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Bischof Ackermann besucht vom Hochwasser getroffene Stadt Neuerburg:„Wir sind nach wie vor vor Ort“

Bischof Dr. Stephan Ackermann hat die vom Hochwasser getroffene Stadt Neuerburg in der Eifel besucht.
Manuela Schmitz, Bischof Ackermann, dahinter verdeckt Gemeindereferentin Phlepsen, Stadtbürgermeister Fallis und Pfarrer Peifer (vlnr) (Foto: Michael Lutgen)
Datum:
30. Juli 2021
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Neuerburg/Trier – 120 Häuser beschädigt, der gesamte Ortskern überflutet: Auch in Neuerburg hat das Hochwasser am 14. und 15. Juli gewütet; und auch dort werden seelische Wunden nach dieser Katastrophe zurückbleiben. Am 27. Juli hat Bischof Stephan Ackermann mit Ortspfarrer Sebastian Peifer und Gemeindereferentin Martina Phlepsen die Stadt im Eifelkreis Bitburg-Prüm besucht.

Schon auf der Fahrt von Trier nach Neuerburg habe man sehen können, welche Schäden die Prüm und die Enz in ihrem Streckenverlauf angerichtet haben, beschreibt Bischof Ackermann seine Eindrücke: „Überall Treibgut in den Flusstälern, das zum Teil bis hoch in den Bäumen hängt; beschädigte Brücken…“. Ein solches Chaos herrscht im Versorgungsstützpunkt freilich nicht: Hier ist Manuela Schmitz im Einsatz. Sie hat wie viele andere ihren Urlaub eingesetzt, um den Flutopfern zu helfen. Die Stadthalle Neuerburg und der darunter liegende ehemalige Lebensmittelmarkt haben sich in den letzten beiden Wochen zu einer Anlaufstelle für die gesamte Region entwickelt, zu dem Menschen kommen, um sich mit dem Nötigsten zu versorgen. Hilfe kam in Form von Lastwagenladungen voller Hilfsgüter aus ganz Deutschland: Zu Spitzenzeiten hätten 30 Personen mit angepackt, diese Hilfsgüter sortiert und in Listen aufgenommen, damit sie möglichst zügig weiter verteilt werden konnten. Hilfsgüter wurden auch bis nach Kordel ausgeliefert.

Aber es geht nicht nur um das Materielle: „Am Anfang mussten wir zunächst einfach zuhören, was die Menschen Schreckliches erlebt haben. Nicht wenige, die alles verloren haben, waren zu Beginn so schockiert, dass sie eigentlich gar nicht wussten, was sie alles brauchen. Sie sind dann am anderen Tag wieder gekommen. Manche haben sich zunächst auch gar nicht richtig getraut, hier um Hilfe zu bitten, und haben Angehörige geschickt“, erzählt Schmitz, die Vorsitzende des Pfarrgemeinderates der Pfarrei St. Nikolaus in Neuerburg ist. Wenig geschlafen habe sie in den letzten beiden Wochen, aber sie hilft weiter: „Wir sind nach wie vor vor Ort. Denn noch immer kommen Menschen, um Dinge für den täglichen Bedarf zu holen.“ Und nicht nur um Menschen kümmert sich Schmitz mit ihrem Team. Sie haben auch Tiere, die in Sicherheit gebracht werden mussten, vermittelt: 40 Hühner, 3 Ziegen und mehrere Schweine konnten auf diese Weise gerettet werden.

Diese Art von selbstorganisierter Hilfe beeindruckt nicht nur Bischof Ackermann: Auch Ortsbürgermeister Lothar Fallis, dessen Malerbetrieb massiv von der Überflutung durch die Enz betroffen ist, die durch den Ortskern von Neuerburg fließt, zeigt sich beeindruckt und lobt die Zusammenarbeit mit der Verbandsgemeinde Südeifel. Denn in Neuerburg sei es wie in vielen anderen Orten gewesen, wo man immer mal wieder von Hochwasser betroffen sei: „Auf ein solches Ausmaß der Wassermassen und auf die Geschwindigkeit, mit der das Wasser stieg, waren wir nicht vorbereitet. Dafür hatten wir keine bereit liegenden Pläne.“

Informationen zu den Unterstützungsangeboten des Bistums Trier sind unter https://t1p.de/hochwasser-hilfe zu finden.

(red)