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72-Stunden-Aktion in Neunkirchen:Wetter verschärft Wettlauf gegen die Zeit

Katholische Jugend Neunkirchen verschönert Kita St. Josef – Offene Freiwilligengruppe pflegt Garten des Jugendcafés.
Mit Schubkarren und Schaufeln befüllen Justin, Valentin, Luca und Yannik (vlnr) den Sandkasten der Kita St. Josef mit gespendetem Sand.
Datum:
23. Apr. 2024
Von:
Ute Kirch
Auch die Außenfassade der Kita St. Josef hat die Katholische Jugend gestrichen.

Neunkirchen – Der Countdown läuft: Bis Sonntag, 17.07 Uhr, soll der Sandkasten der Kita St. Josef in Neunkirchen-Furpach neu befüllt, Hochbeete renoviert und neu bepflanzt und das Pfarrheim von innen gestrichen sein. Auch die Außenwände der Kita sollen in frischem Weiß erstrahlen. So lautet die Aufgabe für die rund 25 Aktiven der Katholischen Jugend Neunkirchen. Sie machen mit bei der 72-Stunden-Aktion des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) und seiner Verbände, die unter dem Motto „Uns schickt der Himmel“ steht. Bei dieser Sozialaktion, die alle vier Jahre stattfindet, geht es darum, in drei Tagen die Welt ein Stückchen besser zu machen. Deutschlandweit sind 100.000 Kinder und Jugendliche in verschiedensten sozialen, politischen oder ökologischen Projekten unterwegs. Im Saarland sind rund 500 Kinder und Jugendliche in über 20 Gruppen aktiv – Startschuss der Aktion im Saarland war am Donnerstag, 18. April, um 17.07 Uhr in St. Ingbert.

„Wir haben ein Projekt ausgesucht, bei dem wir etwas mit dem Ort, der verschönert wird, verbinden“, sagt Pfarrjugendleiter Valentin Schmitt (21). So hätten einige in der Gruppe früher selbst den Kindergarten besucht. Auch das Jugendheim, in dem sie sich treffen, grenzt an die Kita an. Doch die Zeit tickt – und der Regen verschärft den Wettlauf gegen die Zeit. Der Sand, der von einem Unternehmen gespendet wurde, muss in die Grube – schließlich blockiert er die Einfahrt. Also trotzen Justin, Valentin, Luca und Yannik dem Regen und greifen zu Spaten und Schubkarre, Joshua kärchert die Platten im Hof.

 

Auch Pfarrheim erhält neuen Anstrich

Marcel, Laura, Joshua, Jule, Charlotte und Samira (vlnr) streichen das Pfarrheim, das von der Kita als Turnhalle genutzt wird.

Währenddessen streichen Marcel, Laura, Jule, Charlotte und Samira die Wände des Pfarrheims, das vom Kindergarten als Turnhalle benutzt wird. „Nach der weißen Farbe malen wir noch Motive drauf, die sich der Kindergarten ausgesucht hat“, erklärt Pfarrjugendleiterin Samira Edelmann. Es ist ihre zweite 72-Stunden-Aktion: „Letztes Mal haben wir auch die Nacht durchgearbeitet, um alles zu schaffen“, sagt die 20-Jährige. Zum Glück ist das Wetter am Samstag etwas besser. Trotz manchen Schauers wagen sich die jungen Erwachsenen an die Grundierung und den Anstrich der Außenfassade. „Wenn wir es am Wochenende nicht schaffen, erledigen wir die Arbeit bei anderer Gelegenheit“, sagt sie. Das Außengelände der Kita ist aktuell gesperrt – eine Fachfirma muss kommen. Die Katholische Jugend will schon mal die Arbeiten erledigen, die in Eigenregie erfolgen können. Dazu gehört auch die Erneuerung des Sichtschutzes am Zaun – die haben die Ehrenamtlichen bereits abgeschlossen. Ab Montag werden die Kita-Kinder hier von lachenden Dinos begrüßt. Doch am Sonntagnachmittag zwei Stunden vor Ende ist klar: „Wir werden auf jeden Fall fertig“, freut sich Samira Edelmann. „Der Außenbereich ist von unserer Seite aus fertig, gerade haben wir die Hochbeete gesäubert.“ Noch fehlen im Pfarrheim die bunten Motive – aber das sollte in der verbleibenden Zeit zu schaffen sein.

Garten aus Dornröschenschlaf geholt

Celina, Luca, Einrichtungsleiterin Sabrina Alt und Pastoralreferent Philipp Spang befreien das Gärtchen des Jugendcafés von  Gestrüpp.

Vier Kilometer Luftlinie entfernt sind am Freitag Freiwillige im strömenden Regen dabei, das bislang verwahrloste und zugewucherte Gärtchen des Jugendcafés aus dem Dornröschenschlaf zu holen. Die offene Einrichtung in Trägerschaft der Pfarrei St. Josef-St. Johannes war erst im November in sein neues Domizil in der Bahnhofstraße umgezogen. Wurde zuerst im Inneren renoviert, soll nun der Garten folgen. Das Projekt im Rahmen der 72-Stunden-Aktion umzusetzen, sei erst einen Tag vor dem Start entschieden worden. „Wir haben hier nicht den Platz, um eine komplette Gruppe unterzubringen, daher kam die Idee, im Radio einen Aufruf zu starten, wer spontan zum Helfen kommen möchte“, sagt Pastoralreferent Philipp Spang. „schlimmstenfalls sieht es nach der Aktion aus wie zuvor.“ Dem Aufruf zur offenen Freiwilligengruppe gefolgt sind Celina und Luca von der Messdienerschaft Spiesen-Elversberg. „Ursprünglich wollten wir eine eigene Gruppe gründen, was dann aber nicht hingehauen hat“, sagen die beiden, die es sich trotz Dauerregen nicht nehmen lassen mit anzupacken. Mit dabei ist auch noch Einrichtungsleiterin Sabrina Alt sowie zwei Jugendliche. Gemeinsam haben sie schon mehrere Anhängerladungen Grünschnitt entsorgt. „Am Samstag ist unter dem Gestrüpp noch ein Haufen Bauschutt aufgetaucht“, berichtet Philipp Spang von einer unerwarteten Entdeckung. Nur noch eine Ladung konnten sie zum Wertstoffhof bringen, bevor dieser geschlossen hat. „Daher sind wir nicht ganz fertig geworden. Aber im Anbetracht des schlechten Wetters und dass wir nur vergleichsweise wenige Leute waren, sind wir mit dem Erreichten sehr zufrieden. Es ist schon Land in Sicht“, zieht er dennoch eine positive Bilanz. Die Arbeit wird also weitergehen – und auch das Jugendcafé hat Pläne: eine Grillstelle und eine Sitzgelegenheit im Gärtchen bauen.