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Bischof Ackermann ermutigt zu Veränderung aus dem Glauben heraus:Weihnachtsbotschaft gibt Kraft zu Veränderung

In der Christmette ermutigt Bischof Dr. Stephan Ackermann zu Veränderungen aus dem Glauben heraus.
Krippendarstellung im Trierer Dom (Foto: R. Heyen)
Datum:
24. Dez. 2019
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Trier – Bischof Dr. Stephan Ackermann ermutigt dazu, die notwendigen Veränderungen in Gesellschaft und Kirche aus der Weihnachtsbotschaft heraus anzugehen. „Wir leben in einer Welt, die der Erneuerung bedarf, der Kraft der positiven Veränderung, damit wir uns nicht gegenseitig blockieren und zerstreiten, damit gutes Leben für alle Menschen möglich wird, heute und morgen. Die Weihnachtsbotschaft weist uns den Weg“, sagte Ackermann in der Christmette (24. Dezember) im Trierer Dom.

Im Jahr 2019 seien viele Menschen auf die Straße gegangen, um sich für Veränderungen und Reformen einzusetzen, etwa in Venezuela, Hongkong oder im Partnerland des Bistums Bolivien. Ackermann nannte auch die jungen Leute weltweit, die freitags für den Klimaschutz demonstrieren, oder die Bewegung „Maria 2.0“. Gleichzeitig gebe es diejenigen, die gegen bestimmte Veränderungen und Reformen seien. „Oft stehen Gruppen und Kräfte in ihren Anliegen gegeneinander, und so kommt eine wirkliche Veränderung kaum voran.“ Deutlichstes Beispiel dafür seien die Verhandlungen um einen wirksamen Klimaschutz.

„Was gibt uns die Kraft zu positiver Veränderung, sodass wir gut und richtig leben können“, fragte der Bischof, „als einzelne, als Familien, als Gesellschaft, als internationale Gemeinschaft; und das nicht nur heute, sondern auch in den kommenden Generationen?“ Er als Christ finde die Antwort im Glauben und gerade auch in der Botschaft des Weihnachtsfestes. Zwar sei Weihnachten das Fest, das sogar über den Kreis der Christen hinaus für Beständigkeit stehe, mit festen Traditionen und Gebräuchen. In den biblischen Texten und Gebeten der Weihnachtsgottesdienste sei jedoch immer wieder von Veränderung und vom „Neu-werden“ die Rede. Das sei nicht erstaunlich: „Wenn nämlich Gott selbst in diese Welt kommt, wenn er also nicht bloß der bleibt, der die Welt erschafft, der ihr erhabenes Gegenüber ist, der von außen und oben Weisungen gibt, sondern wenn er selbst in sie eingeht, dann ändert sich alles.“

Zwar werde nicht „von heute auf morgen alles anders“; aber von nun an sei der Welt die Kraft zur Veränderung und zur Erneuerung eingepflanzt: „Erneuerung wird möglich mitten in den bestehenden Verhältnissen der Zeit!“ – aber nicht dadurch, dass Gott die „Reset-Taste“ drücke oder eine Sintflut schicke. Veränderung brauche nicht erst die Katastrophe: „Gott selbst schenkt sich dem Menschen als Kraft zur Veränderung.“

Gott zeige seine radikale Solidarität mit den Menschen, indem er den ersten Schritt mache und „Mensch wird unter uns Menschen“. Gott gehe gewissermaßen in Vorlage. Und die menschliche Erfahrung bestätige, dass positive Veränderungen dort möglich würden, „wo es Menschen gibt, die den Mut haben, voranzugehen; die nicht bloß die anderen auffordern, sich zu bewegen; die nicht darauf warten, bis alle gehen, sondern selbst das Wagnis eingehen, voranzugehen“. Im Leben Jesu zeige Gott, dass der Weg der Gerechtigkeit, der Rücksichtnahme und der Versöhnung möglich ist, auch wenn dies oft „kein Weg der schnellen Erfolge“ sei. Deshalb sei der Blick auf die Krippe kein „nostalgischer Blick zurück“, sondern ein Blick „in die Zukunft, die Gott uns verheißt und an der wir mitarbeiten sollen: Diese Zukunft ist der Friede nicht nur zwischen Gott und Mensch, zwischen Mensch und Mensch, sondern auch zwischen Mensch und Schöpfung.“  

(JR)

Die Predigt im Volltext zum Nachlesen finden Sie auf dieser Seite.