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Firmung in Idar-Oberstein unter den Vorzeichen der Pandemie:Wenn der Weihbischof zum Corona-Test geht

Die Corona-Pandemie nimmt Einfluss auf alle Lebenslagen. So finden Firmungen momentan ebenfalls unter anderen Bedingungen statt.
Pastoralreferent Michael Michels berichtet Weihbischof Peters von der Firmvorbereitung. Foto: Bistum Trier/Julia Fröder
Datum:
22. März 2021
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Idar-Oberstein – Die elf Firmbewerberinnen und Firmbewerber, ihre Patinnen und Paten sowie die engsten Angehörigen hatten sich noch etwas zu gedulden. Denn der Firmgottesdienst in der Pfarrkirche St. Barbara am 21. März fing zehn Minuten später an – der Grund war der Trierer Weihbischof Jörg Michael Peters. Allerdings hatte kein Stau auf dem Weg nach Idar-Oberstein die Verspätung verursacht, sondern das Ergebnis seines Corona-Tests.

Dieser fiel, wie bei den anderen Getesteten, negativ aus und der Gottesdienst begann etwas später, aber dafür mit einem ruhigen Gewissen. Ein Arzt, der sich in der Kirchengemeinde ehrenamtlich engagiert, bot an, Personen mit einem liturgischen Dienst zu testen, erklärt Pastoralreferent Michael Michels. Das freiwillige Angebot wurde gerne angenommen. Das Testen war nicht die einzige Maßnahme aufgrund der Corona-Pandemie: Nur eine begrenzte Anzahl an Menschen durfte in den Kirchraum, das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes war obligatorisch wie das Erfassen von Adressdaten oder das Desinfizieren von Händen. Auch die Firmvorbereitung war von den besonderen Hygiene-Auflagen betroffen.

Unter der Leitung und Begleitung des Pastoralreferenten Michels entwickelte ein Arbeitskreis mit insgesamt elf engagierten Frauen und Männern das Konzept zur Firmvorbereitung auf der Ebene des Pastoralen Raums. Ein paar wenige Projekte konnten die Jugendlichen auch noch in Präsenz erleben. Zwei davon beeindruckten die jungen Menschen nachhaltig. Zum einen war es das Projekt „Gerechtigkeit – Schuld – Wiedergutmachung“. Dieses fand in Kooperation mit dem Amtsgericht Idar-Oberstein statt. Und zum anderen war es das Projekt „Einen ewigen Namen gebe ich ihnen – Tod und Auferstehung“, dessen Abschluss eine Gräbersegnung durch die Firmlinge an Allerheiligen auf dem Friedhof in Kirn bildete. Das erarbeitete Konzept der Vorbereitung unter dem Titel „Firmung vernetzt“ kam an: „Mehr als die Hälfte der Firmlinge haben mehr oder deutlich mehr als das ‚Pflichtprogramm‘ absolviert“, so Michels. Doch durch Corona mussten die Verantwortlichen Plan B heranziehen. Das digitale katechetische Angebot wurde in eine virtuelle Pinnwand (Padlet) überführt und durch kreative Aufgaben sowie spielerische Elemente vertieft. Die Vorbereitungszeit führte die Interessierten anschließend zum Sakrament der Firmung.

Keine Tricks, keine Ellbogen

In seiner Predigt ging Weihbischof Peters auf die bevorstehende Passionszeit ein und nutzte das Bild des bekannten Spiels „Reise nach Jerusalem“, um Charaktereigenschaften Jesu und Alleinstellungsmerkmale des christlichen Glaubens zu versinnbildlichen. „Obwohl Jesus die Kraft dafür hätte, den letzten Stuhl für sich zu sichern, macht er es nicht“, erklärte der Weihbischof. Jesus verwende keine Tricks oder Ellbogen, um das Spiel für sich zu entscheiden. Gerade das sei die Herausforderung des Glaubens: Ein allmächtiger Gott gebe seinen Sohn hin, der am Kreuz stirbt. „Gott tut es, um um unsere Liebe zu werben“.

Der Weihbischof dankte allen, die den Gottesdienst und die Firmvorbereitung ermöglichten. Der Gottesdienst um 11 Uhr bildete den Auftakt für zwei weitere Firmgottesdienste an diesem Tag in St. Barbara. Gleichzeitig bildeten sie den Abschluss einer Firmreihe, bei der insgesamt 124 junge Menschen in elf Gottesdiensten das Sakrament empfingen. Die Verantwortlichen hoffen, dass im Sommer ein großes oder mehrere lokale Feste möglich sind, um mit den Gefirmten noch einmal zusammenzukommen.

Das Vorbereitungsteam startet derweil schon mit den Vorbereitungen für den nächsten Firmjahrgang 2022, „mit der großen Hoffnung, dass wir dann wirklich unser geplantes Firmkonzept durchziehen können“, sagte Michels. (jf)