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Wallfahrer pilgern von Prüm über Waxweiler zur Echternacher Springprozession:"Willibrord hat uns"

Über 200 Pilgerinnen und Pilger aus der Westeifel pilgerten am Pfingstwochenende von Prüm über Waxweiler zum Grab des Heiligen Willibrord nach Echternach.
Die Wallfahrer überqueren die Brücke zwischen Echternacherbrück und Echternach
Datum:
18. Mai 2016
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Waxweiler/Echternach – Von Prüm über Waxweiler ins luxemburgische Echternach: Rund 220 Pilgerinnen und Pilger aus der Westeifel haben sich von Pfingstsonntag, 15. Mai bis Pfingstdienstag, 17. Mai zur gemeinsamen Fußwallfahrt zur Echternacher Springprozession aufgemacht. Die Prozession endete traditionell an der Krypta des Heiligen Willibrord in der Echternacher Basilika. Schon seit Jahrzehnten sind Brigitte Schomers (69) aus Dackscheid, Sabine (44) und Lena Schmitz (20) und Marie Leisen (15) aus Waxweiler mit dabei – Großmutter, Tochter, Enkelinnen. „Wenn Pfingsten ist, gibt es nichts anderes für uns“, sagt Sabine Schmitz. „Der Willibrord hat uns.“ Seit 1861 stehen die Pfingsttage in der Westeifel im Zeichen der Echternacher Springprozession. Pilger aus Waxweiler sollen nach dem Tod des Heiligen Willibrords im Jahr 739 in Echternach einen Sprungtanz aufgeführt und sich mit einem Gelübde zur Wallfahrt verpflichtet haben.

Nach 70 Kilometern kommen die Westeifeler Fußwallfahrer mit Musikverein am frühen Pfingstdienstagmorgen auf der Brücke zwischen Echternacherbrück und Echternach an. Der luxemburgische Erzbischof Jean-Claude Hollerich, der bereits am Pfingstsonntag Gottesdienst mit den Gästen in Waxweiler feierte, begrüßt sie mit einem lauten „Gudde Moien“. Er schätze „die Treue, die sie haben, jedes Jahr hierherzukommen.“ Beim Empfang spricht Hollerich vom „neuen Aufbruch“ in der Kirche durch Papst Franziskus. „Der Heilige Willibrord wird uns dabei sehr gut unterstützen“, sagt er und spannt den Bogen zur Trierer Bistumssynode. „Das ist auch der Weg des Evangeliums, in der heutigen Zeit – dass wir so den Glauben leben können, wie Willibrord.“ Auch der Trierer Bischof Dr. Stephan Ackermann ist vor Ort und begrüßt die Pilger an der Brücke. Wie viele von ihnen nehme er eine Bitte mit ans Grab des Heiligen, gerade jetzt nach der Synode. Damit das, was beraten wurde, beitrage „zu einer Vertiefung und Erneuerung unseres Glaubens.“

Die Generationen Schomers, Schmitz und Leisen vertiefen ihren Glauben bei der Fußwallfahrt. Gerade über die Brücke zu gehen sei „ein ganz besonderer Moment“, sagt Sabine Schmitz. „Da sind die Beine, die vorher noch so schwer waren, plötzlich ganz leicht.“ Mit neun Jahren sei sie das erste Mal bei der Wallfahrt mit dabei gewesen. Nur zweimal habe sie seitdem ausgesetzt – als sie ihre beiden Kinder bekam. Tochter Lena ist von klein auf mit dabei, genau wie ihre Cousine Marie. „Die einen gehen laufen, wir gehen eben hier mit“, sagt Lena stolz. „Die Gemeinschaft ist einfach toll, keiner lässt den anderen allein.“ Auf ihrem Weg von Prüm über Waxweiler und Bollendorf nach Echternach haben die vier, genau wie die anderen Pilger, ein klares Ziel vor Augen: Willibrords Grab. „Willibrord spielt das ganze Jahr eine Rolle bei mir – ich bete immer zu ihm“, sagt Sabine Schmitz. Ihre Mutter Brigitte Schomers ergänzt: „Man dankt ihm, man bittet zu ihm, wenn man geht.“ Für die vier gehören der Weg nach Luxemburg und die Springprozession untrennbar zusammen. Egal wie das Wetter ist – in diesem Jahr waren es am frühen Dienstagmorgen um die fünf Grad kalt. „Das Herz sagt, wir gehen hier mit.“