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Christusfest in Koblenz begeistert 15.000 Besucher:„Wir brauchen einander“

15.000 Besucherinnen und Besucher, 80 Programmpunkte, 23 Gruppen und Initiativen aus 13 christlichen Kirchen - so lauten die Eckdaten des ökumenischen Christusfestes in Koblenz.
1000 Luftballons steigen beim Sendungsgottesdienst in die Luft.
Datum:
6. Juni 2017
Von:
Bischöfliche Pressestelle
Koblenz – Das ökumenische Christusfest am Pfingstmontag in Koblenz hat rund 15.000 Besucherinnen und Besucher angezogen. 23 Gruppen und Initiativen aus ganz Rheinland-Pfalz und auch aus dem Bistum Trier präsentierten sich auf der Festung Ehrenbreitstein. Im Mittelpunkt des Festes stand 500 Jahre nach Beginn der Reformation der gemeinsame christliche Glaube. Von Konzerten, über Kabarett bis hin zu Podiumsdiskussionen, Gottesdiensten und einem breiten Angebot für Kinder und Jugendlichen gestaltete sich das vielseitige und 80-Punkte-starke Programm. Entspannt erkundeten Familien, Freunde, Paare und Einzelpersonen das Angebot und verweilten beispielsweise am Pavillon von Anni Hohl, Annemarie Albrecht und Hans Rath aus der Pfarrgemeinde St. Martin von der Pfaffendorfer Höhe in Koblenz. Sie präsentierten beim Markt der Möglichkeiten die Aktion „Reistag – Leben teilen.“ Seit mehr als 40 Jahren gebe es diese Aktion. „Einmal in der Woche wird in den Familien Reis gegessen. Das gesparte Geld wird anschließend gespendet“, erläuterte Rath. „Heute wollen wir hier einen Anstoß geben und die Aktion bekannt machen.“ Das Hervorrufen von Aufmerksamkeit stand auch bei Günter Leisch und seinen Kollegen am Stand des Umweltnetzwerkes Kirche Rhein-Mosel im Mittelpunkt. „Wir machen auf den Klimawandel und auf den Schutz der Schöpfung aufmerksam.“ Es gehe der ökumenischen Gruppe um Zukunft und Nachhaltigkeit. Eine gewisse Nachhaltigkeit haben sicherlich auch die Menschen erlebt, die sich kostenlos von der Freien evangelischen Gemeinde aus Koblenz-Arenberg umarmen ließen. „Die Leute sagen uns, dass sie es viel zu selten erleben, umarmt zu werden. Das bewegt uns“, erklärten Christine, Prudhui und Friedrich in ihren auffälligen grünen T-Shirts. Gemeinsam haben sie auch mit den Menschen gebetet. Auch eine ökumenische Pilgergruppe aus Trier traf nach dreitägiger Wanderung in Koblenz ein. Sie hatten rund 50 Kilometer der Strecke zu Fuß zurückgelegt. Organisiert wurde die Aktion von der St. Jakobusbruderschaft Trier. Bei einer Podiumsdiskussion mit Vertretern der katholischen und evangelischen Kirche, der griechisch-orthodoxen Metropolie und der Freikirchen ging es um das Thema „500 Jahre nach der Reformation – Bestandsaufnahme der Ökumene.“ Pastor Dr. Jochen Wagner, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) Südwest, betonte die Besonderheit der Region: „Hier ist schon viel Miteinander gewachsen. 13 unterschiedliche Kirchen feiern heute gemeinsam das Christusfest.“ Kirchenpräsident der evangelischen Kirche der Pfalz Christian Schade betonte, dass die Heilig-Rock-Wallfahrt die Kirchen weiter zusammengeführt habe. Die Zentrierung auf Christus sei dadurch gewachsen, freute sich auch Bischof Ackermann. „Dieses Ereignis ist ein ökumenischer Meilenstein und der Heilige Rock ein Sinnbild der Einheit.“ Schmerzpunkte seien aber weiterhin die Frage nach dem kirchlichen Amt und der Eucharistie. Wagner ergänzte hier noch das Taufverständnis. „Wir wollen Lösungen finden“, stellte Ackermann klar. Der Tag wurde mit einem Sendungs- und Segnungsgottesdienst unter dem Leitwort „Jesus Christus geht uns voraus“ beendet. Gestaltet wurde der Gottesdienst unter freiem Himmel von leitenden Geistlichen aus der evangelischen, katholischen, altkatholischen und der orthodoxen Kirche sowie aus den Freikirchen. „Wir sind herausgerufen aus den konfessionellen Grenzen, damit endlich das zusammenwachsen kann, was zusammengehört“, plädierte Dr. Wagner. Bischof Dr. Stephan Ackermann betonte: „Ohne euch fehlt uns etwas. Wir brauchen einander.“ Weitere Infos gibt es auf www.christusfest-koblenz.de  (jf)