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Katholische Einrichtungen aus Koblenz befragen Landtagskandidaten:Welchen Stellenwert hat Erwachsenenbildung?

Keine Übernachtungen, kaum Präsenzveranstaltungen - auch die Lage der katholischen Bildungseinrichtungen ist durch die Corona-Pandemie angespannt.
Datum:
24. Feb. 2021
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Koblenz – Wie sieht die Zukunft der katholischen Bildungshäuser, Verbände und Einrichtungen aus dem Raum Koblenz aus? Diese Frage hat im Fokus eines Online-Gesprächs am 22. Februar mit Landtagswahl-Kandidatinnen und -Kandidaten aus den Wahlkreisen Koblenz/Lahnstein, Koblenz und Bendorf/Weißenthurm gestanden. Rund 80 Teilnehmerinnen und Teilnehmer diskutierten mit, während weitere 200 Menschen den YouTube-Livestream verfolgten.

13 Politikerinnen und Politiker waren der Einladung zu der Diskussionsrunde gefolgt, in der neben Interessierten auch Vertreterinnen und Vertreter von etwa 20 kirchlichen Verbänden, Bildungsträgern und Bildungshäusern vertreten waren. Sie alle trügen zur Vielfalt der Bildungslandschaft in und um Koblenz bei, erklärten die Veranstalter unter der Federführung der Katholischen Erwachsenenbildung Koblenz (KEB). Darüber hinaus seien sie ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, wie Daniel Steiger, Leiter der KEB und Moderator des Abends, anhand von Statistiken eindrucksvoll darlegte: Im Jahr 2019 gab es rund 96.000 Übernachtungen in den katholischen Bildungshäusern und 468 Bildungsveranstaltungen. Der Sektor biete eine große Anzahl an Arbeitsplätzen. Wegen der Corona-Pandemie seien aber sowohl die Übernachtungszahlen als auch die Zahl der Bildungsangebote gesunken, sodass viele Frauen und Männer in Kurzarbeit gehen mussten. Zwar konnten ein paar wenige Veranstaltungen ins Digitale übertragen werden, „aber unsere Arbeit lebt von tatsächlichen Räumen und direktem Austausch“, erklärte Steiger. Daher forderten die Bildungsanbieter eine finanzielle Unterstützung von Seiten der (neuen) Landesregierung, die am 14. März gewählt wird.

Die zugeschalteten Politikerinnen und Politiker lobten die wichtige Arbeit und versicherten, dass sie Lösungen finden und in Dialoge treten möchten. Jutta Niel (Bündnis90/Die Grünen) erwähnte den Stellenwert der Weiterbildungseinrichtungen für berufliche Neuorientierungen, aber auch für die Ausbildung von Selbstbewusstsein, das dabei helfe, sich in der Gesellschaft angenommen zu fühlen. „Ich habe ein großes Interesse, die Häuser zu halten“. Ihre Parteikollegin Carmen Bohlender pflichtete ihr bei und war sich sicher, „dass Menschen nach der Corona-Pandemie die Angebote vermehrt nutzen werden, denn die Seele ist verletzt“. CDU-Kandidat Udo Rau merkte an, dass man bei allem die angespannte Finanzlage des Landes Rheinland-Pfalz bedenken müsse.

Vielfalt und Wertevermittlung

Demgegenüber stehe das vielfältige Angebot, das über Kirchen-interne Themen hinausgehe. Exemplarisch nannte der Pallottiner Paul Rheinbay einige Gästegruppen aus dem Forum Vinzenz Pallotti: Polizisten, Kinder/Jugendliche, Juristen, Selbsthilfegruppen, Ehrenamtliche und Personen aus dem Managementbereich.

Schwester Eva Maria von den Schönstätter Schwestern betonte das gemeinsame Ziel von ganzheitlicher (Weiter-)Bildung plus Werteorientierung und griff in ihrem Impuls den Zusammenhang zwischen Demokratie und Bildung auf. Lennart Siefert (Freie Wähler) unterstrich, „Bildung ist wichtig für die Gesellschaft, egal unter welcher Trägerschaft“, denn ohne sie fehlten einem mitunter Argumente in wichtigen Diskussionen.

(jf)