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Katholische Schulen schärfen Profil durch Projekt zur Qualitätsentwicklung :Wichtige Orte von Kirche

„Wir haben viele Ideen erhalten und einen neuen Innovationsschub“ Acht katholische Schulen aus Rheinland-Pfalz und dem Saarland haben sich an einem Projekt zur schulischen Qualitätsentwicklung beteiligt.
Datum:
15. Sept. 2016
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Trier/Saarbrücken/Wiebelskirchen –  Schüler auf dem bestmöglichen Weg auf das Leben vorbereiten. Das sei die Aufgabe von Schule. Zu diesem Anspruch gehöre es, sich immer weiterzuentwickeln. „Schulische Qualitätsentwicklung ist eine ständige Gestaltungs- und Entwicklungsaufgabe“, sagt Joachim Jung-Sion vom Institut für Lehrerfort- und Weiterbildung (ILF). Acht Schulen aus Rheinland-Pfalz und dem Saarland haben zwei Jahre am Projekt „Qualitätsentwicklung an katholischen Schulen“ (Queks) teilgenommen. Am 13. September haben sie im Rahmen einer Forums-Veranstaltung im Trierer Robert-Schuman-Haus ihre Zertifikate überreicht bekommen. Unter den teilnehmenden Schulen waren auch vier aus dem Bistum Trier

Anhand der individuellen Situation schulspezifische Projekte definieren, Strukturen zur schulinternen Prozessteuerung entwickeln, individuelle Begleitung durch Schulentwicklungsberater, Workshops und Fortbildungen. All das sind Elemente von Queks. „Katholische Schulen sind wichtige Orte von Kirche“, sagt Wolfgang Müller, Leiter der Abteilung „Schule und Hochschule“ im Bistum Trier. Qualitätsentwicklung sei wichtig, „als ständiger Verbesserungsprozess“. Daher engagiere sich das Bistum – zusammen mit den anderen Bistümern in Rheinland-Pfalz und dem ILF im Projekt Queks.

„Wir haben viele Ideen erhalten und einen neuen Innovationsschub“, sagt Schulleiter Walter Meiser von der Maximilian-Kolbe-Schule Wiebelskirchen. Kinder stark machen und sie zu „selbstbewussten und selbsthandelnden Personen“ erziehen.  Das gehört zum Leitbild der Schule. Die Schule hat sich zur Qualitätsentwicklung viele Ziele gesetzt, um das „hohe Niveau“ der Schule zu halten. Das Leitbild wurde bearbeitet, die Gemeinschaftsschule eingeführt, transparente Themenplänen in den Klassen gestaltet, die Zusammenarbeit mit den Eltern verstärkt. „Und der Prozess geht weiter.“ Es gebe einen großen Ideenpool.

„Wir haben das Projekt als Chance gesehen, uns weiterzuentwickeln“, sagt Uschi Müller, Lehrerin an der Marienschule Saarbrücken. Und die Impulse und Beratung von außen hätten sehr geholfen, sagt Schulleiter Peter Jochum.  Es gebe einige gutlaufende Projekte an der Schule. Doch es gebe immer Raum, diese noch weiter auszubauen und zu verbessern. So befasste sich die Schule im Prozess etwa mit ihrem Projekt „Eva“, bei dem es um eigenverantwortliches Arbeiten geht, und mit „Lions Quest“, das soziale Kompetenzen bei den Schülern entwickeln soll. „Wir haben beide Projekte optimiert und neue Inhalte erarbeitet“, sagt Uschi Müller. So würden nun etwa Schülerpraktika intensiver vor- und nachbereitet. Zudem wurde an der Kommunikationskultur gearbeitet, etwa Schüler- und Lehrergespräche verstärkt in den Blick genommen.

Der Übergang von der Hauptschule zur Realschule Plus war für die Schule St. Maximin in Trier Anlass, sich noch weiter mit der Schärfung ihres Profils zu beschäftigen, sagt Schulleiter Franz-Josef Becker. „Das Kind steht bei uns immer Mittelpunkt“, erklärt er weiter. Stärkere und Schwächere sollen gefördert werden. Beim Prozess selbst sollte eine höchstmögliche Transparenz geschaffen werden, das ganze Kollegium wurde beteiligt. „Wir haben im Laufe des Prozesses viele Impulse erhalten“, sagt Lehrerin Sabine Joksch-Uhl. Zudem haben sie das Programm der Wahlpflichtfächer weiter angepasst, um allen Zweigen der Schule gerecht zu werden. An der Form der pädagogischen Konferenzen wurde gearbeitet, Abläufe und die Zusammenarbeit mit den Eltern noch stärker entwickelt. Zudem arbeitet die Schule noch intensiver an der Vernetzung mit staatlichen und gemeinnützigen Einrichtungen. Ziel sei es, sich zu einer integrativen Realschule Plus zu entwickeln. 

„Es ist für uns eine Chance, uns noch intensiver mit dem Thema Qualitätsentwicklung zu beschäftigen“, sagt Dr. Mario Zeck, Schulleiter vom Bischöflichen Angela-Merici-Gymnasium Trier. Dabei lobte er besonders die individuellen Freiräume, die das Projekt den Schulen einräumte, sich mit dem zu beschäftigen, was ihnen wichtig sei. Das waren für das Gymnasium drei große Themenbereiche: Erstens, das Profil einer christlichen Schule schärfen – etwa durch die Frage der Attraktivität der Schulkapelle, oder der Erstellung von Gebetsmappen von Schülern für Schüler. Zweitens, die Praxis des Unterrichtsalltags verbessern – etwa durch größere Transparenz bei der Notengebung, oder der Einführung eines Sprechtages für die Schülerinnen der Mädchenschule. Und drittens, die Schulorganisation, etwa durch die Standardisierung von Geräten. „Schätzet einander, helfet einander, ertraget einander.“ Nach diesem Leitsatz der Schulpatronin Angela Merici soll auch weiter die Qualität der Schule gehaltet und weiterentwickelt werden.

Nach dem Ende des Projekts gehe die Qualitätssteigerung unbegleitet weiter, erklärt Jung-Sion. „Unser Ziel ist es, dass die Qualitätsentwicklung nachhaltig in den katholischen Schulen verankert ist.“ Mit der Übergabe der Zertifikate an die acht Schulen beginnt für weitere acht Schulen das Projekt. Weitere Informationen bei ILF Mainz, E-Mail: jung-sion@ilf.bildung-rp.de, Tel.: Tel.: 06131/2845-15.

Christine Wendel