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Veranstaltungsreihe in Bad Kreuznach startet am 8. September:Wie geht „SELBST-BESTIMMT-STERBEN“?

Ein unbequemes aber wichtiges Thema: Vom 8. bis 28. September regen verschiedene Veranstaltungen in Bad Kreuznach zum Gespräch über Sterben und Trauer an.
Foto aus Flyer 'Selbst-Bestimmt-Sterben'. Urheber: Thomas Brenner.
Datum:
19. Aug. 2021
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Bad Kreuznach – Viele Menschen schieben das Thema von sich weg, weiß Georg Berg vom Christlich Ambulanten Hospizdienst. Daher ist es ein mutiger Weg des Vereins gemeinsam mit der Katholischen Erwachsenenbildung Rhein-Hunsrück-Nahe (KEB) eine dreiwöchige Veranstaltungsreihe mit dem Titel „SELBST-BESTIMMT-STERBEN“ zu initiierten. Von Mittwoch, 8. bis Dienstag, 28. September sollen verschiedene Veranstaltungen in Bad Kreuznach dazu dienen, über den Themenkomplex „Sterben, Abschied, Trauer“ ins Gespräch zu kommen. Dafür möchten die Initiatoren einen Raum bieten. „Es geht darum, Prozesse anzustoßen“, so Markus Becker, Leiter der KEB.

Vieles ist nicht geklärt, wie das Testament, eine Patientenverfügung oder tiefste Familiengeheimnisse“, berichtet Berg von seinen Erfahrungen als Begleiter von Sterbenden im Rahmen des Hospizdienstes. Die Veranstaltungsreihe soll Anstöße geben, sich mit dem Tod und dem Sterben auseinanderzusetzen. „Keiner möchte sterben, aber man muss die Endlichkeit des Lebens akzeptieren“, sagt Berg.

Bezugnehmend auf den Titel „SELBST-BESTIMMT-STERBEN“ betonen Berg und Becker, dass sie eine lebensbejahende Haltung vertreten, aber auch offen gegenüber Menschen sind, die einer Sterbehilfe nicht ablehnend gegenüberstehen. „Wir wünschen uns eine lebhafte Diskussion, denn es gibt kein Richtig und kein Falsch“, versichert Berg. Er verstehe den Titel, der zugegebenermaßen viel Interpretationsspielraum lasse, als einen Ansatzpunkt, um über die Frage: „Wo ist Selbstbestimmung im Sterben?“ nachzudenken. Oft werde für einen Sterbenden, über seinen Willen hinweg, entschieden, lautet Bergs Eindruck aus seinem privaten und beruflichen Umfeld.

Breites Angebot an Veranstaltungen

Die Reihe besteht aus unterschiedlichen multimedialen Elementen und bietet dadurch verschiedene Zugänge. Neben Kreativ-Workshops, kleinen Konzerten, Gesprächsrunden und Gottesdiensten gibt es während des gesamten Veranstaltungszeitraums die Möglichkeit, den Satz „Bevor ich sterbe, möchte ich…“ an einer Tafel zu vollenden. Diese wird zu wechselnden Orten im Stadtgebiet wandern. An der Seite der Organisatoren befinden sich viele unterschiedliche Gruppierungen, deren Beiträge die Reihe bereichern.

Eine Podiumsdiskussion mit anschließender Fragerunde findet am Samstag, 11. September um 18 Uhr (Einlass 17 Uhr), in der evangelischen Pauluskirche (Kurhausstraße 2) in Bad Kreuznach statt. Zu Gast sind Prof. Dr. Johannes Brantl, Moraltheologie (Trier), Prof. Dr. Friedhelm Hufen, Rechtswissenschaften (Mainz), Yvonne Aschenbrenner, Pflegerische Leitung und Dr. Arnd Schifferdecker, Ärztlicher Direktor. Bundesministerin Julia Klöckner spricht als Schirmfrau des Fördervereins des Christlich Ambulanten Hospizdienstes an der Nahe ein Grußwort.

Das gesamte Programm gibt es als Broschüre beim Christlich Ambulanten Hospizdienst, unter Tel.: 0671-83828-35 und bei der KEB, unter Tel.: 0671-27989. Zum Download steht das Programmheft außerdem bereit auf www.caritas-rhn.de/selbst-bestimmt-sterben. (jf)