Zum Inhalt springen

Protestanten und Katholiken in Saarlouis feiern Gottesdienst für die Einheit der Christen:„Wir dürfen auf dem Weg der Ökumene nicht müde werden“

Unter dem Motto „Wir haben seinen Stern im Osten gesehen und sind gekommen, ihn anzubeten“ haben evangelische und katholische Christen am Mittwoch, 19. Januar, in Saarlouis einen ökumenischen Gottesdienst gefeiert und für die Einheit der Christen weltweit gebetet
Pfarrer Hartmut Richter, Pastoralreferent Rolf Friedsam, Pastoralreferent Reinhold Hedrich, Kirchenmusiker Joachim Fontaine, Waltraud Andruet und Pfarrer Jörg Beckers (vlnr) gestalteten den ökumenischen Gottesdienst. Foto: Ute Kirch/Bistum Trier
Datum:
20. Jan. 2022
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Saarlouis – Unter dem Motto „Wir haben seinen Stern im Osten gesehen und sind gekommen, ihn anzubeten“ haben evangelische und katholische Christen am Mittwoch, 19. Januar, in Saarlouis einen ökumenischen Gottesdienst gefeiert und für die Einheit der Christen weltweit gebetet. Der Gottesdienst, der vom Ökumenischen Arbeitskreis Saarlouis vorbereitet wurde, fand im Rahmen der weltweiten Gebetswoche für die Einheit der Christen statt.

Jedes Jahr werden die Texte für die Gebetswoche für die Einheit der Christen von einer anderen Region der Welt vorbereitet – in diesem Jahr von Christen im Nahen Osten. Ihre Situation nahmen die Gläubigen besonders ins Gebet: Viele Christen im Nahen Osten haben aufgrund von Unterdrückung und Gewalterfahrungen in den vergangenen Jahren ihre Heimatländer verlassen.

Im Zentrum der Predigt des evangelischen Pfarrers Hartmut Richter stand das zuvor gehörte Matthäus-Evangelium, das die Suche der Weisen aus dem Morgenland nach dem neugeborenen König schildert (Mt 2, 1-12). Das Evangelium sage nicht, wie viele Sterndeuter es gab und nicht, ob sie sich gemeinsam auf den Weg gemacht haben oder erst unterwegs getroffen haben, weil sie das gleiche Ziel hatten. Sinnbildlich für die Sterndeuter, die unserer Tradition nach von drei verschiedenen Kontinenten kamen, seien die christlichen Konfessionen und ihr Streben nach Einheit zu deuten. „Wir haben uns von unterschiedlichen Positionen auf den Weg zum einen Gott gemacht und uns dabei gefunden, aller Unterschiede in unseren Kulturen und Traditionen zum Trotz“, sagte Richter. So sei das Leben ein Weg der Suche, ein Weg, der nicht vom Menschen ausgehe, sondern von der Gnade Gottes gelenkt werde. „Wir dürfen auf dem Weg der Ökumene nicht müde werden“, rief Richter, „diese Gebetstage sind in jedem Jahr neu wichtig, damit wir miteinander auf dem Weg bleiben und immer wieder aufs Neue herausfinden, wohin unser gemeinsamer Weg geht.“

Anschließend waren die Gottesdienstteilnehmer aufgerufen, ein Licht zu entzünden und auf dem Taufbecken abzustellen. „Die Kerzen symbolisieren unsere Bereitschaft, uns für die Einheit der Christen einzusetzen“, erklärte Pastoralreferent Rolf Friedsam. Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst von Kirchenmusiker Joachim Fontaine mit Gesängen aus Taizé und der Ostkirche. Die Kollekte des ökumenischen Gottesdienstes geht an Menschen in der Ninive-Ebene im Irak, die sich nach Jahren auf der Flucht und Vertreibung in ihrer alten Heimat ein neues Leben aufbauen wollen.

Die Gebetswoche wird seit 1908 gefeiert. Seit 1968 wird sie gemeinsam von dem Päpstlichen Rat zur Förderung der Einheit der Christen und dem Ökumenischen Rat der Kirchen (ÖRK) verantwortet. Der ÖRK und die katholische Kirche arbeiten bei der Vorbereitung der Gebetswoche zusammen. Ziel der Gebetswoche ist es, Kirchen, Konfessionen und Kulturen über alle Grenzen hinweg zu verbinden. Die Woche findet weltweit vom 18. bis 25. Januar statt. Seit fast zwei Jahrzehnten organisiert der Ökumenische Arbeitskreis Saarlouis einen gemeinsamen Gottesdienst. Den Gottesdienst am Mittwochabend gestalteten die evangelischen Pfarrer Jörg Beckers und Hartmut Richter, die katholischen Pastoralreferenten Reinhold Hedrich und Rolf Friedsam sowie Waltraud Andruet.

www.gebetswoche.de

(uk)