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Bischof Ackermann firmt 30 Jugendliche in der Pfarreiengemeinschaft Merzig-Hilbringen  :„Wer Gott an sich heranlässt, wird gestärkt“

Die Gabe der Gottesfurcht stand im Zentrum der Predigt von Bischof Ackermann bei der Firmung in Merzig-Hilbringen.
Bischof Stephan Ackermann spendet am 27. Februar das Sakrament der Firmung in St. Petrus in Ketten in Merzig-Hilbringen. Foto: Ute Kirch
Datum:
28. Feb. 2021
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Merzig – Weisheit, Erkenntnis, Einsicht, Rat, Stärke, Frömmigkeit und Gottesfurcht – das sind die sieben Gaben des Heiligen Geistes. In seiner Predigt im Firmgottesdienst in der Pfarrkirche St. Petrus in Ketten in Merzig-Hilbringen am Samstag, 27. Februar, hat Bischof Stephan Ackermann den Schwerpunkt auf die Gabe der Gottesfurcht gelegt.

„Ist das etwas Gutes? Wollen wir das überhaupt?“, fragte der Bischof zu Beginn die Jugendlichen und stellte dann klar: Gottesfurcht meine nicht die Angst, sondern die Ehrfurcht. „Sie begegnet uns dort, wo uns Gottes Werke nahegehen, etwa in einem atemberaubenden Sonnenuntergang, einer Berglandschaft, in der Musik oder in der Architektur einer Kathedrale, die mich ins ehrfürchtige Staunen versetzt“, erklärte er. In diesen Momenten sei die Gegenwart von etwas Größerem spürbar, das unsere Wirklichkeit übersteige. Gottesfurcht sei zudem die Gabe, die Angst vor dem Leben zu vertreiben: „Ja, es gibt Gott und ich darf ihn spüren, wenn ich auf sein Wort höre“, sagte Ackermann. Die Erfahrung, dass hier eine Macht spreche, die nicht einfach vom Menschen ausgedacht sei, stärke auch die Verantwortung in jedem Einzelnen. „Wenn ich mich der Verantwortung stelle, gewinnt meint Leben an Statur“, rief der Bischof. Bei der Feier der Firmung bete die Gemeinde, dass die Gaben des Heiligen Geistes die Firmbewerberinnen und -bewerber stärken. „Menschen, die Gott an sich heranlassen, werden gestärkt“, gab Bischof Ackermann den Firmlingen mit auf den Weg. Das Firmsakrament werde bewusst im Stehen gespendet: „Sie kommen als aufrecht stehende Menschen, nicht auf Knien buckelnd, damit Sie mit seiner Kraft durch das Leben gehen.“

Firmgottesdienst mit Bischof Ackermann in Merzig-Hilbringen. Foto: uk

Die Coronakrise zeigte, dass es diese innere Stärkung des Menschen brauche. „Es ist wichtig, dass wir uns schützen und auch auf andere Rücksicht nehmen, und alles tun, damit das Gesundheitssystem nicht überlastet wird. Körperliche Gesundheit ist wichtig, ohne sie sind wir sehr stark eingeschränkt, aber wir Menschen leben nicht nur von unseren körperlichen Stärken und Wohlbefinden, auch unsere Seele will gestärkt werden. Unser Herz braucht Kraft. Und dazu gehören immer auch Menschen, dazu gehört die Botschaft des Glaubens“, sagte der Bischof.

In zwei Gottesdiensten spendete der Bischof in Hilbringen insgesamt 30 Jugendlichen das Sakrament der Firmung. Dekanatskantor Francesco Bernasconi auf der Orgel und ein Quartett des Jugendchores Querbeet gestalteten die Firmfeier musikalisch. „Die Firmvorbereitung lief coronabedingt anders als geplant“, berichtete Wolfgang Wonner vom Katecheten-Team. Bereits im März 2020 sollte es losgehen, doch dann kam der erste Lockdown. So mussten der geplante Jugendtag in Trier mit Übernachtung sowie die Besinnungsnachmittage ausfallen. Im Oktober ging die Vorbereitung weiter, teilweise auch über das Internet. „Aber das ersetzt nicht die Treffen und das Gemeinschaftsgefühl unter den Jugendlichen“, bedauert Wonner. Dennoch habe das Katecheten-Team versucht, so viel wie möglich anzubieten. So wurde in der Kirche der Parcours „Dein Weg zählt“ aufgebaut und darüber gesprochen, was den eigenen Lebensweg ausmacht. Die Firmbewerberinnen und Firmbewerber halfen zudem bei der Sternsinger-Aktion mit und verteilten die Segensaufkleber an alle Haushalte. „Das war der Ersatz für unser übliches Sozialprojekt“, berichtet Woller. Von der Pfarrgemeinde erhielten die Jugendlichen als Firmgeschenk je ein kleines Kreuz aus Bolivien.

(uk)