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Biologin gibt Tipps zur Vielfalt in kirchlichen Gärten:Wenn der Laubbläser in Rente geht

Wie sieht ein Garten aus, der Tieren und Pflanzen ein Zuhause bietet? Diese Fragen stellen sich auch Kirchengemeinden.
Man sieht einen bunten Laubhaufen
Datum:
14. Feb. 2022
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Koblenz – „Pensionieren Sie Ihren Laubbläser, schaffen Sie mit informiertem Nichtstun Biodiversität und begrüßen sie Rasenameisen“. Diese Tipps hat die Naturgartenplanerin Ulrike Aufderheiden mehr als 30 Zuschauerinnen und Zuschauern beim Online-Vortrag „Kirchen als Archen – Schöpfung bewahren ganz einfach vor der Kirchentür“ gegeben. Diese Lektion gelte nicht nur für private Hausbesitzerinnen und Hausbesitzer, sondern auch für Flächen von Kirchengemeinden. Zu dem Info-Abend hatte das Umweltnetzwerk Kirche Rhein-Mosel eingeladen.

„Kirchgärten können Archen werden, in denen das Leben blüht“, lautete die Kernbotschaft von Ulrike Aufderheide. Um eine Artenvielfalt auf kirchlichen Flächen zu schaffen, plädierte die Buchautorin dafür, heimische Gehölze und Blumen gezielt und standortgerecht anzupflanzen. „Davon profitieren unsere Vögel und Insekten.“ Selbstverständlich sei für sie, auf den Einsatz von Pestiziden, Torf und Kunstdünger zu verzichten und „Beikräuter“ zu dulden. „Das ist ein vornehmerer Begriff für Unkraut“, erklärte sie. Viele Tiere lebten gerade von diesen oft ungeliebten Pflanzen. „Begrüßten Sie auch Rasenameisen oder Blattläuse, denn sie sind Futter für Grünspechte oder für die bedrohten Mauersegler sowie Mehlschwalben.“

Die Referentin ermunterte dazu, alte Kirchgärten und Friedhöfe mit anderen Augen zu betrachten. „Das können wahre Schätze sein, denn ihre Pflanzenausstattung ist oft historisch alt“ und dadurch artenreich und interessant. Damit dies so bleibe, könnten die Kirchengemeinden beispielsweise gefällte Bäume liegen lassen, oder anstatt das Laub im Herbst zu entsorgen unter Bäumen und Hecken zusammenrechen. „Das sind alles ganz wunderbare Archen.“

Die nächste Veranstaltung in der Reihe „Biodiversität und Kirche“ findet ebenfalls als Online-Vortrag statt am Donnerstag, 17. Februar um 18 Uhr. Die Überschrift lautet dieses Mal „Vielfalt fördern – Schöpfung bewahren“. Referentin ist Susanne Hildebrandt, Mitarbeiterin in einem Ingenieurbüro für Umweltplanung.  Weitere Informationen und Anmeldung auf www.ben-mittelrhein.de/veranstaltungen

Das Umweltnetzwerk Kirche Rhein-Mosel ist ein gemeinnütziger, eingetragener Verein, der Kirchengemeinden informiert und bei der Umsetzung von Maßnahmen unterstützt, die zur Bewahrung der Schöpfung beitragen. Ziel des Vereins ist es, vom „Reden zum Handeln“ zu kommen und hierzu Hilfestellungen anzubieten. Das Netzwerk steht als ökumenischer Verein in engem Kontakt sowohl mit dem Bistum Trier als auch der Evangelischen Landeskirche im Rheinland.

(jf)