Zum Inhalt springen

Sternsinger in Berlin 2 :Wichtiger denn je Glaube

Bundeskanzler Olaf Scholz und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier würdigen das Engagement der Sternsinger.
Trierer Sternsinger bei Bundeskanzler Scholz
Datum:
10. Jan. 2023
Von:
Ute Koenen

Bundeskanzler Olaf Scholz und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier würdigen das Engagement der Sternsinger.

„Der Schutz von Kindern, das steht vor allem, und darauf kommt es an. Darauf macht ihr aufmerksam. Das finde ich ganz, ganz wichtig.“ Gerade erst von den Begräbnisfeierlichkeiten von Benedikt XVI. aus Rom zurückgekehrt, war Bundeskanzler Olaf Scholz am Nachmittag des 5. Januar voll des Lobes für die Sternsingerinnen und Sternsinger und deren Engagement für den Schutz von Kindern. Scholz war erstmals Gastgeber für eine große Sternsingerschar im Bundeskanzleramt. 108 Königinnen und Könige, jeweils vier Sternsinger aus allen 27 deutschen Bistümern, vertraten in Berlin die engagierten Mädchen und Jungen, die sich um den Jahreswechsel bundesweit an der 65. Aktion Dreikönigssingen beteiligen.
Stellvertretend für das Bistum Trier waren Daphne (11), Regina (11), Mia (11) und Sophia (12) von der Pfarrei St. Martin in Merzig-Bietzen in Berlin. „Ich war ganz schön aufgeregt, als der Kanzler zu unserer Gruppe gekommen ist“, sagt Sophia, „aber er war sehr nett.“ Der Empfang für die Sternsinger sei wegen der Beerdigung von Benedikt XVI. am Vormittag kurzfristig um eine Stunde nach hinten verlegt worden, berichtete Gemeindereferent Christian Schöneberger, der die Gruppe begleitete. „In seiner Begrüßung ist der Kanzler auch auf die Beerdigung eingegangen und hat den Kindern erzählt, dass sich Benedikt als Kind ebenso wie sie für andere Kinder engagiert hat.“
Unter dem Motto „Kinder stärken, Kinder schützen“ machen die Sternsinger darauf aufmerksam, dass zahllose Mädchen und Jungen in aller Welt unter Gewalt leiden. Beispielland ist in diesem Jahr der Inselstaat Indonesien. „Der Aufruf, Kinder zu stärken und sie zu schützen, könnte nicht aktueller sein. Überall auf der Welt erleiden Kinder Gewalt. Jeden Abend sehen wir alle im Fernsehen und verfolgen im Internet die schrecklichen Folgen des Krieges, der jetzt in unserer Nähe, in der Ukraine, stattfindet. Immer wieder sind gerade Kinder die Opfer zum Beispiel von Raketenangriffen. Viele Kinder sind deshalb auf der Flucht, ganz allein. Deshalb ist es ganz, ganz wichtig, was ihr tut, und deshalb ist euer Engagement so bedeutend“, sagte der Bundeskanzler zu den Sternsingern. „Ich wünsche euch, dass ihr viele offene Türen und viele Menschen findet, die euch zuhören und die für euren guten Zweck auch spenden.“
Die 108 kleinen und großen Königinnen und Könige wurden begleitet von Pfarrer Dirk Bingener, Präsident des Kindermissionswerks „Die Sternsinger“ und Domvikar Dr. Stefan Ottersbach, Bundespräses des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ), den Trägern der Aktion. „Heute sind die Sternsinger ein Zeichen, ja ein Symbol dafür, wie jedes Kind auf der Welt immer und überall behandelt werden sollte: wie ein König! Mit Respekt und Würde. Setzen auch Sie sich weiter für die Rechte und die Würde der Kinder ein, hier in Deutschland und auch international“, bat Bingener den Kanzler. Die Sternsingergruppe aus dem Bistum Limburg durfte in diesem Jahr den traditionellen Segensspruch der Sternsinger vor und nahm die persönliche Spende des Bundeskanzlers entgegen, mit der Olaf Scholz ein Projekt zum Schutz von Mädchen im afrikanischen Kamerun unterstützt. Zum Abschluss schrieb Sternsingerin Hannah den Sternsingersegen „20 * C + M + B + 23 – Christus mansionem benedicat – Christus segne dieses Haus im Jahr 2023“ im Kanzleramt an.
„Es war ein schönes Treffen, alles war sehr gut organisiert“, lobt Gemeindereferent Schöneberger.   Direkt nach dem Empfang, als die Gruppe noch in Kostümen durch Berlin lief, sei ein Mann auf sie zugekommen und habe spontan zehn Euro gespendet. „Er sagte zu uns: ,Schön, dass ihr hier seid. Eure erste Spende kommt aus Berlin.‘ Das war für uns ein Highlight“, erinnert er sich. Ebenso beeindruckend seien die Treffen mit den anderen Sternsingern in der Jugendherberge gewesen. „Zu erleben wie viele Sternsinger es gibt und dass Kinder deutschlandweit genauso wie wir unterwegs sind, war eine tolle Erfahrung“, ist sich die Gruppe einig. 
Einen Tag später, am 6. Januar,  empfingen Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und seine Frau Elke Büdenbender Sternsinger im Schloss Bellevue. Die 16 Mädchen und neun Jungen aus dem Bistum Regensburg waren stellvertretend für alle Sternsinger nach Berlin gereist, die sich um den Jahreswechsel am Dreikönigssingen beteiligen.  
Bundespräsident spricht Thema Klimawandel an
Steinmeier würdigte das Engagement der Sternsinger. Ihr Segen und ihre Botschaft seien wichtiger denn je. Es sei eine Zeit, in der Krieg in Europa und viele andere Katastrophen da seien. Die ruhigere Zeit um Weihnachten und zu Jahresbeginn müsse genutzt werden, „um nachzudenken über den Zustand der Welt und was wir tun können, um das zu ändern“, so Steinmeier. Er erinnerte an seinen Besuch in Brasilien und den Regenwald. Er wisse, dass das damit verbundene Thema des Weltklimas auch viele Jugendliche und Kinder beschäftige.
Laut Kindermissionswerk ist das Sternsingen die weltweit größte Solidaritätsaktion von Kindern für Kinder. Seit 1959 wurden demnach rund 1,27 Milliarden Euro für mehr als 77 400 Projekte zu Bildung und Gesundheit gesammelt.       bip/KNANeuer Text.