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Basina Kloos referiert bei „Lunch Lecture“ des Bunds katholischer Unternehmer:„Werte müssen gelebt werden, nicht nur Appelle sein“

Der Themenschwerpunkt Arbeit blickt gemeinsam mit dem Bund katholischer Unternehmer "über den Tellerrand": Bei der Lunch Lecture in Koblenz war Sr. Basina Kloos zu Gast.
Thomas Berenz vom Themenschwerpunkt 'Arbeit' bedankte sich bei Sr. Basina Kloos für die guten Impulse ihres Vortrages.
Datum:
11. März 2016
Von:
Bischöfliche Pressestelle
Koblenz – Sprichwörtlich über den „Tellerrand hinausblicken“: Das will der Bund katholischer Unternehmer Koblenz (BKU)  in Kooperation mit dem Schwerpunkt Arbeit im Bistum Trier mit den so genannten „Lunch Lectures“. Die Idee stammt aus dem angelsächsischen Raum und verbindet ein Mittagessen mit einem Vortrag und Diskussion. Am 10. März fand die Lunch Lecture zum vierten Mal im gastronomischen Bildungszentrum Koblenz statt – dieses Mal mit Referentin Schwester Basina Kloos von den Waldbreitbacher Franziskanerinnen. Michael Scheidgen, Vorsitzender der Diözesangruppe des BKU, stellte die Referentin nach seiner Begrüßung kurz vor: 12 Jahre war Kloos Generaloberin ihres Ordens und bis 2015 Vorstandsvorsitzende der Marienhaus-Stiftung. Das Unternehmen ist einer der größten christlichen Träger sozialer Einrichtungen in Deutschland. Sr. Basina stellte ihren Impulsvortrag unter den Titel „Starke Mitarbeiter durch wertorientierte Führung“.  In der heutigen Zeit seien die Unternehmen im Gesundheits- und Sozialwesen einem harten Wettbewerb ausgesetzt. Es gelte, eine Arbeitswelt zu gestalten, die nicht immer attraktiv sei – durch die im Vergleich eher schlechte Bezahlung in Pflegeberufen, den Personalabbau und die Budgetierungen durch die Krankenkassen usw. Der Druck wirke sich auf die Mitarbeiter aus – was sich beispielsweise in durchschnittlich vielen Krankheitstagen niederschlage. „Umso wichtiger ist es, eine gute Führungskultur zu etablieren. Unser Leitbild orientiert sich am Evangelium und wir fordern bestimmte Werte von den rund 300 Führungskräften ein, die wir auch in Zielvereinbarungen festhalten“, führte Sr. Basina aus. „Wir fordern eine tabulose Gesprächs- und Diskussionskultur – die Mitarbeiter dürfen keine Angst haben, Themen offen anzusprechen. Unser Führungsansatz ist, dass jeder mit seinem Dienst einen Beitrag zum Ganzen leistet.“ An der Philosophisch Theologischen Hochschule Vallendar (PTHV), deren Mit-Trägerin die Marienhaus-Stiftung ist, sei deshalb auch ein Institut eingerichtet worden, das mit fünf Theologen und Psychologen Beratung, Seelsorge und Coaching für alle Mitarbeiter der Trägergesellschaft biete. „Wir lassen uns das 300.000 Euro im Jahr kosten – wenn wir so ein Beratungsangebot nicht hätten, wären die Kosten vermutlich vielfach höher.“ Meist kämen die Mitarbeiter mit Führungsthemen. Verbindliche Werte für die Führungskräfte seien Glaubwürdigkeit, Ehrlichkeit, Solidarität und auch Gläubigkeit, wobei das natürlich sehr individuell sei. „Wir legen großen Wert auf Qualifizierung und wir möchten die Werte und auch das Thema „Führung“ schon in der Ausbildung verankern, denn das geschieht bisher etwa im Medizinstudium kaum“, so Kloos. Besonders hob sie deshalb auch den Lehrstuhl für Medizinethik an der PTHV hervor. Ein großer Schwerpunkt liege auch auf der Weiterbildung und Qualifizierung der Führungskräfte – es gebe etwa eine Ärzteakademie, Aufbau- und Zertifikatsstudien.  „Unsere Führungskräfte müssen unsere Ziele mittragen und sie auch glaubwürdig vorleben können – denn das motiviert letztlich auch die Mitarbeiter. Werte dürfen keine Appelle sein und nur auf dem Papier existieren, sondern müssen transparent vorgelebt werden.“ Weitere Informationen zu den Lunch Lectures und zum Themenschwerpunkt Arbeit gibt es bei Thomas Berenz: 0651-99372711 oder per E-Mail: thomas.berenz@bgv-trier.de.