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Räte im Bistum geben erste Resonanz zum Entwurf der Raumgliederung :Weiterarbeit mit Geduld und Gespräch

Eine erste Resonanz gaben die diözesanen Räte zum Entwurf der Raumgliederung im Bistum mit den 35 "Pfarreien der Zukunft".
Der Raumgliederungs-Vorschlag wurde auf Karten dargestellt.
Datum:
27. März 2017
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Trier – Fragen gab es viele. Was bedeutet der Entwurf zur Raumgliederung im Bistum für die verschiedenen Berufsgruppen, etwa für die Pfarrsekretärinnen? Müssen sie mit Entlassungen rechnen? Was heißt das für die Rätestruktur des Bistums? Ist „Pfarrei der Zukunft“ der richtige Begriff? Suggeriert der Begriff "Pfarrort“ nicht zu sehr die befürchtete Zentralisierung? Auch kritische Nachfragen zu einzelnen Zuschnitten gab es: „Die Pfarrei Saarburg mit den Verbandsgemeinden Konz, Saarburg und Kell am See ist viel zu groß, das ist nicht nachzuvollziehen.“ Die großen Flächen in der West- und Südeifel mit den Pfarreien Gerolstein, Prüm und Neuerburg wurden kritisch gesehen. „Wie groß ist die Möglichkeit, dass es zusätzlich einen Pfarrort Adenau gibt?“ war hier eine konkrete Frage. Aber auch diese Aussage gab es: „Ich bin erstaunt, wie selbstverständlich sich das jetzt gebildet hat.“

Beim Treffen der diözesanen Räte, der Leitungsgremien des Bistums sowie von Vertreterinnen und Vertretern kirchlicher Berufsgruppen, Einrichtungen und der Caritas am 24. März wurde der Entwurf für die neue Raumgliederung im Bistum mit 35 „Pfarreien der Zukunft“ vorgestellt. Die Verantwortlichen stellten sich außerdem auch einer ersten Resonanz- und Rückmeldungsrunde. Dechant Clemens Grünebach, Leiter der Teilprozessgruppe Raumgliederung, ermunterte ausdrücklich zu weiteren Rückmeldungen im Rahmen der jetzt folgenden etwa halbjährigen Resonanzphase und betonte: „Wir sind nicht mit diesem Entwurf verheiratet.“ Adenau etwa sei auch für die Teilprozessgruppe „schwierig“ gewesen. Bei Saarburg habe man sich an der Kommunalreform orientiert; hier orientiere sich Kell am See stark Richtung Saarburg.

Generalvikar Dr. Ulrich von Plettenberg hob hervor, dass der gerade durch manche Medien in der Öffentlichkeit geförderte Eindruck von „XXL-Pfarreien“ falsch sei. Man wolle den Menschen „noch vielfältiger vor Ort nahe sein“; dies sei auch „nicht von oben vorzugeben, sondern muss von unten wachsen“. Die Pfarrorte hätten die Funktion, eine verlässliche Verwaltungs- und Dienstleistungs-Struktur vor Ort zu gewährleisten. Zu Befürchtungen, es könnte zu einem Stellenabbau kommen, sagte der Generalvikar: „Wir werden nicht weniger Arbeit haben, wir werden anders arbeiten. Wir werden flexibler werden müssen, auch die Hauptamtlichen.“

Der Vorsitzende des Katholikenrats im Bistum Trier, Manfred Thesing, erklärte, es sei derzeit „noch zu früh“, um etwas über die künftige Rätestruktur sagen zu können. Es gelte jetzt zu schauen, „was vor Ort möglich ist“, und die Vorstellung von der XXL-Pfarrei zu widerlegen. Es sei „kein Aufschrei durch das Plenum“ gegangen, stellte Bischof Dr. Stephan Ackermann am Ende der Veranstaltung fest und dankte für die zahlreichen Nachfragen und Rückmeldungen. Der Bischof räumte „Herzklopfen“ ein angesichts der Tatsache, dass der jetzt vorgelegte Entwurf mit 35 Pfarreien deutlich unter der von der Synode propagierten Maximalzahl von 60 Pfarreien liege. Es sei „klar, dass das unsere Vorstellungen stark verändern muss“, sagte er und warb für eine Weiterarbeit am Begonnenen mit „viel Geduld, Gespräch, Kommunikation“. 

Mit dem Treffen der Räte ist die Resonanzphase eröffnet. Gläubige und Interessierte können bei Veranstaltungen, durch einen Fragebogen oder in der "Synoden-Werkstatt" bei den Heilig-Rock-Tagen ihre Rückmeldungen zum Entwurf geben.

(red)