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Leiter der Katholischen Erwachsenenbildung Koblenz verabschiedet sich:„Wir haben gekämpft wie die Löwen“

Am 1. Oktober geht der Leiter der KEB Koblenz in den Ruhestand. Nach 36 Jahren im Dienst des Bistums Trier wirft er einen Blick zurück - und nach vorn
Langjähriger Leiter der KEB Koblenz: Georg Falke
Datum:
22. Aug. 2018
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Koblenz – Die Regale in der Koblenzer Florinspfaffengasse sind noch voller Aktenordner und Lektüren. „Einiges muss ich da noch ausräumen“, sagt Georg Falke mit Blick auf die bunten Einbände von theologischer Fachliteratur und Sachbüchern; nicht zu vergessen die vielen unterschiedlichen Bibelübersetzungen und biblischen Kommentare. Nach 36 Jahren im Dienst für das Bistum, davon 26 Jahre im Bereich der Katholischen Erwachsenenbildung (KEB), geht der Pastoralreferent in den Ruhestand und verabschiedet sich gleichzeitig von etwa 300 Büchern.

„Für mich war es ganz klar, dass ich Theologie studiere. Ich war Messdiener, in der Jugendarbeit auf der Landesebene aktiv und jüngstes Mitglied im Pfarrgemeinderat“, erklärt er seinen Werdegang. Theologie hat er in Trier und Mainz studiert, wo er auch seine Frau Ingrid kennenlernte. Seine erste Stelle führte ihn in den damaligen Pfarrverband Remagen. In die Erwachsenenbildung ist er 1992 in der früheren Region Rhein-Wied-Sieg eingestiegen. Seit 2004 leitet der gebürtige Nordrhein-Westfale die KEB Koblenz.

Rückblickend kann Falke sagen, dass die Angebotspalette bei der KEB als staatlich anerkanntem Fortbildungsträger breiter geworden ist. „Dabei ist die Arbeit immer geprägt von unserem Glauben. Wir handeln nach dem Auftrag, soziale Verantwortung, das christliche Menschenbild und Gerechtigkeit zu thematisieren“, verdeutlicht er den Unterschied zu anderen Weiterbildungsanbietern. Dabei haben sich fünf Schlüsselbereiche herauskristallisiert: „Persönlichkeit entfalten“, „Religion, Bibel und Spiritualität“, „Welt und Gesellschaft gestalten“, „Gesund an der Seele, Geist und Körper“ und „Kultur“.

„In all den Jahren ist es uns immer gelungen, gute Referenten zu finden. Wir können nach wie vor auf ein großes Netzwerk von Kooperationspartnern, Haupt- und Ehrenamtlichen zurückgreifen.“ Ein Charakteristikum sei zudem, dass die KEB, die staatlich gefördert wird, zu den Menschen hinaus in die Fläche geht und dort ihr Angebot offeriert. „Hier sehe ich schon gute Ansatzpunkte für die Umsetzung der Synodenergebnisse“. Die KEB im Bistum ist also für die Zukunft gut aufgestellt.

Doch die Zukunft der Erwachsenenbildung stand 2010 aufgrund von Einsparmaßnahmen seitens des Bistums auf der Kippe. „Das war wohl das einschneidendste Erlebnis meiner beruflichen Laufbahn.“ Drei Aktenordner sind voller Reaktionen von Referenten, Politkern auf Landesebene und Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern. „Es war ein wirklicher Schock!“ Zu dieser Zeit gab es sogar Demonstrationen vor dem Dom. „Die Bistumsleitung lenkte zum Glück ein“ und Falke wurde Teil einer Steuerungsgruppe, die ein Konzept zum Erhalt der Bildungseinrichtungen im Bistum erarbeitete. „Wir haben gekämpft wie die Löwen“, blickt der 65-Jährige zurück.

In den fast 40 Jahren habe er schon viele Strukturveränderungen und Sparmaßnahmen erlebt. „Doch diese Prozesse kamen von oben“, erläutert Falke den Unterschied zur aktuellen Umsetzung der Bistumssynode. „Es ist wichtig, bei allen Veränderungen wirklich die Menschen an der Basis mitzunehmen und ohne Scheuklappen mal etwas auszuprobieren“, betont er. „Ich glaube, bei der Umsetzung der Synodenergebnisse kann die KEB sich mit ihrer neuen Frische, ihrer Vielfalt und ihren Themen gut einbringen.“

Seit sechs Jahren ist Falke über seine Tätigkeit bei der Erwachsenenbildung Diözesanleiter des Katholischen Bibelwerks, das aus Laien und Theologen besteht und deutschlandweit etwa 20.000 Mitglieder hat. Diese Tätigkeit brachte Falke auch immer wieder auf Ideen für Ausstellungsprojekte, die er mit seinen Kolleginnen und Kollegen der Erwachsenenbildung auf Landesebene organisierte.

Am 1. Oktober beginnt sein Status als Rentner und eine fast zweiwöchige Reise zu den Kindern und Enkelkindern. Langeweile wird Falke sicherlich keine bekommen: Hauptamtlich ist er dann Opa und ehrenamtlich für das Bibelwerk, die Citykirche in Koblenz und weitere Projekte unterwegs.

Doch bis dahin gilt es noch einige Bücher zu sichten, zu sortieren und Platz für den Nachfolger Daniel Steiger zu schaffen. Steiger hat zuletzt mehr als sechs Jahre die Bundesstelle der Katholischen Landjugendbewegung Deutschlands (KLJB) geleitet.

Weitere Informationen zum Angebot der KEB Koblenz gibt es auf www.keb-koblenz.de/ und unter Tel.: 0261 963559