordensgemeinschaft, die 1848 von Adèle de Glaubitz gegründet wurde. Die Ordensgemeinschaft hat den Rechtsträger „St. Hildegardishaus gGmbH Jugend- und Behindertenhilfe, Düngenheim“ im Jahr 2000 für ihre sozialen Einrichtungen und Dienste gegründet. Im Saarland konzentriert sich die Arbeit der KJH St. Maria vor allem auf den saarländischen Hochwald. Hier unterhält sie stationäre Wohngruppen für Kinder jeden Alters, Familienzentren, Kindergärten und Krippen, freiwillige Ganztagsschulen, eine Tagesförderstätte für Menschen mit Behinderung sowie die Förderschule für sozial-emotionale Entwicklung in Rappweiler-Zwalbach. Sie bietet Fachberatung, Schulbegleitung, Frühförderung und Erziehungshilfen an.

 

Christliche Werte weitergeben

Weihbischof Gebert im Gespräch mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Kinder- und Jugendhilfe St. Maria Weiskirchen.

„Wir können heute nicht voraussetzen, dass junge Leute, die sich bei uns bewerben, ein christliches Profil mitbringen. Als Träger sind wir dazu verpflichtet, die Menschen, die zu uns kommen, zu profilieren. Nicht streng katholisch, sondern mit dem, was Christus getan hat: mit Nächstenliebe. Damit das Christliche und die Kirche bei uns nicht nur unter dem Logo stehen, sondern auch in unseren Einrichtungen stecken, auch wenn wir Schwestern nicht mehr vor Ort begleiten können“, sagte die Vorstandsvorsitzende der St. Hildegardishaus gGmbH, Schwester Ancilla Maria Ruf. Wie der christliche Geist der Einrichtung und die christlichen Werte an die neuen Mitarbeitenden weitergegeben werden könne, war auch eine Frage, die beim Besuch des Weihbischofs die Angestellten beschäftigte. „Viele jüngere Mitarbeiter erleben Kirche in den Medien plakativ als negativ. Wir wollen hier eine Alternative setzen, wollen weiter christliche Werte vermitteln. Das wird eine schwierige Aufgabe“, bekannten sie. Sowohl von den kirchlichen Vertretern – neben Weihbischof Gebert war das Leitungsteam des Pastoralen Raums Wadern anwesend – als auch von der Leitung der St. Hildegardishaus gGmbH wurde der Wunsch nach mehr Kooperation, regelmäßigen Gesprächen und Begegnungen geäußert.

Im Rahmen seiner Visitation hat Weihbischof Gebert bereits das katholische Kinderhaus St. Jakobus in Weiskirchen besucht. Ende des Monats trifft er das Team vom „Ort des Zuhörens“ am Bauwagen am Losheimer Stausee.