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Cochemer Lebensberatungsstelle wird 50 Jahre:„Wir sind für alle da“

Seit 1973 haben die Mitarbeitenden der Lebensberatungsstelle in Cochem mehr als 50.000 Gespräche mit hilfesuchenden Menschen geführt. Dieses 50-jährige Jubiläum wurde nun im Kulturzentrum Kapuzinerkloster gefeiert
Dr. Zimmer (rechts), Zweite v. rechts Frau Beilstein, Mitte Leiterin Thönnes und das Team der LB Cochem
Datum:
12. Mai 2023
Von:
Julia Fröder

Cochem – Seit 1973 haben die Mitarbeitenden der Erziehungs-, Ehe-, Familien- und Lebensberatungsstelle des Bistums Trier in Cochem mehr als 50.000 Beratungsgespräche mit ratsuchenden Menschen geführt. Trotz des gesellschaftlichen Wandels in den vergangenen fünf Jahrzehnten sei das Ziel gleichgeblieben: „Menschen in Veränderungen zu stabilisieren und zu unterstützen“, hat Stellenleiterin Esther Thönnes während der Feierlichkeiten am 11. Mai im Kulturzentrum „Kapuzinerkloster“ gesagt. Das Jubiläum sei eine Möglichkeit, sich beim Blick auf das, was alles erreicht wurde, zu stärken.

In den 70er Jahren stand bei der damaligen Erziehungsberatungsstelle noch das Kind mit Entwicklungsschwierigkeiten im Fokus. Später kamen die Ehe-, Paar- und Trennungsberatung sowie Gruppenangebote rund um das Thema „Erziehung“, aber auch individuelle Sinnfindung, hinzu. Die acht Mitarbeiterinnen rund um die Psychologin Esther Thönnes begleiten Menschen dabei, ihre durch äußere Krisen entstandene innere Verunsicherung zu verarbeiten.

50 Jahre Beratung, Wandel und Entwicklung, aber auch Beständigkeit; denn seit jeher befindet sich die Beratungsstelle in den gleichen Räumlichkeiten und gleich sei auch geblieben: „Wir sind für alle da!“, das betonte Nathalie Lemm, Mitarbeiterin der Lebensberatungsstelle Cochem, ausdrücklich.

Offene Ohren und Herzen

„Wir brauchen Menschen, die mit offenen Ohren und Herzen mitgehen, das will Gott für uns, und jeder von uns hat dieses Potenzial. Dieses zu nutzen, dazu will Gott uns ermutigen“, sagte der Pfarrer der Pfarreiengemeinschaft Cochem, Markus Arndt.

Dr. Andreas Zimmer, Leiter der Abteilung „Beratung und Prävention“ im Bischöflichen Generalvikariat Trier, sprach als Vertreter des Bistums Trier einen herzlichen Dank auch im Namen des Bischofs und des Generalvikars aus. Er schaute in seinem Grußwort zurück auf die Initialzündung zur Gründung der Lebensberatungsstelle, die von Landrat Severin Bartos und dem ehemaligen Direktor der bischöflichen Verwaltung in Trier, Georg Bajor, ausging. „Ohne diesen Impuls wäre das Bistum nicht auf die Idee gekommen“, gab er zu.

Zum Wohle von Unterstützungssuchenden

Die Lebensberatungsstelle ist Teil eines Netzwerkes und in engem Austausch mit Kooperationspartnern wie Familiengericht, Jugendämtern, kommunalen Arbeitskreisen und vielen mehr. „Und das immer zum Wohle der Klientinnen und Klienten“, betonte Thönnes. Dies konnte die Kreisbeigeordnete des Landkreises Cochem-Zell Anke Beilstein unterstreichen, die in Vertretung von Landrat Manfred Schnur an der Feierlichkeit teilnahm: „Die Lebensberatungsstelle ist eine wichtige und unverzichtbare Anlaufstelle bei Krisen geworden, die dazu beiträgt, die Gesellschaft zu stärken.“ Die Hilfe zur Selbsthilfe, die dort geboten werde, sei ein guter und nachhaltiger Ansatz.

Aktuelle Lage

Als häufigste Beratungsgründe bei Kindern und Jugendlichen nennt der aktuelle Jahresbericht Trennung, Scheidung, Erschöpfung, Überbelastung, Umgangs- und Sorgerechts-Streitigkeiten sowie Probleme mit konsequentem Erziehungsverhalten. Erwachsene suchten vor allem Hilfe bei Selbstwertproblematik, Depression, Kommunikationsproblemen, Belastung durch kritische Lebensereignisse sowie Partnerwahl und -bindung. 889 Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen hat die Erziehungs-, Ehe-, Familien- und Lebensberatungsstelle des Bistums Trier in Cochem im vergangenen Jahr mit Rat und Hilfe zur Seite gestanden. Zusätzlich nahmen 448 Menschen an virtuellen Elternabenden, Schulungen und Offenen Sprechstunden teil.

Träger der Lebensberatungsstelle Cochem ist das Bistum Trier. Die im vergangenen Jahr entstandenen Gesamtkosten trug das Bistum zu 46,8 Prozent, der Kreis Cochem-Zell zu 34,2 Prozent und das Land Rheinland-Pfalz zu 19 Prozent. Für Hilfe suchende Menschen ist die Beratung kostenfrei. 

Die Beratungsstelle Cochem hat ihren Sitz in der Moselstraße 23 und ist unter Tel.:  02671-7735 oder per E-Mail an sekretariat.lb.cochem@bistum-trier.de erreichbar.