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Wanderausstellung „Nele” macht Halt in Bischöflicher Förderschule St. Josef :Wie laut kannst Du „NEIN” sagen? 

Die Wanderausstellung „Nele” macht derzeit Halt in der Bischöflichen Förderschule St. Josef. Ziel der Ausstellung ist, frühzeitig mit der Prävention von sexuellem Missbrauch und der Ich-Stärkung zu beginnen.
Die Kinder sprechen mit ihrer Lehrerin Carolin Heise, Präventionsbeauftragte an der St.-Josef-Schule über die Ausstellung
Datum:
22. Nov. 2023
Von:
Inge Hülpes
Zeigt die Lautstärke an beim NEIN-sagen

Trier Die Wanderausstellung „Nele Echt klasse!” macht dieser Tage Halt in der Bischöflichen Förderschule St. Josef im Trierer Norden. In dem interaktiven Projekt zur Prävention sexualisierter Gewalt geht es darum, Kinder für Grenzverletzungen zu sensibilisieren, sie zu stärken und in Selbstbehauptung zu trainieren.   

An einer der Stationen können Schülerinnen und Schüler erproben, wie laut sie „NEIN!” sagen können: Man steckt einfach den Kopf durch ein Loch in der Stellwand und ruft hinein. Sofort sieht man das Lautstärke-Ergebnis auf einer LED-Skala, die von grün über gelb bis rot reicht. „Kinder, die sonst eher ruhig sind, werden hier auch mal laut“, freut sich Carolin Heise, Präventionsbeauftragte an der St.-Josef-Schule. Bei der allgemeinen Präventionsfortbildung, organisiert vom Bistum, sei sie auf die Ausstellung aufmerksam geworden, die normalerweise durch saarländische Schulen tourt. „Den Bistumsschulen ist es ein großes Anliegen, das Thema Prävention in den Unterricht mit reinzunehmen. Und diese Ausstellung eignet sich wunderbar, um die Grundthemen der Prävention für ganz kleine Kinder aufzubereiten – aber auch für die höheren Klassenstufen.”

Schulleiterin Andrea Müller (rechts) und Carolin Heise

Die Ausstellung richtet sich an Schüler*innen der Stufen 1 bis 6. An einer anderen Station geht es um Berührungen an verschiedenen Stellen des Körpers. Was sind für mich gute, schlechte oder komische Berührungen? Wo ist Anfassen ok – und wo nicht? „Prävention ist ein absolut wichtiges Thema, das die Entwicklung begleiten soll”, betont Heise. Dabei sei es wichtig, dass Kinder sich mit ihren Gefühlen auseinandersetzen und lernen, sich zu behaupten. Weitere Themen der insgesamt sechs Spielstationen sind: gute Geheimnisse – schlechte Geheimnisse, Grenzen setzen, Stärkung des Selbstbewusstseins und Hilfe holen.

Verbindliches Schutzkonzept an Bistumsschulen

Graffito auf dem Schulhof

„Wir möchten mit diesem Angebot einen Beitrag zum Präventionskonzept des Bistums leisten und unsere Schüler*innen in dieser Thematik stärken”, erklärt Schulleiterin Andrea Müller. Das Schutzkonzept, inklusive Verhaltenskodex und Selbstverpflichtungserklärung sowie verpflichtenden Präventionsschulungen und Weiterbildungen für Lehrkräfte, ist für alle Schulen in Trägerschaft des Bistums verbindlich.

Das Projekt konnte durch eine Kooperation der Schulen St. Josef, der Grundschule am Dom und der St.-Maximin-Schule in Trier realisiert werden; finanziert wird die Ausstellung, die an rheinland-pfälzischen Schulen nicht kostenfrei ist, durch die Schulstiftung Glauben leben und die Fördervereine der drei Schulen. Die betreuenden Lehrkräfte wurden im Vorfeld geschult, um ihre Klassen anleiten zu können. An einem Abend haben auch die Eltern Gelegenheit, sich die Ausstellung anzusehen.

„Nele” ist die Fachberatungsstelle für sexuell missbrauchte Mädchen und junge Frauen im Deutschen Kinderschutzbund. Weitere Informationen dazu gibt es auf https://nele-saarland.de/; weitere Informationen zum schulischen Schutzkonzept im Bistum Trier hier: www.bistum-trier.de/schule-und-religionsunterricht/kirchliche-schulen/praevention-sexualisierter-gewalt/index.html.